Die Sperrung der Hallberger Allee erhitzte die Gemüter sichtlich, als sich die Mitglieder der Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender (ATG) am Mittwochabend im vierten Stock des Lobster-Gebäudes trafen. Neben der Vorstandsneuwahl, die bei dieser Versammlung alles beherrschte, war die aktuelle Lage bei der Straßensanierung im Ortszentrum das einzige weitere Thema. Metzgermeister Oliver Lutz verwies auf viele Kunden täglich in seiner Filiale, die sich in der Hallberger Allee befindet, im Bio-Markt von Uli Pötzl schräg gegenüber sowie in weiteren Geschäften und Einrichtungen, etwa dem Kindergarten.
Projektleiter Christoph Knobloch vom Abwasserverband Starnberger See hat auf Nachfrage mitgeteilt, er habe in der vergangenen Woche sowohl mit dem Biomarkt als auch mit Lutz direkt Kontakt gehabt. Offene Fragen seien dabei geklärt worden. Dennoch gab es über dieses Thema bei der ATG-Versammlung Diskussionen. „Das wird ein Chaos“, rief Lutz aus. Der neue zweite Vorsitzende der ATG, Werner Roan, sagte zu, dass er sich um eine gute Beschilderung kümmern werde. „Dann fangen wir wieder an“, meinte Roland Krykorka, Inhaber des Geschäfts „Beautiful Home and Garden“, der bereits für etliche Hinweise auf die Erreichbarkeit der Tutzinger Geschäfte trotz der Baustelle gesorgt hat.
Anwesende machten sich über alle möglichen Wege Gedanken, die Läden in der Hallberger Allee trotz der Sperrung zu erreichen. Man könne beispielsweise in der Greinwaldstraße parken und über die Schmiedgasse in die Hallberger Allee gelangen. Oder man könne sein Auto auf dem Parkplatz beim Kino abstellen und über den Schluchtweg gehen. Man kann aber in der Zeit der Sperrung auch von oben, von der Bahnhofstraße aus, in die Hallberger Allee fahren und so die Geschäfte erreichen, denn die Einbahnregelung wird wegen der Bauarbeiten aufgehoben (siehe Mitteilung des Abwasserverbands unten auf dieser Seite).
Nicht wenige machen es aber auch von unten aus ganz pragmatisch. So kann man heute Autos beobachten, deren Fahrer an den Absperrungen vorbei und über die Bürgersteige fahren, manche sogar von unten in die Hallberger Allee hinein und weiter, indem sie das dort befindliche Sperrschild kurzerhand beiseite und nach ihrer Durchfahrt wieder an seinen Platz stellen. Auch den Anliegern im nun eigentlich komplett abgesperrten Bereich zwischen der Hallberger Allee und der Greinwaldstraße wurde auf ihre Nachfrage versichert, dass sie jederzeit mit ihren Fahrzeugen hinaus und hinein fahren können. Diese Auskunft wirkte erkennbar beruhigend. In diesem Areal ansässige Geschäftsleute wie etwa Michael Lanio von „Auto-Lanio“ oder Rolf Läkamp vom „Tutzinger Hof“ geben sich recht entspannt. Ein wenig profitiert die Geschäftswelt sogar von der Sanierung der Ortsdurchfahrt: Im "Tutzinger Hof" wohnen mehrere der an der Baustelle beschäftigten Arbeiter.
Kanalerneuerung an der Hallberger Allee: Pressemitteilung des Abwasserverbands Starnberger See
Die Arbeiten am Baufeld 2 (Marienstraße / Hauptstraße) sind nahezu abgeschlossen. Der Abwasserverband Starnberger See beginnt nun planmäßig mit dem letzten Baufeld der Kanalerneuerung an der Hallberger Allee. Der Kreuzungsbereich in der Hauptstraße bis inklusiv Hallberger Allee 2 wird vom kommenden Montag, dem 9. Oktober 2023 an bis bis Ende der Kalenderwoche 44 (Anfang November) vollständig gesperrt.
Entlang der Hauptstraße wird für Fußgänger ein Durchgang errichtet. Fußläufig ist die Hallberger Allee über die Schmiedgasse zu erreichen.
Für den PKW-Verkehr wird die bestehende Einbahnregelung an der Hallberger Allee aufgelöst. Eine Einfahrt zu den Wohnungen und Geschäften ist über die Bahnhofstraße in die Hallberger Allee möglich.
Planmäßig in der Kalenderwoche 39 (Ende September) hat auch die grabenlose Sanierung der Kanalisation durch die Swietelsky Faber GmbH aus Freilassing begonnen. Bei der Kanalsanierung wird ein mit Polyesterharz getränkter glasfaserverstärkter Kunststoffschlauch (GFK) in den Kanal eingezogen, aufgestellt und mit UV-Licht ausgehärtet, sodass ein neues Rohr im Altrohr entsteht. Die Anschlüsse an die Hauptkanalisation werden mittels Robotertechnik und sogenannten Hutprofilen grabenlos saniert. Bei der Aushärtung des GFK-Liners kommt es hierbei zu einer Geruchsbildung.
Aufgrund stärkerer Verformungen des Niederschlagswasserkanals als zunächst angenommen, ist eine punktuelle Aufgrabung auf Höhe Hauptstraße 34 und 36 notwendig. Diese Arbeiten werden ab morgen, Mittwoch, 5. Oktober 2023 unter Vollsperrung durchgeführt.
Der Abwasserverband Starnberger See bittet um Verständnis für die dringend notwendigen Arbeiten an der Kanalisation. Wie auch bereits in den vorangegangenen Bauphasen wird ständig daran gearbeitet, die Arbeiten mit möglichst geringen Auswirkungen für Anwohner, Gewerbetreibende und Verkehrsteilnehmer durchzuführen.
Auskunft beim Abwasserverband erteilen Ihnen
Herr Knobloch – c.knobloch@av-sta-see.de – 08151-44545-501
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