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Keiner Parteidisziplin unterworfen

Die Freien Wähler Tutzing wurden 1970 als "Parteiloser Wählerblock" gegründet

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Im Frühjahr 1970 ist in Tutzing der „Parteilose Wählerblock“ (PWB) gegründet worden. Anlass war damals die im Dezember des selben Jahres anstehende Kommunalwahl. Fast drei Jahrzehnte später wurde der PWB im Mai 1999 in „Freie Wähler Tutzing“ umbenannt. Der damalige Vorsitzende Toni Aigner erklärte zu diesem Namen: „Er sagt mehr darüber aus, dass wir uns von den Parteien abheben wollen, dass wir keiner Parteidisziplin, keiner Doktrin, keinem Fraktionszwang unterliegen, dass wir als unabhängige Bürger frei in unseren Entscheidungen sind.“

Mit ihren Bürgermeister-Kandidaten haben der PWB und die Freien Wähler im Laufe dieses halben Jahrhunderts teils sehr gute Ergebnisse erzielt. So haben frühere PWB-Kandidaten wie Heinrich Köppel, Konrad Erhardt oder Toni Aigner bei Tutzinger Bürgermeister-Wahlen beachtlich abgeschnitten. 2014 gelang den Freien Wählern durch Unterstützung des ÖDP-Kandidaten Rudolf Krug erstmals gewissermaßen im Tandem der Sprung an die Rathausspitze. Nach dessen Tod 2017 haben sie es dann 2018 allein geschafft: Ihre Kandidatin Marlene Greinwald wurde zur Bürgermeisterin gewählt.

Aigner: "Nie große Richtungskämpfe und persönliche Angriffe"

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Vorstandswahl 2018: (von links) Dr. Toni Aigner, Hans-Peter Bernsdorf, Marlene Greinwald, Michael Wrase, Cornelia May und Stefan Feldhütter © Freie Wähler Tutzing

Als Tutzinger Größe haben sich PWB/Freie Wähler mit heute fünf Gemeinderatsmandaten einschließlich Bürgermeisterin zur zweitstärksten Fraktion aufgeschwungen, mittlerweile nur noch zwei Mandate hinter der führenden CSU. Schon vor langer Zeit haben sie in der Rolle der zweitstärksten Gruppe im Gemeinderat die SPD überholt, die früher vier Gemeinderatsmandate hatte, inzwischen aber auf ein einziges Mandat geschrumpft ist.

Vorsitzende der Tutzinger Freien Wähler ist seit November 2018 Cornelia May. Sie wurde zur Nachfolgerin von Marlene Greinwald gewählt, die ihren Rückzug mit ihrem Amt als erste Bürgermeisterin begründete. Sie will überparteilich und deshalb nicht Vorsitzende einer politischen Partei sein. In der Geschichte des PWB und der Freien Wähler Tutzing ist Cornelia May erst die vierte Vorsitzende. Ihre Vorgänger waren Konrad Erhardt (1969 bis 1994), Toni Aigner (1994 bis 2006) und Marlene Greinwald (2006 bis 2018). Bei der Wahl sagte Aigner, in der Gruppe habe es nie „große Richtungskämpfe und persönliche Angriffe“, gegeben, obwohl die Mitglieder und auch die Führenden „allen politischen Couleurs“ angehörten. Intern, vor allem zu Erhardts Zeiten, seien zwar durchaus „die Fetzen geflogen“: „Doch das wurde nie persönlich.“

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Die Kandidaten der Freien Wähler für die Gemeinderatswahl im März dieses Jahres
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© L.G.

Die Kandidaten, die bei der Aufstellungsversammlung anwesend waren, mit Bürgermeisterin und Landratskandidat: Obere Reihe von links: Julia Seiss, Clemens Bartmann, Erich Jech, Michael Wrase, Claus Piesch, Dr. Helmut Bauer. Mittlere Reihe von links: Landratskandidat Matthias Vilsmayer, Conny May, Dr. Heinrich Reiter, Verena von Jordan-Marstrander, Mildred Steidle. Untere Reihe von links: Anna Rampf, Stefan Feldhütter, Bürgermeisterin Marlene Greinwald, Edith Eckbauer

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