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„Bitte vor Einkauf im Laden anrufen“

Tests sorgen im Tutzinger Einzelhandel für viele Fragen - ATG befürchtet weitere kräftige Einbußen

Irritationen über die neuen Corona-Regelungen, Verärgerung über Schließungszwänge hier und Öffnungserlaubnisse dort: Die heute in Kraft getretenen verschärften Einschränkungen drücken die Stimmung in der Tutzinger Geschäftswelt und bei ihren Kunden sichtlich. „Alle sind verunsichert - nicht nur die Käufer, auch die Unternehmer“, sagt Roberto Mestanza, der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender (ATG). Immer wieder fragten Geschäftsbetreiber nach: „Müssen wir Tests machen?“

Mestanza hat gestern Empfehlungen an die ATG-Mitglieder geschickt. Darin bittet er sie alle „dringend“, für den Fall der Fälle Schnelltests bereitzuhalten. Den Kunden rät Mestanza, in den jeweiligen Läden anzurufen und sich dort nach der genauen Vorgehensweise zu erkundigen. Am besten sei es, die gewünschte Ware zu bestellen: „Man bekommt sie nach Haus geliefert - da muss man keinen Test machen.“ Fast jedes Tutzinger Geschäft liefere, sagt er. Es gebe auch viele Möglichkeiten, Waren abzuholen.

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Solche Schnelltests hat sich der Tutzinger ATG-Vorsitzende Roberto Mestanza besorgt © Mestanza

Seine persönliche Erfahrung schildert Mestanza so: „Auf Test-Wunsch eines Kunden habe ich einen Fünfer-Pack dieser Tests gekauft.“ Er habe ihn dann selbst angewandt und könne sicher sagen, dass es „keine große Sache“ sei. Man müsse sich dafür einmal eine Viertelstunde Zeit nehmen: „Ich bitte das auf Kundenanfragen positiv zu begleiten - Verunsicherung brauchen wir in keinen Fall.“

Ob alle Läden Schnelltests vorrätig haben, wisse er nicht, sagt Mestanza. Man bekomme sie in der Apotheke: „Sie müssen im Freien vor dem Laden mit Sicherheitsabstand abgenommen und von einem Mitarbeiter bestätigt werden.“ Alternativ die Kunden zu öffentlichen Tests oder Bürger-Tests zu schicken, halte er für zweifelhaft: „Dort ist die Gefahr einer Infektion sicher höher als bei uns vor den Läden.“

Neben „Click & Meet“ sei natürlich weiterhin die Abholung vorbestellter Waren - „Click & Collect“ oder „Call & Collect“ - zulässig. „Das machen viele“, sagt Mestanza: „Die Läden sind dafür ausgerüstet.“

Aber auch wenn das Geschäftsleben unter diesen Umständen bedingt weiter laufen kann, befürchtet Mestanza wegen der neuerlichen Einschränkungen weitere erhebliche Einbußen im Tutzinger Einzelhandel. „Es wird sicher 30 Prozent des Umsatzes kosten“, sagt er. Nach bereits kräftigen Einnahmeverlusten in den vergangenen Monaten sehen sich etliche Tutzinger Ladenbetreiber in einer höchst schwierigen Situation, zumal die immer wieder angekündigten Staatshilfen häufig offenbar nur begrenzt oder gar nicht bei den Betroffenen ankommen und gelegentlich sogar schon zurückgezahlt werden mussten. Tief besorgte Vorstöße von Tutzinger Unternehmern bei der bayerischen Staatsregierung sind jedoch ohne erkennbare Resonanz geblieben. „Der Facheinzelhandel ist das Bauernopfer“ - „Tutzing könnte keimfrei werden“

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