Verkauf des Tutzinger Bahnhofs zieht sich hin

Zunächst schien es der Deutschen Bahn nicht schnell genug gehen zu können: „Gegen Höchstgebot“ stellte sie im Herbst 2021 das „ehemalige Empfangsgebäude“ des Tutzinger Bahnhofs zum Verkauf. Tatsächlich soll es Interessenten gegeben haben. Ende vorigen Jahres wollte die Bahn den Verkauf abgeschlossen haben. Aber das ist bisher immer noch nicht gelungen - der Bahnhof ist noch immer nicht verkauft, wie die Deutsche Bahn auf Anfrage von vorOrt.news bestätigt hat.

Dabei hatte die Bahn zunächst enormen Zeitdruck gemacht. Innerhalb weniger Wochen wollte sie damals die Kaufangebote haben. Das zog eilige Maßnahmen bei der Gemeinde Tutzing nach sich, die das Bahnhofsgebäude nach eigenem Bekunden selbst gern gekauft hätte. Sie versuchte ein Vorkaufsrecht durchzusetzen und ließ eine so genannte Erhaltungssatzung fürs Bahnhofsviertel ausarbeiten. Aus dem Vorkaufsrecht wurde nichts. Unterdessen mehrten sich bei der Bahn die Angebote von Interessenten. Unter ihnen war eine Familie aus der hiesigen Region, die schon Erfahrung mit der Übernahme und Sanierung alter Bauwerke hat. Die Chancen der Tutzinger wirkten gut, die Verhandlungen mit ihnen entwickelten sich zunächst positiv. Alles schien bereits klar zu sein, der Vertrag lag im Entwurf vor, die Tutzinger warteten schon auf den Beurkundungstermin beim Notar – da platzte die Sache: Die Bahn sagte ab. Ein anderer Interessent hatte die Tutzinger überboten. Angeblich sollte ein Münchner Architekten-Ehepaar zum Zug kommen - im wahrsten Sinn des Wortes. Der Gemeinde teilte die Bahn damals den Stopp des Bahnhofsverkaufs mit. Allerdings war der Deal, wie sich herausstellte, noch gar nicht besiegelt, der Verkauf nicht abgeschlossen. Und das ist er nach wie vor nicht. „Ob der Verkauf zustande kommt, entscheidet sich noch im Jahr 2023“, teilt eine Sprecherin der Deutschen Bahn jetzt mit. Kaufinteresse eines Investors soll aktuell nach ihren Angaben immerhin bestehen.

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