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Thalmaier wird Leiter des Gymnasiums

Der bisherige stellvertretende Direktor folgt zum Schuljahreswechsel auf Bruno Habersetzer

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Andreas Thalmaier (links) und Bruno Habersetzer kennen sich schon aus gemeinsamer Münchner Tätigkeit © L.G,

Der Nachfolger von Bruno Habersetzer steht fest: Andreas Thalmaier wird neuer Leiter des Tutzinger Gymnasiums. Das hat das bayerische Kultusministeriums auf Anfrage bestätigt. Habersetzer, der zum Ende des laufenden Schuljahres mit 63 Jahren in den Ruhestand tritt, hat das Tutzinger Gymnasium seit 2013 geleitet. Er war damals Nachfolger von Thomas Franz geworden. Der 52 Jahre alte Thalmaier ist vor zwei Jahren als stellvertretender Direktor an diese Schule gekommen. Dass er damals als „Externer“ auf die Position des Vizechefs berufen wurde, kann wohl im nachhinein schon als eine Vorentscheidung gewertet werden.

Thalmaier und Habersetzer kennen sich schon aus einer früheren Tätigkeit: Sie haben beide am Münchner Maria-Theresia-Gymnasium gearbeitet. Ansonsten unterscheiden sie sich in vieler Hinsicht. Habersetzer ist Geisteswissenschaftler, Thalmaier Naturwissenschaftler. Unter Habersetzers Vorfahren waren viele Lehrer, was bei Thalmaier nicht der Fall ist. Habersetzer, der in Dachau geboren ist, hat eine auffallende internationale Orientierung, er war zum Beispiel jahrelang an einer Schule in Brüssel. Thalmaier, gebürtiger Memminger, ist eher regional bayerisch geprägt.

Auf die beim Tutzinger Gymnasium bevorstehenden Veränderungen dürfte der künftige Chef gut vorbereitet sein. Die wichtigen Gesprächen zur Übertragung der Schulträgerschaft von der Gemeinde auf den Landkreis Starnberg hat er begleitet. Er kennt all die Probleme und gibt sich zuversichtlich, dass sie gelöst werden können. An erster Stelle steht dabei für ihn die Sanierung der Turnhallen. Ansonsten gebe es noch zahlreiche andere „Baustellen“ im wahrsten Sinn des Wortes, sagt er. Aber alles in allem sei das Gymnasium „absolut funktionsfähig“.

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Mitten drin: Andreas Thalmaier im Februar beim Schlussapplaus einer Brecht-Aufführung im Gymnasium © L.G.

In Tutzing fühlt sich Thalmaier sichtlich wohl. Durch seine Tätigkeiten an zwei Münchner Gymnasien hat er die oft komplizierten Abläufe in einer Stadt, das Hin und Her zwischen einem Referat und dem anderen zur Genüge kennengelernt. Er schätzt die persönlichen Kontakte, die direkte Kommunikation mit der Gemeindeverwaltung und der Bürgermeisterin genauso wie mit den Schülern. Sichtlich begeistert war er zum Beispiel im Februar dieses Jahres bei einer Brecht-Aufführung der Theatergruppe im Gymnasium. Wie sich das alles entwickeln wird, wenn der Landkreis die Trägerschaft des Gymnasiums übernommen haben wird? An den guten Kontakten im Ort, sagt er überzeugt, werde das nichts ändern.

Als eine der wichtigen Aufgaben für die Zukunft sieht Thalmaier die Digitalisierung. Dabei hält er es für wesentlich, dass auch die persönlichen Kontakte gewahrt bleiben. Wie wichtig ihm das persönliche Element ist, erkennt man an manchen nachdenklichen Bemerkungen von ihm über den Schulbetrieb. Da kommt ihm zum Beispiel die Kontinuität gelegentlich zu kurz, weil bei Ausfällen - beispielsweise wegen Elternzeit - immer wieder Stellen mit mobilen Reserven oder Referendaren besetzt werden müssen. Rund 10 bis 15 Prozent des Unterrichts sind davon nach seinen Schätzungen betroffen.

Thalmaier will ausdrücklich nicht in die Klagen einstimmen, dass zu viele Kinder aufs Gymnasium gingen. Alle Schulen machten einen tollen Job, bekräftigt er. Wenn aber Kinder die Chance hätten, aufs Gymnasium zu gehen, sollten sie es auch tun dürfen: „Über eine gute Allgemeinbildung in breiten Bevölkerungsschichten bin ich gar nicht traurig.“ Es müssten auch keineswegs alle ein Spitzenabitur machen. Und wenn jemand nach dem Abitur ein Handwerk erlerne, sei das eine „tolle Sache“.

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Quelle Titelbild: L.G.
ID: 1943
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