Gemeindeleben
27.11.2019
Von vorOrt.news

Die Baugenehmigung für Lobster ist da

Der Abbruch des Boehringer-Gebäudes neigt sich nach monatelangen Arbeiten seinem Ende zu

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Die Baugenehmigung ist da: Dem Lobster-Neubau steht nichts mehr im Wege © Twiehaus

Auf dem ehemaligen Gelände von Boehringer-Mannheim und Roche geht es voran. Für die geplante Firmenzentrale des IT-Unternehmens Lobster an der Ecke Bahnhofstraße/Bräuhausstraße ist soeben die Baugenehmigung eingegangen, wie der Planer Jochen Twiehaus mitteilt. Die Parkplätze nebendran an der Bräuhausstraße sind bereits abgesperrt worden.

Auch die langwierigen Abbrucharbeiten am großen Boehringer-Längsbau neigen sich ihrem Ende zu. Sie dauern seit Monaten. Ganz langsam, Stück für Stück, ist das Gebäude verschwunden - so, als wollten die Verantwortlichen die Tutzinger nach und nach an die Entfernung dieses Teils ihrer Gemeinde gewöhnen, der vielleicht nicht ihr schönster war, aber doch irgendwie fest zu ihr gehört hat. Jetzt scheint tatsächlich das Ende der zähen Abbrucharbeiten zu nahen: Nur noch ein relativ kleiner Teil des einst großen Bauwerks ist übrig - es scheint bald geschafft zu sein. Kurz vor dem Ende: ein Turm!

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Reste einer Tutzinger Industrie-Ära: Die Überbleibsel von Boehringer-Mannheim werden beseitigt © Ferdinand Goslich
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Die Parkplätze am Lobster-Grundstück sind schon abgesperrt © Ferdinand Goslich

Beim Lobster-Bau wird Bauleiterin Bettina Twiehaus sofort durchstarten, kündigt Twiehaus an. Wie es mit den weiteren der insgesamt fünf Baufelder auf dem einstigen Industrieareal weitergeht, ist noch offen. Auf dem mittleren Feld soll ein Hotel mit 100 Zimmern oder mehr entstehen. Die Projektentwickler haben als künftigen Betreiber ein niederländisches Unternehmens namens „Bari Groep B.V.“ genannt. Dessen Eigentümer Marco Bari hat gegenüber vorOrt.news eine Hotelmarke „Mesura“ angekündigt, bei der es sich um eine lokalisierte Hotel- und Gastgewerbemarke mit "Boutique"-Konzept handele. Boutique-Hotelkonzept mit lokalem Anstrich

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Alt: Boehringer-Mannheim, später Roche, in Tutzing © Burgstaller
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Neu: Eine Skizze der vorgesehenen künftigen Bebauung

Den tiefgreifenden Wandel in diesem Tutzinger Viertel zeigen diese beiden Bilder: Oben eine Aufnahme aus Zeiten von Boehringer Mannheim mit dem umgenutzten früheren Hotel Simson in der Mitte und dem in Abbruch befindlichen Längsbau unten. Darunter eine Skizze von der vorgesehenen künftigen Bebauung. Stadtplaner Prof. Florian Burgstaller hat mit diesem Vergleich von Alt und Neu kürzlich bei einer Versammlung der Tutzinger Unternehmervereinigung ATG die deutlichen Veränderungen illustriert. Auch die Bräuhausstraße ist verlegt worden. Etwa an der Stelle des alten Hotels Simson, das einst Inbegriff der Sommerfrische war, steht inzwischen das dreieckige Gebäude, das erst zu einem Hotel werden sollte, nun aber als Privatklinik dienen soll. Ins Erdgeschoss ist bereits das Tanzstudio Tutzing eingezogen. Oberhalb (westlich) davon befinden sich die Siedlung Lakeside Living und rechts, an der Bahnhofstraße, der Gewerbekomplex Four Site mit dem Drogeriemarkt Rossmann. Ihm gegenüber, rechts neben dem Dreiecksbau, werden nun wohl bald die Bauarbeiten an der künftigen Lobster-Firmenzentrale beginnen. In der Reihe darunter, wo derzeit der alte Boehringer-Längsbau endgültig verschwindet, befinden sich die drei weiteren Baufelder, von denen sich bisher nur für das mittlere etwas konkretere Pläne - nämlich für ein Hotel - abzeichnen. Ganz unten das Benedictus-Krankenhaus, dessen Eigentümer Artemed bald ebenfalls mit mehreren größeren Anbauten beginnen will. Auf der anderen Seite, ganz oben auf dem Bild, sind schon denkbare Neubauten zwischen der Bahnhofstraße und den Bahngleisen eingezeichnet. Sie sollen auf "Stelzen" über den dort befindlichen Park-and-Ride-Plätzen errichtet werden. Zwischen all den Bauten hoffen die Planer und die Verantwortlichen der Gemeinde möglichst viel "Aufenthaltsqualität" mit Platzcharakter, Bepflanzungen, Sitzgelegenheiten und gastronomischen Einrichtungen, sogar einem Biergarten, schaffen zu können. Diese Bereiche sind gelb markiert. Von dort aus soll in Zukunft eine attraktive Wegeverbindung über das Krankenhaus-Gelände und die Hallberger Allee bis zum Seeufer hinunter verlaufen, deren Anfang vielleicht der gelbe Strich ganz unten andeuten soll.

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Kommentare

Ein schrecklich häßliches Monstrum, dass Twiehaus hier entworfen hat . So etwas soll zu Tutzing passen ? Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.
Ja die Abbrucharbeiten neigen sich dem Ende zu. Bei gleicher Geschwindigkeit wie bisher werden sie es wohl in drei Monaten schaffen den Rest zu beseitigen. Gäbe es einen Preis für den langsamsten Abbruch Deutschlands wäre hier eine heißer Kandidat.
(Bearbeitet)
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