Wirtschaft
26.8.2020
Von vorOrt.news

Blick in die Tutzinger Zukunft

Projektentwickler kündigen „urbanen und innovativen Wirtschafts- und Lebensraum" an

BAT_Fix-Visuals_vi_Quartier_web_Jun2020-3.jpg
So soll sich die neue "Business Area Tutzing" eines Tages von der Bräuhausstraße aus präsentieren © Fix Visuals / ehret+klein

Ein neues Bild gewährt einen Blick in die Tutzinger Zukunft. Von der Bräuhausstraße aus soll künftig neben dem Dreiecksbau „Simson“ (links) eine Fußgängerpassage abzweigen, wie eine Visualisierung der Starnberger Projektentwickler ehret+klein zeigt. Hinter dem „Simson“, in dem seit Mai die Privatklinik „P3“ ansässig ist, lugt die in Bau befindliche Zentrale des Unternehmens „Lobster“ hervor. Auf der rechten Seite sieht man die drei weiteren geplanten Gebäude. Im vorderen Bauwerk soll eine Erweiterung der Klinik entstehen, in der Mitte ist ein Hotel vorgesehen. Das dritte Bauwerk ganz hinten soll ein Bürogebäude werden.

Wo über Jahrzehnte das Unternehmen Boehringer-Mannheim ein bekanntes Werk betrieben hat, sollen die fünf neuen Bauwerke zusammen eines Tages ein Gewerbegebiet (GE) namens „Business Area Tutzing“ bilden. Die Projektentwickler geben sich in einer Mitteilung erfreut über das vom Tutzinger Gemeinderat am 28. Juli 2020 erteilte gemeindliche Einvernehmen für die drei Bauvorhaben „GE 3, GE 4 und GE 5“.

Boehringer-Mannheim3.png
So sah die Bebauung dieses Geländes früher aus: Links das alte "Hotel Simson", rechts Boehringer-Mannheim mit dem umgebauten Hotel Simson in der Mitte © Archiv Gernot Abendt / Prof. Florian Burgstaller
Anzeige
Beautiful-April-2024B.png

Fertigstellung des 21 900 Quadratmeter großen Planungsgebiets 2023 vorgesehen

„Mit diesem positiven Signal schreitet die Entwicklung der Business Area Tutzing weiter voran“, kommentieren ehret+klein. Die Bauanträge für die drei Gebäude GE 3, GE 4 und GE 5 liegen nun nach ihren Angaben dem Landratsamt Starnberg zur weiteren Bearbeitung vor.

Der Erweiterungsbau der Klinik („GE 5“) wird nach Angaben von ehret+klein nach Entwürfen des Königsbrunner Büros 17A Architektur gestaltet, das aus einem Wettbewerb als Sieger hervorgegangen ist. Dieses Gebäude soll über etwa 6100 Quadratmeter Bruttogeschossfläche verfügen. Für das Gebäude „GE 4“ daneben kündigen die Planer ein Hotel „Mesura“ der Hotelgruppe Bari Group B. V. mit etwa 6500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche an. Auf der Gewerbeeinheit „GE 3“, direkt an der Bahnhofstraße, soll ein Bürogebäude auf einer Fläche von etwa 4100 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen, die noch zu vermieten sei. Bei Interesse stehe der Vertrieb der ehret+klein GmbH zur Verfügung.

Die ersten Bauarbeiten sollen nach Angaben von ehret+klein noch in diesem Jahr beginnen. Die Fertigstellung des rund 21 900 Quadratmeter großen Planungsgebiets auf dem ehemaligen Industriegelände sei für 2023 vorgesehen. Die Projektentwickler kündigen an: „Dann wird die Vision eines urbanen und innovativen Wirtschafts- und Lebensraums direkt am Starnberger See endlich Realität.“

Mehr zum Thema:
Tutzing im Wandel
Von Roche zur Fußgängerzone
Das neue Gesicht der Bahnhofstraße
„Wirtschaftsmotor für Tutzing“
Von Boehringer zum "neuen Ortskern"
Tutzings Bahnhofsviertel wird immer städtischer
Die Baugenehmigung für Lobster ist da
GE 3-5 auf historischem Tutzinger Grund
Rund um Lobster

ID: 3238
Über den Autor

vorOrt.news

Kommentar hinzufügen

Anmelden , um einen Kommentar zu hinterlassen.

Kommentare

@Gerd Vahsen: als unmittelbar Betroffener hoffe ich für Sie, dass die Baustellenbelastung alsbald ein Ende nimmt.

Danke, Herr Stein, aber ich fürchte das Schlimmste, so langsam wie die arbeiten.

Was ich allerdings nicht verstehe: In Tutzing haben wir den See mit allen Möglichkeiten, eine wunderschöne Landschaft, die zu Wanderungen und Radltouren und vielen anderen Aktivitäten einlädt, Kultur und Veranstaltung vieler Art, jede Menge super schöner Golfplätze. Also die allerbesten Voraussetzungen für Tourismus jeder Art.

Das wären die Pfunde mit denen man hier wuchern könnte.

Aber was machen wir: Wir bauen häßlich Bürogebäude, die vielleicht nie jemand braucht, statt Infrastruktur für Tourismus zu schaffen, wie z.B ein schönes Hotel am See. Einen urbaner Lebensraum in Tutzing ist das Allerletze das wir hier brauchen.
(Bearbeitet)
Nein, war nicht schöner. Aber wenn man etwas greisliches durch etwas nicht ganz so greisliches ersetzt, bleibt es unter dem Strich immer noch greislich. Wer will in Tutzing schon einen urbanen Lebensraum haben? Wenn man den braucht fährt man in die Stadt oder wohnt gleich dort. Außerdem will Tutzing ja mehr Touristen anlocken, ob das damit gelingt bezweifle ich sehr.
(Bearbeitet)
Ich respektiere die kritischen Meinungen hier. Nachvollziehen kann ich sie gar nicht. Sehen Sie sich das obige Bild des Boehringer-Mannheim-Gebäudes bitte einmal für 5 Minuten an. Und das war schöner?

"Zum Glück" schreiben hier die immer gleichen Kommentatoren, das lässt hoffen, dass die Mehrzahl der Tutzinger den Schritt in die Zukunft gut heißen und nicht ständig mit dem Neuen hadern.

Ich bin glücklich und dankbar dafür, zukünftig meinen neuen Arbeitsplatz im neuen "Quartier" zu haben.

@Gerd Vahsen: als unmittelbar Betroffener hoffe ich für Sie, dass die Baustellenbelastung alsbald ein Ende nimmt.
Interessant ist in dem Zusammenhang noch dies. Die Corona-Krise bringt womöglich für die geschäftliche Immobilienwirtschaft eine große Veränderung mit sich. So wurde den Unternehmen während des Lockdowns bewusst, wie gut das Homeoffice und die dezentrale Arbeitsorganisation funktionieren. Sicher gefiel ihnen auch, dass für Angestellte gilt, was man von Freelancern schon länger weiß: sie arbeiten in der Heimarbeit eher mehr als weniger. Wenn nun die Arbeitnehmer ein bis drei Tage pro Woche daheim arbeiten und die Arbeitsplatzzuweisung im Unternehmen geschickt organisiert wird, kommt man mit spürbar weniger Bürofläche aus. Die ZEIT titelt dazu mit heutigem Datum: "Viele Unternehmen wollen Büroflächen reduzieren ... Der Immobilienmarkt steht womöglich vor großen Veränderungen".

https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-08/corona-digitalisierung-umfrage-kpmg-unternehmen-homeoffice-arbeitsplatz
...der Baustil in Tutzing ist seit Jahren mehr wie fragwürdig - ein wenig sollte man wenigstens unsere Heimat hier noch vor diversen „Bauten“ schützen - in Sachen „Tourismus“ / Wegbeschaffenheiten / Beschilderung etc ist Tutzing leider nach wie vor - sehr „hinterher“ ;)
Ein Alptraum - alles zugepflastert, nüchterne, kahle Gebäude, eines davon in aggressiv zugespitzter Form - geplant als urbaner und innovativer Lebensraum, somit passend für den Erholungsort am See mit seinem üppigen alten Baumbestand und den Parks am See ? Tutzing hat durchaus Potential für touristische Perspektiven, als Tagungszentrum in den beiden renommierten Akademien - als Ausgangspunkt für Wanderungen in die Umgebung, überall ein umfangreiches Angebot an Kunst und Kultur - Tutzing quo vadis ???
(Bearbeitet)
Angesichts des folgenden Satzes wird einem fast ein wenig schummerig: „Dann wird die Vision eines urbanen und innovativen Wirtschafts- und Lebensraums direkt am Starnberger See endlich Realität.“ – Wollen die uns mit solchen Leerformeln hypnotisieren, damit wir nicht erkennen, was ist bzw. dann sein wird?
Bis heute wurde in diesem Gebiet noch nicht ein uns avsierter Termin von E+K eingehalten. Man erinnere sich nur an den See, wo heute die "Torte" steht. Siehe hier die Bautafel: Baustart auf ehemaligem Roche-Gelände

Seit nun über 1,5 Jahren baggert man und baggert man und reisst mit enormer Belästigung der Umwelt die unteren alten Gebäude ab. Alle paar Wochen kommt ein Schreiben, dass sich die Fertigstellung wieder verzögert. Als Laie fragt man sich, ob man nicht vorher auf die alten Baupläne gesehen hat, wenn sich nun plötzlich ein unerwartes Hindernis, wie ein Keller auftut.

Ob der Abriss bis Jahresende fertig ist möchte ich stark bezweifeln. Laut Avis sollte er schon letztes Jahr fertig gewesen sein. Und wie das Ortsbild verschandelt ist spottet jeder Beschreibung.

Es glaubt daher doch wohl keiner im Ernst, dass die Fertigstellung der neuen Gebäude bis 2023 tatsächlich erfolgt.

Ich wette eine Flasche Champagner dagegen.

(Bearbeitet)
Feedback / Fehler melden