Von vorOrt.news

Kreisverkehr ohne eigene Radspur

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Hier soll vielleicht ein Kreisverkehr entstehen. Rechts der Johannishügel. © L.G.

Ein Kreisverkehr im Süden von Tutzing soll keine eigene Radspur erhalten. Das ist für eine solche Lösung an der Einmündung der Lindemannstraße in die Hauptstraße und die Bernrieder Straße vorgesehen. Wie bei einer Veranstaltung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) mitgeteilt wurde, sollen vorgesehene Radschutzstreifen aus allen drei Richtungen am Kreisverkehr enden. Die Radfahrer sollen dann im Kreisel ganz normal mit den Autos mitfahren.

Bei der Veranstaltung wurden auch Zweifel an einer solchen Verkehrsführung vorgebracht. Ein Besucher plädierte für eine eigene Radspur außen am Kreisel. Notfalls müsse dafür ein Stück des Johannishügels geopfert werden. Diese Idee stieß bei anderen wegen des Eingriffs in eine Naturdenkmal auf Kritik. Um mehr Platz für einen Kreisverkehr zu gewinnen, wurde angeregt, auf der anderen Seite - neben der Lindemannstraße - mehr Fläche dazu zu nehmen. Es wurden Verhandlungen mit einem dortigen Anlieger darüber vorgeschlagen, ob er bereit sei, zu diesem Zweck einen Teil seines Grundstücks zu verkaufen.

Greinwald rechnet nicht mit einer "Partei-Entscheidung"

Ob es überhaupt zu einem Kreisverkehr kommt oder ob es bei einer Einmündung der Lindemannstraße bleibt, steht bisher noch nicht fest. Beim ADFC setzen sich die meisten für einen Kreisverkehr ein. Er wurde als die „um Klassen“ bessere und sicherere Lösung bezeichnet. Im Gemeinderat war die Haltung in dieser Frage bisher nicht eindeutig. Die Entscheidung darüber soll in der März-Sitzung des Gemeinderats fallen, wie Bürgermeisterin Marlene Greinwald kürzlich angekündigt hat. Sie war auch bei der ADFC-Veranstaltung anwesend.

Zu der Frage Kreisel oder Einmündung sagte Marlene Greinwald, sie glaube nicht, „dass es eine Partei-Entscheidung wird“. Erwartete 180 000 bis 200 000 Euro Mehrkosten für einen Kreisel könnten ihrer Meinung nach für einige Gemeinderäte ein Argument sein. Martin Held, der sich für den ADFC intensiv mit den Planungen zur Hauptstraße befasst, bezweifelte aber, dass die Gemeinde die zusätzlichen Kosten eines Kreisverkehrs tatsächlich übernehmen muss. Er verwies auf vergleichbare Kreisverkehre in anderen Orten, deren Kosten komplett vom Staat übernommen worden seien.

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"Sehen und gesehen werden" soll der Hauptgrundsatz sein

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Umgriff soll mitgeplant werden: Abzweigung der Oskar-Schüler-Straße © L.G.

Held, der auch dem mit den Vorarbeiten befassten Arbeitskreis angehört, äußerte sich zum gesamten Planungsfortschritt sehr positiv. Mehrere neue Linien begrüßte er ausdrücklich. So würden inzwischen neben der Hauptstraße selbst die Auswirkungen der Umgestaltung auf die gesamte Umgebung und in allen abzweigenden Straßen in die Planungen einbezogen. Man müsse die „Netzqualität“ und den gesamten „Umgriff“ im Auge behalten, bis hin zu den übergeordneten Verkehrsanbindungen, in Richtung Bernried ebenso wir nach Garatshausen, Feldafing und Traubing sowie nach Kampberg, Diemendorf und Monatshausen.

„Sehen und gesehen werden“ nannte Held als Hauptgrundsatz. Konsens gebe es mittlerweile auch zur Gehweg-Breite von 2,50 Metern an wichtigen Stellen, so vor den Schulen; auf der anderen Straßenseite soll der Gehweg schmaler sein. Einen wichtigen Fortschritt sieht Held ebenso in inzwischen vorgelegten alternativen Plänen für eine Einmündungs- und eine Kreisverkehrslösung.

Wegen befürchteter Beschleunigungen der Autos nach Süden sagte die Bürgermeisterin, es werde in diesem Bereich Querungshilfen geben. Zu den bisher offenen Aspekten wird die Logistik gezählt. Für den Anlieferverkehr der Geschäfte im Ortszentrum gebe es noch keine Vorstellungen, so besonders Haltezonen. Als falsch bezeichnet wurde, dass fast alle Parkplätze an der Hauptstraße wegfallen sollen.

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