Kino
3.10.2024
Von vorOrt.news

Festliche Eröffnung des Bürgerkinos

Viel Applaus für Lucie Vorlíčková und ihr Team - Film und Gespräch mit Marianne Koch

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Das Kulturtheater heute bei der Eröffnungsfeier. Der Saal hat sich in mancher Hinsicht verändert, strahlt aber immer noch den Charme des traditionsreichen Tutzinger Kinos aus. © L.G.

Das neue Tutzinger Bürgerkino „Kulturtheater“ ist heute offiziell eröffnet worden. Vorstellungen gibt es in dem Saal, der seit Jahrzehnten als „Kurtheater" bekannt war, zwar schon seit einer Woche. Doch die Eröffnungsfeier wurde zu einem echten Ereignis.

Unter den Gästen war Marianne Koch, deren Film „Die Landärztin“ aus dem Jahr 1958 als Premiere einer Reihe „Tutzinger Filmerkundungen“ gezeigt wurde. In einem Gespräch mit dem Filmhistoriker Friedemann Beyer nach der Vorführung witzelte Marianne Koch auf die Frage, was sie beim Betrachten des alten Films empfunden habe, unter Befall: „Ich war gar keine so schlechte Schauspielerin.“ Sie habe aber immer Ärztin werden wollen, betonte die nach wie vor aktive Medizinerin, die ihr Studium nach ihrer Filmkarriere wieder aufgenommen und lange praktiziert hat.

Viel Applaus gab es für Lucie Vorlíčková, die Vorsitzende des Vereins „Kulturtheater Tutzing e.V.“, als Bürgermeister Ludwig Horn anerkennend sagte, sie habe das Projekt ins Laufen gebracht. Die ehemalige Wirtschaftsprüferin selbst machte kein Geheimnis aus den damit verbundenen beträchtlichen Arbeiten für ein engagiertes Team: „Es war eine immense Anstrengung.“ Sehr erfreut äußerte sie sich über mehr als 500 Unterstützer und Mitglieder und über das Team mit zahlreichen ehrenamtlich mitarbeitenden Personen, unter ihnen vielen so genannten "Kinoengeln", die sich um unterschiedlichste Aufgaben kümmern. Sie hoffe sehr, dass es auf Dauer gelinge, das Kulturtheater weiter zu erhalten.

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Die Ärztin, die eigentlich gar keine Filmschauspielerin sein wollte: Marianne Koch gab in einem Gespräch mit dem Filmhistoriker Friedemann Beyer interessante Einblicke in ihr Leben © Richard Siepmann
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Bürgermeister Horn: "Ein wahnsinniger Erfolg"

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Als vorbildlich für die ganze Gesellschaft lobte Landrat Stefan Frey das Engagement des Tutzinger Kino-Teams © L.G.

Horn bezeichnete die Neubelebung des Kinos, das seit der Jahreswende 2023/24 geschlossen war, als „wahnsinnigen Erfolg“. Für ihn ist dies ein Beleg: „Das Ehrenamt und das Bürgerengagement sind das soziale Rückgrat unserer Gemeinde.“

Respekt und große Anerkennung zollte auch Landrat Stefan Frey unter Applaus dem ganzen Team des Kulturtheaters. Dieses Engagement sei vorbildlich für die ganze Gesellschaft. Er verwies auf finanzielle Beschränkungen der öffentlichen Hand bei Pflichtaufgaben von den Schulen bis zu den Krankenhäusern, und er fügte hinzu, er habe das Gefühl, „von oben“ würden einem „überall Knüppel zwischen die Beine geworfen“. Umso mehr dankte Frey den Spendern für diese Unterstützung der Allgemeinheit. „Ich wünsche“, sagte er, „dass das Kino eine tolle Zukunft hat.“

Landrat Frey: "Manchmal muss man auch ein Machtwort sprechen"

Dann machte der Landrat noch eine Bemerkung, die tief blicken ließ: „Zum Schluss kommt auch noch das Landratsamt mit unsäglichen Bauvorschriften.“ Bei diesen Worten wegen "offener Anforderungen seitens des Landratsamts" kurzfristig gestoppt. Nach einem Ortstermin mit Vertretern des Landratsamts konnte dann doch grünes Licht für die Wiedereröffnung des Kinos gegeben werden (siehe unten "Mehr zum Thema"). „Manchmal muss man auch ein Machtwort sprechen“, sagte Frey.

Wie Frey bekanntgab, ist das Tutzinger Kulturtheater mittlerweile auch zum „Akzeptanzpartner“ bei der Ehrenamtskarte des Landkreises Starnberg geworden. Das bedeutet, das Tutzinger Kino gehört nun zu den vielen Anbietern, bei denen ehrenamtlich tätige Personen, die eine solche Karte besitzen, Vergünstigungen bekommen können.

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Das soziale Rückgrat der Gemeinde sind engagierte Menschen wie Lucie Vorlíčková (links) und Kino-Eigentümer Robbie Harthauser (rechts), der das Projekt von Anfang an maßgeblich unterstützt hat, für Tutzings Bürgermeister Ludwig Horn (Mitte) © L.G.
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