Am heutigen Dienstag stellt sich der Münchner Carsharing-Anbieter Stattauto im Tutzinger Gemeinderat vor. Markus Lange-Stuntebeck, der Leiter des Bereichs Carsharing, hat das Interesse des Unternehmens am Aufbau einer Station in Tutzing gegenüber vorOrt.news bestätigt. Auch mit anderen Gemeinden ist Stattauto im Gespräch, wie er mitgeteilt hat: „Es sieht so aus, dass wir in weiteren Gemeinden platzieren werden.“ In Frage kommen dafür nach seinen Angaben Kommunen an den S-Bahn-Linien.
Stattauto bietet seit 1992 Carsharing an. Das Unternehmen hat sein Kerngebiet mit mehr als 400 Autos in München. Hinzu kommen 19 Kommunen des Umlands rund um die bayerische Landeshauptstadt. Dazu gehören auch vier Kommunen im Landkreis Starnberg, nämlich Gauting, Gilching, Starnberg und Seefeld. An diesen vier Standorten im Landkreis Starnberg ist Stattauto mit jeweils einem eigenen Auto vertreten. Verschiedentlich gibt es aber weitere Angebote. So stellt in Gauting die Gemeinde ihr gehörende Dienstfahrzeuge gemeinsam mit Stattauto von einer bestimmten Tageszeit an - beispielsweise 16 oder 17 Uhr - zur Nutzung durch die Allgemeinheit zur Verfügung.
Bei ausreichender Auslastung ein zweites Auto in Tutzing denkbar
In Tutzing will Stattauto sein Carsharing-Angebot zunächst mit einem Auto beginnen. „Wenn wir sehen, dass die Auslastung ausreichend ist, dann können wir auch noch ein zweites Fahrzeug an die Station stellen“, sagt Lange-Stuntebeck. Solche Angebote hängen mit der Bereitschaft zur Finanzierung zusammen. Ein ebenfalls an Tutzing interessierter anderer Carsharing-Anbieter, ÖkoMobil Pfaffenwinkel aus Weilheim, hat sich bisher nicht in der Lage gesehen, so ein Auto bereitzustellen und für eine gewisse Zeit Anlaufverluste zu übernehmen. Dennoch zeigt sich auch ÖkoMobil weiterhin an Tutzing interessiert. Lange-Stuntebeck versichert, auf die Finanzierung angesprochen: „Ein paar Monate Anlaufverluste können wir abfedern.“
Weitere Kosten will das Unternehmen aber nicht tragen. Deshalb erhofft sich Lange-Stuntebeck von der Gemeinde Tutzing Unterstützung. Sie soll einen Parkplatz in Bahnhofsnähe zur Verfügung stellen, die Überprüfung der Nutzer-Führerscheine übernehmen und das Carsharing-Angebot mit ihren Informationsmöglichkeiten bewerben. Von den Tutzinger Bürgern möchte Lange-Stuntebeck Signale, dass so ein Angebot tatsächlich auf Bedarf stößt: „Wir brauchen eine klare Rückmeldung aus der Bevölkerung, dass es gewollt ist.“
Weitere Carsharing-Angebote
Stattauto ist ein Anbieter des so genannten stationsbasierten Carsharings. Das bedeutet, dass die Autos immer wieder zum Ausgangspunkt zurückgebracht werden müssen. Es gibt auch andere Carsharing-Angebote. Zu so genannten Free-float-Modellen, bei denen die Autos irgendwo in einem bestimmten Bereich abgestellt werden können, sagt Lange-Stuntebeck: „Wir sehen es so, dass beides seine Berechtigung hat.“ In Tutzing seien beide Modelle vorstellbar. Darüber hinaus kommt auch privates Carsharing zunehmend in Mode (siehe unten).
An der Gemeinderatssitzung nimmt Markus Lange-Stuntebeck zusammen mit Maximilian Bründl teil, dem Referenten der Geschäftsführung bei der Spectrum Mobil GmbH, zu der Stattauto gehört. Specrum Mobil ist ein gemeinnütziges Unternehmen, das die A24 Kfz- und Zweiradreparatur-Werkstatt betreibt und sich der Ausbildung und Integration von Jugendlichen verschrieben hat. Stattauto selbst ist nicht gemeinnützig.
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