Gemeinde
21.10.2023
Von vorOrt.news

Blick in Tutzings Zukunft

Eine Fülle von Anregungen und Wünschen prägte die erste „ISEK“-Bürgerbeteiligung

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Mit großem Interesse folgten die Anwesenden im Saal des Roncallihauses den Ausführungen von Planerin Martina Schneider

87 Personen hat Christian Wolfert am Mittwochabend im Saal des Tutzinger Roncallihauses gezählt. Er habe nicht mit so viel Besuch gerechnet, sagte der Bauamtleiter der Gemeinde. 87 Personen: Ob das viel oder wenig ist, wenn es um die Zukunft einer Kommune mit etwas mehr als 10 000 Einwohnern geht, darüber werden die Ansichten wohl auseinandergehen. Nicht mehr und nicht weniger als die Entwicklung von Tutzing in den nächsten beiden Jahrzehnten soll jedenfalls das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept“, kurz ISEK, vorbereiten, dessen erster „Bürgerbeteiligung“ die Veranstaltung am Mittwoch diente.

Eine Mitwirkung der einheimischen Bevölkerung soll, wie immer wieder betont wird, eine große Rolle spielen. Martina Schneider vom beauftragten Münchner Büro "Stadt Raum Planung" bezeichnete die Veranstaltung als „ersten Arbeitstermin mit den Bürgern“, um zu einer „Zukunftsvision für die Gemeinde Tutzing“ zu gelangen. „Hier sind Sie gefragt“, rief sie den anwesenden Einheimischen zu. Dabei versprach sie auch: „Wir wolle Ängste nehmen, dass wir Ihnen in die Grundstücke reinreden.“ Es gehe nicht um die Eigentumsrechte von einzelnen, versicherte sie. Privates Eigentum werde nicht eingeschränkt werden.

Wichtig sei zu erfahren, was den Menschen in Tutzing am Herzen liegt, betonte die Planerin. Bei ISEK gehe es nicht um einzelne Projekte, sondern um die Zusammenhänge verschiedener Themen – von der Mobilität über die gesellschaftliche und die demografische Entwicklung bis zu den Interessen verschiedener Bevölkerungsgruppen. „Welche Entscheidungen müssen wir treffen“, fragte sie, „dass Tutzing in 20 Jahren ein guter Standort ist?“ Es gelte herauszufinden, was im „Strudel der Veränderungen“ erhalten bleiben soll und was nicht. Wenn Projekte klar definiert und vorbereitet seien, dann sei es auch viel einfacher, an öffentliche Förderungen zu kommen, wenn diese zur Verfügung stünden. Es gebe Förderungen bis zu 80 Prozent der Kosten.

Ich bin hier heute einfach als Bürgerin. Bürgermeisterin Marlene Greinwald

Viele Einheimische zeigten großes Engagement und Sachkunde

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Umfangreiche Stoffsammlung für Tutzings Zukunft: Auf den bereit gestellten Tafeln war bald kein Platz mehr

Die Veranstaltung wirkte wie eine umfangreiche Stoffsammlung. Zwei Fragen gab Schneider dabei vor:

Die Gemeinde Tutzing wird als eine der lebenswertesten Gemeinden in Bayern prämiert. Wofür erhält die Gemeinde diese Auszeichnung?
Sie sind im nächsten Jahr Bürgermeister. Welches Thema gehen Sie mit höchster Priorität an?

Daraufhin sprudelten die Antworten, Ideen und Anregungen regelrecht. Großes Engagement und viel Sachkunde klangen dabei durch. Die Stellungnahmen wurden mündlich vorgetragen und auf Zettel geschrieben, die eine Dame vom Büro wiederum auf einer bereitgestellten Tafel befestigte. Diese Tafel war schließlich so vollgehängt, dass kaum noch Platz für weitere Zettel war. Diese Zettelflut schien auf jeden Fall eine Vielfalt von Ideen für das Tutzing von morgen zu bestätigen. Vieles gilt schon als gut, aber es gab auch viele Vorschläge, Wünsche und Anregungen.

Aus der Vielzahl der Nennungen hier eine Auswahl:

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Fußgängerweg am Seeufer vor Privatgrundstücken

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Fragen für Tutzings Entwicklung: Etliche Aspekte waren vorbereitet

Als positiv betrachten in Tutzing viele die Lage des Ortes - auf der einen Seite München, auf der anderen Seite die Berge -, die Seepromenade, die ruhige Natur, die öffentliche Nutzbarkeit des Ufers, eine hohe Aufenthaltsqualität, gute Luftqualität und den Ausblick. "Sie haben S-Bahn und See - kein Wunder, dass die ganzen Münchner bei Ihnen wohnen wollen“, sagte Schneider.

An die vielen Naherholer im Sommer scheinen sich die meisten Einheimischen gewöhnt zu haben. Mehr Tourismus halten die einen für sinnvoll, die anderen eher nicht. Eine wirtschaftliche Bilanz von Einnahmen und Ausgaben beim Thema Tourismus bezeichnete ein Besucher als erforderlich. Einen Fußgängerweg vom Gymnasium am Seeufer entlang bis zum Kustermannpark regte ein Besucher an - eventuell, wie beispielsweise am Tegernsee, per Steg an Privatgrundstücken vorbei.

Gute Infrastruktur wurde anerkannt – vom Krankenhaus über die Schulen bis zum Einkaufen, ansprechende Kultur und Bildungseinrichtungen. München sei nah genug, um gut erreichbar zu sein, und weit genug, „dass es nicht so stinkt“. Eine wunderbare Begrünung soll in 20 Jahren gelobt, „grüne Achsen“ in Richtung See sollten aufgebaut werden. Kritisch erwähnt wurde der Wertstoffhof. „Ich habe schon gehört, dass über seinen Standort kontrovers diskutiert wird“, sagte Schneider.

Wir wollen Ängste nehmen, dass wir Ihnen in die Grundstücke reinreden." Planerin Martina Schneider

Mut zu höheren Bauten mit weniger Bodenversiegelung

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Bei ihren Untersuchungen wollen die Planer ins Detail gehen, wie die aufgeführten Fragen belegten

Bezahlbaren Wohnraum halten viele für wichtig. Es gab Plädoyers für maßvolle Bebauung, keine Verstädterung, mehr Lebensqualität, ein gepflegtes örtliches Umfeld. „Tutzing ist langsam am oberen Ende angelangt“, sagte ein Besucher zum Wachstum der Gemeinde. Wünschenswert seien ein maßvoller Zuzug und eine passende Bauweise.

Handeln mit Nachhaltigkeit und fürs Gemeinwohl bezeichnete Bürgermeisterin Marlene Greinwald als wichtig. Das Stichwort Humanität erwähnte ein Besucher mit dem Hinweis, Tutzing sei die einzige Gemeinde im Landkreis Starnberg, die Mitglied im Städtebündnis „Sichere Häfen“ ist.

Beim Bauen einer Linie treu zu bleiben, wünschte sich jemand. Es solle weniger „Wildwuchs“ geben, weniger Flachdächer, eher Sattel- oder Pultdächer, eventuell einen alpenländischen Baustil. Bernried, Bad Tölz und Murnau wurden als Vorbilder genannt. Appelle für klimaneutrales Bauen waren zu hören. Keine zusätzliche Bodenversiegelung sollte es geben, weniger CO2-Belastung bei den Baustoffen, Photovoltaik auf jedem Dach. Der Aufbau eines Nahwärmenetzes sei wichtig, auf Begrünung sei zu achten. Mut zu höheren Bauten mit weniger Bodenversiegelung wie etwa im Fischerbuchet wurde gewünscht – auch um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Ein Architektengremium wurde angeregt, das Einfluss auf die Gestaltung nehmen kann. Eine Besucherin plädierte für ein Mehrgenerationenhaus.

Verkehrsöffnung westlich der Bahn

Ein autofreies Zentrum wurde mehrmals als wünschenswert angesprochen, verbunden mit besserem öffentlichen Personennahverkehr – möglichst regelmäßig zu möglichst vielen Tutzinger Zielen. Weniger Verkehr wollen viele, beispielsweise in der Oskar-Schüler-Straße. „Mir fällt nichts anderes ein als ein Tunnel“, witzelte eine Anwohnerin.

Über eine Verkehrsöffnung westlich der Bahn sollte offen diskutiert werden, sagte ein anwesender Gemeinderat, damit die vielen Bewohner westlich der Bahn nicht immer durchs Ortszentrum fahren müssen. Parkplätze außerhalb des Ortszentrums regte jemand an. Die Verkehrsführung mit den Landkreisen Starnberg und Weilheim abzustimmen, hielt ein anderer für sinnvoll.

Ein Besucher warnte davor, immer die Autofahrer als negativ hinzustellen. Wichtig sei ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer, gegenseitige Partnerschaft mit Akzeptanz und Wahrnehmung anderer Meinungen. Nur auf den öffentlichen Personennahverkehr zu setzen, sei unrealistisch, meinte eine Besucherin, wenn zum Beispiel Familien mit kleinen Kindern am Tutzinger Bahnhof ankämen, um zum Baden zu fahren: „Süd- und Nordbad heißen nicht umsonst so.“

Mehr Sauberkeit am Bahnhof ist ein verbreiteter Wunsch, wie auch insgesamt ein gepflegter Ort. Manche hätten gern einen Abbau des Schilderwaldes. Für eine möglichst bessere Gestaltung des „Marienplatzes“ an der Einmündung der Marienstraße in die Hauptstraße, der heute schon als Mittelpunkt von Tutzing wahrgenommen werde, sprach sich ein Besucher aus – das sei „ein identitätsstiftender Ort“. Einen „gemütlichen Ortskern für alle“ wünschte sich eine Besucherin – „zum Beispiel, wo der Seehof stand“.

Gerechtere Lastenverteilung in einer Gemeinde mit hoher „Millionärsdichte“ wünschte sich ein Besucher. Ein Ansatzpunkt hierfür wäre seiner Meinung nach eine höhere Grundsteuer. Jemand hält bessere finanzielle Ausstattung der Kinderbetreuung für notwendig.

Wir wollen lernen, Tutzing mit Ihren Augen zu sehen. Planerin Martina Schneider zum Publikum

Billard, Dart, Bowling, Tuning-Treffen

„Begegnungsorte“ und attraktive Veranstaltungen wünschen sich viele, wie immer wieder durchklang. Ein Haus für die Vereine erwähnte jemand. In Tutzing fehle ein Freizeitzentrum mit Angeboten wie Billard, Dart und Bowling, sagte ein junger Besucher unter Beifall. Mehrmals kam Bedarf an einem Jugend-Freizeitzentrum zur Sprache, in dem junge Leute eigene Gestaltungsideen entwickeln können. Junge Leute regten generell mehr Treffpunkte für die Jugend und Programme an, die sie in ihrer Freizeit nutzen können. Ein Besucher mahnte aber, man dürfte ein Jugendzentrum nicht mit einem Jugendverein wie der JM gleichstellen. Eine JM-Vertreterin berichtete über intensive Renovierungsmaßnahmen der Räume im ehemaligen „Sportlerstüberl“ durch die Mitglieder. „Tuning Treffen“ könnten trotz ihres negativen Rufs ansprechend sein, sagte ein Besucher, der dafür plädierte, für neue Wege offen zu sein.

Gewerbeansiedlungen trotz der vielen Landschaftsschutzgebiete wurden als wichtig bezeichnet. Ein Besucher bedauerte zutiefst den Wegfall von Einzelhandelsbetrieben wie beispielsweise des früheren Schreibwarengeschäfts in der Greinwaldstraße. Es gab Plädoyers für ein neues Gewerbegebiet. Jemand regte die Gründung einer Akademie für Wirtschaft an.

Vorsichtige Zweifel an der Richtung der Arbeiten

Was aus der Vielfalt der Anregungen wirklich konkret in ein Entwicklungskonzept für Tutzing münden soll, dies herauszufinden ist nun die sehr anspruchsvolle Aufgabe des Stadtplanungsbüros. In einigen vorsichtigen Anmerkungen aus dem Publikum klangen schon Zweifel an, ob bei all dem die richtige Richtung eingeschlagen wird, so etwa, was die Bedeutung des Themas Wohnen betrifft. Das Stadtplanungsbüro hat selbst das Sanierungsgebiet bereits verändert. So werden im Gegensatz zu einem ersten Entwurf Flächen westlich der Bahngleise mit einbezogen.

Weitere Anregungen und Ideen können alle Menschen in Tutzing jederzeit einbringen. „Wir werden auch in die Ortsteile gehen“, kündigte Schneider an. Karten sollen in den einzelnen Ortsteilen aufgehängt werden, mit digitalen Kommunikationsmöglichkeiten per QR-Code. Alle Informationen sollen auch auf einer Karte beim Rathaus zusammengefasst werden. Dort gibt es nach Angaben von Bürgermeisterin Greinwald bereits einen Briefkasten für Mitteilungen von Einheimischen. Weiter werde man das Gespräch mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen suchen. Ein eigener Termin sei beispielsweise mit der Jugend geplant, ebenso mit anderen Gruppen. Die Ziele von ISEK wird laut Schneider am Ende der Gemeinderat beschließen. Es werde „die formale Ebene“ geben, mit einer Satzung und einer vierwöchigen Auslegung, wie bei einem Bebauungsplan, und schließlich einem Beschluss.

Kontaktadresse für Anregungen und Ideen:
isek@tutzing.de

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Kommentare

Ich fand es gut, dass es so viele Anregungen gab. Jetzt gilt es, den größten gemeinsamen Nenner finden und Handlungsziele erarbeiten, die zur Umsetzung der vereinbarten Themen führen.

Die eigentlichen "Bürgerbeteiligung" hätte daher an dem Abend mehr Zeit benötigt. Anstelle des ca. einstündige Vortrags zu baulichen Strukturen in Tutzing, den man als Tutzinger entbehren konnte, hätten wir z.B. die erarbeitete Stoffsammlung gewichten können ("Geben Sie den gesammelten Anregungen Punkte von 1-5, wobei 1 das Wichtigste für Sie ist"), um die vielen Anregungen nach "größtmöglichem Konsens" zu sortieren. Welche Botschaft der Bürger tragen die Beraterinnen eigentlich morgen in die Klausurtagung des Gemeinderats? Was war also die Botschaft der Bürger für die "oberste Flughöhe". Das wurde leider nicht so deutlich herausgearbeitet..

Ich habe jedenfalls zwei wichtige Dinge für die "oberste Flughöhe" mitgenommen:
1. Mit der baulichen Struktur verknüpfen wir Tutzinger unsere Identität eher nicht. Die Anwesenden interessiert das große Bild und die künftige Lebensqualität. Dies stellte auch die Referentin, Frau Mirbeth, fest: "Die bauliche Struktur hatten Sie eher nicht auf ihren Zetteln". Die Anwesenden waren mit ihren Themen also auf der "obersten Flughöhe" unterwegs: Also eher im GEK (gesamtgemeindlikche Entwicklungsthemen für Tutzing) als sich gleich zu Beginn im Kern-ISEK über (konkrete städtebauliche Themen im Sanierungsgebiet) im "Kleinklein" zu verzetteln. Das fand ich großartig und eine ganz wichtige Botschaft an die Erste Bürgermeisterin und das von ihr als "mein Gemeinderat" betitelte Gremium.
2. Allein aus der Anzahl der Zettel und den Wortmeldungen unter dem Thema "Verkehr" schließe ich, dass die Verkehrsberuhigung in Tutzing bei einer Gewichtung durch die Anwesenden wohl Platz 1 belegt hätte - das Thema überschneidet sich ja auch mit vielen anderen Anregungen, wie z.B. Klimaschutz, Lärmbelästigung, Luftqualität, Aufenthaltsqualität, Begegnungsstätten, etc.. Es ist daher zu hoffen, dass der Tutzinger Verkehr in der Klausurtagung eine entsprechend hohe Würdigung bekommt. Auch wäre es gut, wenn beide Bürgermeisterkandidaten zur Verkehrsberuhigung ihre Sichtweise öffentlich äußern würden.

Und zum Thema Verkehrsberuhigung noch ein Hinweis für Interessierte:
In der Ausschreibung für das Planungsbüro wurden nicht nur die unter Bürgermeister Dr. Wanner in 2014 eingeleiteten und erstellten Planungsarbeiten für ein ISEK beigefügt, sondern auch das in Zusammenarbeit insbesondere mit jungen Familien erarbeitete Papier "Visionen und Ideenfindung für kommende Generationen" des Bürgervereins Tutzinger Liste e.V. Interessierten am Thema Verkehrsberuhigung finden auf den Seiten 29 bis 35 Anregungen. Die Skizze auf Seite 30 ist dabei rein plakativ zu verstehen. Sie dient also rein der Anregung einer Diskussion, WIE der Verkehr in Tutzing beruhigt werden könnte. Es ist also kein vom Verein konkret vertretener Vorschlag - den muss die Bürgerbeteiligung gemeinsam erarbeiten. Klar aber ist, dass an erster Stelle der Durchgangsverkehr (Buchheim-Museum-Besucher, Schwerlastverkehr, etc.) und der Verkehr insgesamt (über mehr ÖPNV) verringert werden muss. Die restliche Verkehrslast müsste dann besser verteilt werden, um im Alten Ortskern mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen: https://www.tutzinger-liste.de/wp-content/uploads/2023/09/wofuer-will-tutzing-stehen_final_small.pdf.

PS: An einer Stelle hatte sich beim Verkehrsthema ein "Wortgefecht" zwischen zwei Anwesenden angebahnt. Das hat Frau Schneider sofort unterbunden (hat gleich das Mikrofon kassiert:-) und hier wirklich gute Moderationsarbeit bewiesen. Das ist gut zu wissen, denn gerade dieses Thema wird für Kontroverse sorgen.


Ich für meinen Teil fand die Veranstaltung super und kann nur jedem Raten beim nächsten mal wieder bzw auch zu kommen !!! Das jeder ein bisschen seine eigenen Interessen vertritt ist klar, aber diese werden eben auch nur dann berücksichtigt wenn man sich in irgendeiner Art beteiligt … ich fand’s jedenfalls sehr gut !!!
Ihnen wird nicht entgangen sein, Herr Rekus, dass sich am Mittwoch eine deutliche Mehrheit im Publikum für Verkehrsberuhigung, für mehr ÖPNV und wirksamen Fußgängerschutz ausgesprochen hat. Vor dem Hintergrund erstaunt es doch einigermaßen, dass Sie jetzt solche Sätz in die Runde rufen: "... bitte keine Feindbilder aufbauen sollte ... Dass Manche auch am vergangenen Mittwoch wieder die Autofahrer unverholen an den Pranger redeten, ..."

Sie rüsten sprachlich auf und stilisieren Autofahrer zu Opfern, obwohl es dem Publikum gar nicht um Täter-Opfer-Zuschreibungen ging, sondern um die Lösung von als drängend empfundenen Problemen mit dem Straßenverkehr.

Sie vollziehen in Ihrer Wortmeldung hier das genaue Gegenteil von dem, was Sie auf Ihrer "Mehr miteinander statt gegeneinander"-Karte als Anliegen vorgetragen haben. Was zumindest schade ist, in jedem Fall aber widersprüchlich.
Zur Erläuterung: "Mehr miteinander statt gegeneinander"
Dies hatte ich auf eine meiner Karten geschrieben.
Damit wollte ich ausdrücken, dass wir bitte keine Feindbilder aufbauen sollten, wenn wir ein Thema bewerben und (das ist völlig legitim) durchsetzen wollen. Dass Manche auch am vergangenen Mittwoch wieder die Autofahrer unverholen an den Pranger redeten, war da nur ein beliebiges Beispiel. Die Allermeisten von uns sind mal dies und mal jenes, und bleiben doch immer der gleiche Mensch.

Ganz grundsätzlich:
Natürlich ist die Versuchung groß, dass wir uns im Eifer gegenseitig schlecht reden und dem jeweils Anderen oder anders Denkenden den Schwarzen Peter zuschieben. Statt die Kräfte in Tutzing zu bündeln und gemeinsam nach der besten Lösung für möglichst alle Tutzinger zu suchen, spaltet uns das aber nur. Statt Offenheit für die Vision & die positiven Argumente, zwingt man sein Gegenüber zur Abwehrhaltung. Das hilft der guten Sache nicht weiter, und macht das Leben in Tutzing nicht besser.

Apropos: Niemand unter uns ist ohne Fehl & Tadel.
(Nicht mal ich selbst !!!)
;-)
(Bearbeitet)
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