Die Digitalisierung soll auch für Tutzinger Schüler immer wichtiger werden. Der Landkreis Starnberg will dies unterstützen, wie der Starnberger Landrat Stefan Frey bekräftigt. Beim Tutzinger Gymnasium ist der Landkreis nun für solche Anforderungen zuständig, weil er dessen Trägerschaft Anfang August von der Gemeinde Tutzing übernommen hat.
Insgesamt will der Landkreis Starnberg im Rahmen in Aussicht gestellter Förderungen mehr als 1,3 Millionen Euro in die Digitalisierung seiner Schulen investieren. Höchste Priorität hat dabei nach seinen Angaben die Beschaffung von Leihgeräten über ein Sonderbudget, das im Rahmen eines „DigitalPakts“ für das „Lernen zuhause“ zur Verfügung gestellt wird.
Für die Verteilung der Geräte sind die Schulen zuständig
Die Leihgeräte sollen Schüler erhalten, die sonst nicht am digitalen Unterricht teilnehmen könnten. Die Geräte sollen an die Schulen ausgegeben werden, die dann für den Verleih an die Schüler zuständig sind. Dies betrifft die Schulen, deren Sachaufwandsträger der Landkreis Starnberg ist: das Staatliche Berufliche Zentrum, die Fünfseen-Schule, die Fachoberschule in Starnberg und nun auch das Gymnasium Tutzing.
Die Corona-Krise solle zum Anlass genommen werden, die Möglichkeiten zu nutzen, sagte Landrat Frey im neuen Ausschuss Schule, Bildung und Kultur. Gerade bei der Digitalisierung der Schulen biete sich eine neue Chance, die der Landkreis und die Kommunen als Sachaufwandsträger der Schulen nun ergreifen könnten.
Bei diesem Thema arbeitet der Landkreis Starnberg mit einem Münchner Ingenieurbüro zusammen. Eingebunden ist außerdem Simon Küffer, der Koordinator für Digitalisierung an Schulen im Landkreis Starnberg. Im Rahmen eines Projekts sollen die Klassenzimmer der Schulen und die Fachunterrichtsräume des Beruflichen Zentrums aufgerüstet werden. Außerdem soll in die Vernetzung der Schulhäuser investiert werden.
Nach einer Jugend-Digitalstudie der Postbank hat sich die schulische Internetnutzung im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Dazu erläutern die Autoren der Studie: "In der Corona-Krise waren Homeschooling und Online-Unterricht wochenlang Alltag. Vor allem die schulische sowie die berufliche Nutzung von Laptops hat sich dementsprechend im Vergleich zu 2019 nahezu verdoppelt und liegt jetzt bei 1,3 Stunden täglich. Aber auch Smartphones, Desktop-PCs sowie Tablets werden häufiger für schulische und berufliche Zwecke genutzt als noch vor einem Jahr. Insgesamt lag die Nutzung technischer Geräte vor einem Jahr noch bei 2,5 Stunden täglich, jetzt sind es 3,6 Stunden." Bereits vor Corona hätten Teenager einen erheblichen Teil ihrer Freizeit digital verbracht, vor allem mit ihrem Smartphone, sagt Thomas Brosch, Chief Digital Officer der Postbank. Durch die Krise sei nun auch der Bildungsbereich hinzugekommen. Home-Schooling und Fernunterricht ließen die Bildschirmzeit der Jugendlichen nochmals anwachsen. Jugendliche nutzen nach eigenen Angaben alle internetfähigen Geräte vom Smartphone über Smart-TV bis zur Playstation häufiger als vor der Corona-Krise.
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P.S. Mir ist wohl bewusst, dass die Real- und Mittelschule nicht dem Landratsamt unterstehen. Für Tutzinger Schüler dieser beiden Schulformen ist der organisatorische Hintergrund jedoch ziemlich wurscht; schlussendlich sind sie Leidtragende einer ganz offensichtlichen Ungerechtigkeit.