Spitzentrio Jordan Marstrander, Piesch, Greinwald

Die Freien Wähler Tutzing haben die Liste ihrer Kandidatinnen und Kandidaten für die Gemeinderatswahl am 8. März 2026 aufgestellt. Sie möchten sich „auch in der nächsten Wahlperiode im Gemeinderat für eine lebenswerte Zukunft Tutzings für die Bürgerinnen und Bürger stark machen“, teilen sie mit.

Bei der Kommunalwahl 2020 waren 20 Personen auf der Liste der Freien Wähler angetreten, diesmal sind es elf Personen. Nur zwei der derzeit drei Gemeinderatsmitglieder der Freien Wähler treten bei der Gemeinderatswahl an: An der Spitze steht mit Nennung auf den ersten beiden Plätzen Verena von Jordan Marstrander, auf den Plätzen drei und vier Claus Piesch. Der langjährige Gemeinderat Stefan Feldhütter kandidiert nicht mehr.

Aber Marlene Greinwald ist mit dabei. Die Altbürgermeisterin, die heute Vorstandsmitglied bei der Energiegenossenschaft Fünfseenland ist, steht in der Wahlliste der Freien Wähler auf den Plätzen fünf und sechs. Dem Tutzinger Gemeinderat hatte sie seit 1990 angehört, 2018 war sie zur Bürgermeisterin gewählt worden. Bei der Kommunalwahl 2020 hatte sie nicht für den Gemeinderat kandidiert, dem sie deshalb nicht mehr angehört hat, seit Ludwig Horn Anfang Februar 2024 ihre Nachfolge an der Rathausspitze angetreten hat.

Weiter kandidieren für die Freien Wähler Markus Buncsak, Werner Schrettenbrunner, Gabriele von der Straten, Claudia Roll, Erich Jech, Bettina Goderbauer, Michael Huber und Martina Edelmann.

Verena von Jordan Marstrander, die 1. Vorsitzende der FW Freie Wähler Tutzing und Gemeinderätin, freut sich über elf Frauen und Männer "aus allen Altersklassen mit vielfältiger beruflicher und ehrenamtlicher Erfahrung". Sie sieht in der Liste „eine gelungene Mischung aus Kandidatinnen und Kandidaten mit langjähriger Erfahrung in der Kommunalpolitik sowie neuen Gesichtern, die durch ihr Engagement und Ideen neuen Schwung in die Ortspolitik bringen möchten“.

Bisher nur 1984 keine eigene Bürgermeisterkandidatur

Die Freien Wähler Tutzing sind aus dem 1970 gegründeten „Parteilosen Wählerblock“ (PWB) entstanden, der schnell zur zweitstärksten Gruppierung im Gemeinderat hinter der CSU wurde. Auf eine eigene Bürgermeisterkandidatur hat sie selten verzichtet. Beim PWB gab es lediglich 1984 keinen Bürgermeisterkandidaten, wenn man die Unterstützung des ÖDP-Kandidaten Rudolf Krug 2014 einbezieht. Meist sind der PWB und später die Freien Wähler mit Bewerbern für die Rathausspitze angetreten, so mit Heinrich Köppel (1970 und 1972), Konrad Erhardt (1978), Toni Aigner (1990 und 1996), Martin Büscher (2002) und Gisela Förster (2008). Die Ergebnisse waren oft ansehnlich, Aigner beispielsweise verpasste den Sprung an die Rathausspitze 1996 nur knapp.

Bei der Kommunalwahl 2014 gab es für die Freien Wähler den ersten „halben“ Sieg, als sie erfolgreich Krug unterstützten. Nach dessen Tod 2017 schafften sie es dann 2018 - 48 Jahre nach Gründung des PWB - allein mit Marlene Greinwald. Sie unterlag im November 2023 bei der Bürgermeisterwahl dem CSU-Kandidaten Ludwig Horn, der ihre Nachfolge Ende Januar 2024 angetreten hat. Auf die Frage nach einer nochmaligen Kandidatur für den Gemeinderat hat sich Marlene Greinwald damals zunächst zurückhaltend gegeben.