Verkehr
23.4.2018
Von vorOrt.news

Der erste Verkehrsverband in Tutzing

Radfahrer organisieren sich in einer Ortsgruppe des ADFC - "Nicht mal einen ADAC gibt es vor Ort"

Unmut stand Pate. Als im Jahr 2011 ein Starnberger Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) gegründet wurde, war der Anlass dafür Verärgerung über Planungen in der Gemeinde Gilching. Dort war damals eine Umfahrung ohne Durchlass an der Römerstraße geplant worden - aber eben dieser Streckenabschnitt war schon lange als Teil eines Radfernwegs bekannt. Eine Radfahrer-Vertretung sollte sich fortan aktiv an den jeweiligen Verkehrsplanungen beteiligen, "damit keine solchen Fehler mehr passieren", sagte Anton Maier einmal. Der Feldafinger, der in seinem Heimatort schon lange für die Grünen dem Gemeinderat angehört und auch dritter Bürgermeister ist, wurde dann zum Vorsitzenden des Kreisverbands gewählt.

Aktuelle Verkehrsplanungen haben nun auch in Tutzing die Gründung einer ADFC-Ortsgruppe befördert. Sie steht klar in Zusammenhang mit der vorgesehenen Sanierung der Hauptstraße.

600 ADFC-Mitglieder im Landkreis Starnberg

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Engagiert für den ADFC: (von li.) Martin Held, Claus Piesch und Anton Maier © L.G.

In Tutzing gibt es nun die fünfte Ortsgruppe des ADFC im Landkreis Starnberg nach denen in Gauting, Gilching, Herrsching und Umgebung sowie Starnberg. Maier leitete nach einer Entdeckungstour zu Tutzinger Verkehrs-Brennpunkten im Biergarten der Gaststätte "Tutzinger Hof" die Wahl.

Zum Sprecher der neuen Ortsgruppe wurde Martin Held gewählt, der über viele Jahre Studienleiter in der Evangelischen Akademie Tutzing war. Stellvertretende Sprecher der Ortsgruppe wurden Claus Piesch und Susanne Stolzenberg-Hecht. Alle drei gelten als Ansprechpartner für Themen rund ums Radfahren. Dabei spannt sich der Bogen nach Angaben des Kreisvorsitzenden Anton Maier von der Touren-Organisation über die Diskussion beispielsweise von politischen Fragen bis zu Serviceleistungen, so etwa Informationsständen.

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Der ADFC will in Tutzing sowohl Radlern als auch Fußgängern "eine Stimme geben"

Bisher gebe es in Tutzing keinen Verband, der die Interessen der Verkehrsteilnehmer vertritt, sagte Maier: „Nicht mal einen ADAC gibt es vor Ort.“ Er sei froh, dass die Wahl nun auf den ADFC gefallen sei. Er habe aber Kontakte auch zu anderen Organisationen, sagte Held, sogar zu einer Fußgänger-Vereinigung. Weil es eine solche in Tutzing nicht gibt, haben sich die Initiatoren des ADFC von vornherein auch mit für die Fußgänger zuständig gefühlt. Als Ziel ist es schon seit Monaten bezeichnet worden, "den Bedürfnissen der Radlerinnen und Radler sowie der Fußgängerinnen und Fußgänger eine Stimme zu geben“. Die Umgestaltung der Hauptstraße wurde als für Tutzing "bestimmend" bezeichnet.

Inzwischen gibt es im Landkreis Starnberg etwa 600 ADFC-Mitglieder, wie Kreisvorstands-Mitglied Sepp Holzner aus Gilching berichtete. Einzelne Ortgruppen bringen es auf ansehnliche Größen, so die Gilchinger auf 104, die Gautinger auf 60 Mitglieder. Der Beitrag kostet beim ADFC im ersten Jahr 19,50 Euro, anschließend für bis zu 26-Jährige 33 Euro, sonst 56 Euro jährlich.

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Quelle Titelbild: L.G.
ID: 697
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