Die Tutzinger Hauptstraße ist morgen, am Dienstag, Thema im Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats (Rathaus, Sitzungssaal, Beginn 17 Uhr). Ihm liegt ein Antrag der Tutzinger ÖDP für eine Querungshilfe vor. Sie soll nach dem Wunsch der Partei in der Nähe der Klenzestraße und der Einkaufszentren Lidl und Edeka Nord entstehen.
Anlass für diesen Antrag ist ein Verkehrsunfall, der sich am 8. November im Sanierungsbereich der nördlichen Hauptstraße ereignet hat. Ein Tutzinger, der aus der Klenzestraße kam, wollte zusammen mit seinem Hund die Hauptstraße überqueren, als sich der Verkehr gerade in Richtung Süden vor der Baustellenampel staute. Nach Darstellung der Polizei ging er zwischen den wartenden Autos hindurch, beachtete jedoch nicht, dass aus Richtung Ortsmitte weiterhin Verkehr kam, und lief unvermittelt vor ein Auto, das ihn und den Hund erfasste. Der Mann wurde verletzt, sein Hund getötet. Tragischer Unfall im Baustellenbereich
Am Abend des selben Tages tagte der Tutzinger Gemeinderat. In dieser Sitzung plädiert Caroline Krug von der ÖDP für eine Querungshilfe an dieser Stelle. Sie blieb mit dieser Forderung aber recht allein. Nun beantragt die ÖDP formal Querungshilfen oder Fußgängerampeln im nördlichen Bauabschnitt der Hauptstraße.
Gehwege mit Baumaterial zugestellt
Auf Nachfrage von vorOrt.news begründet Caroline Krug ihren Vorstoß mit "untragbaren" Verhältnissen in diesem Bereich. Das habe der Unfall vor drei Wochen belegt. Da die Gehwege schlecht und zudem teils mit Baumaterial zugestellt seien, müssten Fußgänger immer wieder auf die andere Straßenseite wechseln, sagt sie. Das bereite gerade älteren Personen und Menschen mit Gehbehinderungen erhebliche Schwierigkeiten, wie man oft sehen könne.
„Die Bürger brauchen eine Möglichkeit, dass sie über die Straße kommen“, sage die ÖDP-Gemeinderätin. Sie verweist auch darauf, dass sich im Tutzinger Ortszentrum mehrere Ampeln befänden, und sie zeigt kein Verständnis dafür, dass es Ampeln oder zumindest Querungshilfen im Norden nicht gebe. Hinweise auf Verzögerungen des Bauablaufs durch eine Druckampel sind für sie nicht stichhaltig – schließlich gehe es um die Sicherheit der Menschen. Ihr Mann, der verstorbene Bürgermeister Rudol Krug, habe bereits 2014 für eine Querungshilfe in der Nähe des Lidl-Markts gesorgt, doch sie sei verschwunden.
Für eine Ampel würde Caroline Krug Spenden sammeln
Hinweise der Gemeinde auf die bevorstehende Winterpause bei den Bauarbeiten hält Caroline Krug für unzureichend. Letzte Sanierungsarbeiten vor der Winterpause Wenigstens eine Glättung der Gehwege sei erforderlich, weil diese sonst mit Rollatoren oder Kinderwären nicht benutzbar seien. Den Schnee von gekiesten Wegen zu räumen sei schwierig. Eine für das nächste Jahr angekündigte Querungshilfe komme zu spät - das müsse sofort geschehen,. Denn weitere Unfälle gelte es unbedingt zu vermeiden. Für eine Ampel würde sie auch Spenden sammeln, sagt sie.
Unterstützung für ihren Vorstoß von anderen Mitgliedern des Gemeinderats hat Caroline Krug bisher vermisst. Sie hofft auf mehr Zustimmung für ihren Antrag bei der Sitzung des Verkehrsausschusses morgen, gibt sich aber in dieser Hinsicht nicht allzu zuversichtlich. Umso mehr will sie sich selbst für bessere Möglichkeiten der Straßenüberquerung durch Fußgänger einsetzen.
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