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Lüftungsanlagen für die Grundschulen

Investitionsplanung der Gemeinde Tutzing reicht von Brücken übers Lehrerwohnhaus bis zum Trinkwasser

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Innovationstreiber Corona: Neuartige Lüftungssysteme sorgen angeblich für störungsfreie Lernatmosphäre in Schulen, indem die Raumluft permanent gegen Frischluft ausgetauscht wird © Glen Dimplex Deutschland GmbH

Auf mehr als sechs Millionen Euro summieren sich „Investitionen 2022“, die die Gemeinde Tutzing bei den Haushaltsberatungen angekündigt hat. Dazu gehört der Einbau von Lüftungsanlagen in der Grundschule Tutzing für 880 000 Euro und in der Grundschule Traubing für 270 000 Euro. "Es ist gut, dass wir nicht dem Reflex für mobile Anlagen nachgegangen sind, sondern eine nachhaltige Lösung für bessere Luft in den Klassenzimmern gesucht haben", sagte Bernd Pfitzner (Grüne). Kritisch fügte er hinzu: "Dafür sind wir von Leuten gescholten worden, die hier im Gemeinderat selten oder gar nicht zu sehen sind."

Unter den größeren Brocken sind auch auf die Gemeinde entfallende Investitionen bei der Erneuerung der Hauptstraße. Dafür werden in diesem Jahr 990 000 Euro eingeplant, weitere Investitionen sollen in den nächsten Jahren folgen.

Für Brückensanierungen werden nach der Planung rund 700 000 Euro anfallen. Darunter ist die Brücke in der Tutzinger Kirchenstraße, die wegen der Umleitung bei der Straßensanierung im Ortszentrum als Umleitungsstrecke benötigt wird. Weitere Brückensanierungen geplant sind in Kampberg, an der Diemendorfer Straße in Unterzeismering, beim Nordbad, am Weidenweg in Traubing und an der Midgardstraße.

Wegen der vorgesehenen Sanierung der Mittelschule sollen deren Schüler für den Verlauf der Bauarbeiten in der Feldafinger Bundeswehrkaserne unterrichtet werden. Hierfür sind 680 000 Euro Investitionen vorgesehen.

Weitere Arbeiten am alten Lehrerwohnhaus

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Die Sanierung des alten Lehrerwohnhauses gehört zum aktuellen Tutzinger Investitionsprogramm © L.G.

Schon seit einiger Zeit laufen die Sanierungsarbeiten am alten Lehrerwohnhaus, das leer steht, seit es vom Kreisbauamt 2017 geschlossen wurde. In diesem Jahr ist für diese Sanierung ein Betrag von 250 000 Euro eingeplant. Welche Gesamtkosten für das Gebäude aufzubringen sind, darüber gab es in der Sitzung keine Angaben.

Als dringend erforderlich gilt ein Umbau des Traubinger Friedhofs. Für die Planung sind in diesem Jahr 160 000 Euro vorgesehen.

Etwa 2,4 Millionen Euro will die Gemeinde in diesem Jahr für die Trinkwasserversorgung investieren. Davon entfallen nach den Angaben in der Sitzung auf den Brunnenbau Pfaffenbergrinne 600 000 Euro, auf die Sanierung des Brunnens in Kerschlach 560 000 Euro sowie auf Erneuerungen der Wasserleitungen in der Traubinger Straße 800 000 Euro und in der Hauptstraße 450 000 Euro.

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Sonderrücklage für die Finanzierung der Mittelschule

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Die Mittelschule (links) steht vor der Sanierung, ebenso das alte Schulgebäude daneben. Das alte Lehrerwohnhaus ganz rechts wird schon seit einiger Zeit für neue Nutzungen vorbereitet.

Als größte finanzielle Brocken für die Gemeinde Tutzing in den nächsten Jahren gelten die vorgesehene Sanierung der Mittelschule und die Sanierung der Hauptstraße. Für die Mittelschule will die Gemeinde einen Geschäftsbesorgungsvertrag mit einem externen Dienstleister abschließen, der der Bayerischen Landesbank und der Sparkassenorganisation nahestehenden Gesellschaft BayernGrund. Sie soll bei der Schulsanierung sozusagen als ausgelagertes Bauamt fungieren. Das muss die Rechtsaufsichtsbehörde aber noch genehmigen.

Wie die mit rund 25 Millionen Euro veranschlagten Kosten der Schulsanierung nschließend finanziert werden sollen, sorgt noch für viele Diskussionen. Abzüglich erwarteter Staatszuschüsse und Beiträge anderer Gemeinden werden auf die Gemeinde Tutzing allein voraussichtlich etwa zehn Millionen Euro entfallen. Dass zu diesem Zweck „Notverkäufe“ von Immobilien erforderlich sind, gilt nicht als ausgeschlossen. Im Gespräch ist für eine derartige „Zwangsveräußerung“ schon seit einiger Zeit die Kustermannvilla. Bürgermeisterin Marlene Greinwald gab sich im Gemeinderat aber optimistisch, dieses Projekt vielleicht auch ohne Grundstücksverkäufe bewältigen zu können. Für die Mittelschule hat die Gemeinde bereits eine Sonderrücklage gebildet, der in diesem Jahr 750 100 Euro zugeführt werden sollen. Aktuelle Verbesserungen der kommunalen Einnahmen-Situation nähren die Hoffnung auf noch höhere Dotierungen diese Rücklage in den nächsten Jahren.

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Kommentare

Aber ja, grundsätzlich ist es immer eine gute Idee, mit den Betroffenen zu sprechen. (Wobei sich natürlich die Frage auftut, warum dies scheinbar noch nicht geschehen ist.) Aber das ist nicht die Frage, um die es geht, die lautet vielmehr so: Lassen wir jetzt die 8-Jährigen entscheiden, ob sie bei Rot an der Ampel stehen bleiben oder zur Abkürzung leidiger Wartezeiten das Lichtzeichen ignorieren? Solche Fragen gehören nun wirklich nicht in Befindlichkeitsdiskussionen mit Grundschulkindern. Hat deine Tochter eine Idee davon, was eine psychosoziale/emotionale Entwicklungsverzögerung ist, die aus Mangel an Kontakt und Anregung erwächst? Weiß sie um die Auswirkungen dessen auf ihre zukünftige Gesundheit, ihr Einkommen, ihre soziale Einbindung und die resultierende Lebenszufriedenheit? Gut, dass sie zuhause mitteilen kann, wie sie die Schule erlebt und was sie wie störend oder erfreulich empfindet. Aber sie wird schwerlich entscheiden können, was auf lange Sicht das größere und was das kleinere Übel ist. An der Schulpflicht und umgekehrt einem in jeder Lebenslage sichergestellten Angebot der Beschulung darf nicht gerüttelt werden. Und seien die Schwierigkeiten und Kosten für uns, die wir erwachsen und verantwortlich sind, noch so groß. – Jetzt, wo die Entscheidung schon lange rum ist ums Eck, könnte der Gemeinderat sich ja Gedanken darüber machen, wie die pandemiebedingten Schäden bei den Kindern durch eine kindgerechte Aufwertung des Ortes gelindert werden könnten. Unterbleibt das, dann sollten wir diese Frage hier diskutieren, anstatt in Endlosschleife die Vergangenheit zu erörtern.
Zur Erläuterung meiner Frage: Hier wird die ganze Zeit über die Betroffenen und deren Situation geredet, anstatt mit den Betroffenen. Ich würde gerne mal jemanden hören SchülerIn oder Lehrerin in den betroffenen Schulen (einen nahen Angehörigen), der mir sagen kann: Ja, es läuft mit (bzw. ohne) Luftreinigungsgeräte gut (oder eben nicht so gut). Hier wird generell suggeriert, mit den Lüftungsgeräten wäre es wesentlich besser als ohne. Aus meiner Erfahrung heraus (meine Tochter geht in die Grundschule) habe ich mitbekommen, dass der Unterricht auch ohne Lüftreinigungsgeräte den Umständen entsprechend sehr gut läuft. Ich hätte jetzt gerne Meinungen anderer unmittelbar Betroffener gehört. Entweder: Wir benötigen dringend die Geräte weil.... bzw. unser Unterricht läuft gut (oder schlecht), weil wir Luftreinigungsgeräte haben. Mir ist bisher nur zu Ohren gekommen, dass die Lehrkräfte der Grund- und Mittelschule gegen diese Geräte seinen. Andere Stellungnahmen (insbesondere von Betroffenen) sehr erwünscht.

Vielleicht noch eine Ergänzung zum Thema "Kinder und Jugendliche" in Tutzing. Der Gemeinderat die Wahl eines Jugenbeirats beschlossen. Leider hat sich die pandemiebedingt verzögert. Ich freue mich, wenn sich dieses Gremium konstituiert haben und wir deren Mitglieder dann befragen können, was die Kinder und Jugendlichen in Tutzing möchten.
In der Tat, eine komische Frage, lieber Bernd. Wenn ich sie doch mal aufgreife, wäre meine Eintrittskarte in die Diskussion die, dass ich beruflich mit Kindern im Grundschulalter arbeite. Und viel auch mit solchen Kindern, die in diesem Alter ungünstige Rahmenbedingungen erfahren haben, und deshalb in der Jugend mit ihrem Leben nicht mehr zurechtkommen. Da arbeite ich dann zusätzlich mit deren Familien, die naturgemäß sehr unter den Schwierigkeiten ihrer Kinder leiden. Und bei all dem sehe ich, wie extrem teuer ungünstige Rahmenbedingungen in der frühen Kindheit einige Jahre später für die Gesellschaft werden.

Deine Frage ist aber insofern gut, als sie auf einen blinden Fleck der politischen Würdenträger weist. Es gelingt denen heute gar zu selten, vom konkreten Problem zu abstrahieren und sowohl in die Breite als auch in die Zukunft zu denken. So hetzt man kleinschrittig von einer Mikro-Entscheidung zur nächsten. Und flieht vor konzeptionellen und langfristigen Entscheidungen, weil deren Auswirkungen bei der nächsten Wahl womöglich noch nicht plakatiert werden können. Was die Wähler dann angeblich abstrafen. Für mein Gefühl wird mit dieser Annahme der Wähler unterschätzt und hat die resultierende Tatenlosigkeit in der Gegenwart sich überstürzender Großkrisen dramatische Auswirkungen. Die Menschen werden an der Stagnation schier verrückt und treffen sich beispielsweise zu irgendwelchen Spaziergängen, ohne zu bemerken, dass sie sich damit in eine Reihe mit den Rechten stellen.

Ich meine, dass die Gegenwart, in der wir es mit großen und ineinander verwobenen Krisen zu tun haben, ein Denken in größeren Zusammenhängen erfordert. Und unter diesem Erfordernis werden wir uns auch auf Gemeindeebene nicht wegducken können.
Da der Inhalt meines Beitrages an dieser Stelle inzwischen komplett überholt war, habe ich meinen Beitrag gelöscht.
Übrigens aus eigenem Antrieb. Es gab keinen Versuch der Zensur seitens der Redaktion oder anderer Personen.

Ich wünsche Allen einen ruhigen, schönen Sonntag!
(Bearbeitet)
Noch zwei weitere Hinweise: Unserer Information nach haben sich die Lehrkräfte gegen die Lüfter ausgesprochen, da sie zu laut sind. Und seit bald zwei Jahren gibt es sogenannte CO2-Ampeln in den Klassen, die die Qualität der Luft messen. Wird der CO2-Gehalt zu hoch wird gelüftet. Laut Aussage meiner Tochter funktioniert das sehr gut. Regelmäßiges Lüften ist nach aller Erkenntnis auch noch wirkungsvoller als die Luftreinigungsgeräte.

Andere Frage: Wer von den Menschen, die sich zu dem Thema hier geäußert haben, haben denn Kinder, Enkel oder Angehörige an der Grund- und Mittelschule?
(Bearbeitet)
Um einem Missverständnis vorzubauen, Bernd. Mir geht es keineswegs darum, den Kauf der Lüfter als die in jedem Fall bessere Entscheidung zu verkünden. Als problematisch empfinde ich aber, sich mitten in der Pandemie erst dagegen zu entscheiden und dann nichts weiter für die Betroffenen zu unternehmen. So als gäbe es diese Personengruppe und ihr Problem dadurch nicht mehr. Wir sprechen hier ja doch über ein ganz evidentes Problem sechs- bis zehnjährige Kinder. Die sind als Mitglieder der Gesellschaft hilflos und auf die Unterstützung der Erwachsenen angewiesen. Die Unterstützung ihrer Eltern haben sie, aber bekanntlich reicht das alleine nicht aus. Zumal die mit Kindern in dem Alter auch ohne Corona schon gut ausgelastet sind. In der Pandemie mussten sie darüber hinaus noch weite Teile des schulischen Unterrichts zuhause nachholen, während ihre Jobs in den heimischen vier Wänden weiterzulaufen hatten.

Damit will ich sagen, dass die Geste, die sich in dem ablehnenden bzw. aufschiebenden Gemeinderatsentscheid ausdrückte, dramatisch gleichgültig wirkte.

Wenn den Grundschülern aufgrund der Rahmenbedingungen weder zum damaligen Zeitpunkt noch durch eine Verbesserung der Situation im Klassenzimmer geholfen werden konnte, hätte man sich um die Zeit danach und die Räume außerhalb der Schule kümmern können. Kinder stehen Krisen in der Regel klaglos durch und funktionieren irgendwie, der Schaden bleibt lange verborgen und zeigt sich erst Jahre bis Jahrzehnte später. Insofern hätte man sich im Gemeinderat ersatzweise, und sei es auch nur mit ganz kleinen Maßnahmen, um die Zukunft dieser Mitbürger kümmern können. Denn unser Ort ist jenseits seiner schönen Natur und mit Blick auf die hiesigen Angebote nun wirklich kein Eldorado für Sechs- bis Zehnjährige. Und wie wir alle wissen, gilt dasselbe für die Altersgruppen, die dann folgen. Wenn nichts geht, rein gar nichts, weil am Starnberger See keinerlei finanzielle Spielräume für die Bedürfnisse der Heranwachsenden bleiben, dann hätte man die Kinder und ihre Situation wenigstens mal zum Thema machen können. Jenseits ihrer Lernleistung, denn sie sind ja durchaus mehr als nur ein bilanzrelevanter Produktivfaktor.
Ich glaube, inzwischen drehen wir uns mit den Für- & Widerargumenten im Kreis.
Der Zug für die aktuelle Omikron-Winterwelle ist definitiv abgefahren.

Aber vielleicht sollte man im April/Mai Bilanz ziehen... Schönen Gruß hier an die Redaktion, an die Schulleitungen und an unseren Gemeinderat.
Wir haben hier in Tutzing auf kleinem Raum unterschiedliche Schulen, die mit unterschiedlichen Strategien durch die Pandemie steuern. Schauen wir uns doch bitte einfach im Frühjahr die jeweiligen Zahlen an und versuchen wir dann gemeinsam und ohne ideologische Vorbehalte daraus zu lernen!

Nachtrag:
Eine solche Bilanz sollte natürlich über bloßes vergleichen von Impfquoten, Inzidenzen und Quarantänezahlen hinausgehen:
-> Wie gestaltet sich der Unterricht mit unterschiedlichen Lüftungssystemen im Vergleich zum Unterricht mit Fensterlüftung?
-> Welche erkennbaren Auswirkungen hat die Pandemie und die unterschiedlichen Gegenmaßnahmen auf die Lernerfolge im Vergleich zu Vorcorona?
-> Was hat sich bewährt? Was nicht?
-> Gemeinsamer Erfahrungsaustausch am runden Tisch.
Die Schüler aller Tutzinger Schulen kommen schließlich aus einem kleinen und gut vergleichbaren Umfeld; da sollte es keine großen Beeinflussungsfaktoren geben. Die Schulen unterrichten teilweise die gleichen Jahrgänge; selbst die Kinder der 4. Grundschulklasse sind bzgl. Corona von den 5. Klassen der anderen Schulen nicht sooo weit weg.
(Bearbeitet)
Es gibt so viele Schulen im Landkreis ( Seefeld, Pilsensee, kempfenhausen, Herrsching, Tutzing Realschule) die es geschafft haben , vor der Omikronwelle Lüftungsgeräte anzuschaffen, im Gymnasium Tutzing, laut Artikel Tutzing für die Jahrgangsstufen 5-8, wenn es einen wirklich interessiert, kann man dort Schüler und Lehrer interviewen, ob sie sich durch die Geräte bezüglich Lärm gestört fühlen

Zur Frage der Wirksamkeit: wie soll man feststellen, ob die Geräte in der Realschule Tutzing zu niedrigeren Inzidenzen führen, wenn um die Infektionszahlen ein Geheimnis gemacht wird? Am Gymnasium Tutzing jedenfalls bekommt leider absolut keine Info über infizierte Sitznachbarn, geschweige denn dass das Gymnasium oder Landratsamt irgendwas zu Coronafällen in den Schulen publiziert.


https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-coronavirus-schule-klassenzimmer-lueftung-1.5358730

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-landkreis-coronavirus-schule-lueftungsfilter-1.5493189
Was wäre denn das Machbare gewesen? Wir hätten kleinere untauglichere Geräte kaufen können, von denen vier 4 pro Klassenzimmer gebraucht hätten. Eines ist schon so laut, dass der Unterricht gestört wird. Im Ratssaal in Tutzing steht EIN Gerät. Ich war mal in einer Besprechung dabei, während das Ding gelaufen ist: Das war kein Spaß. Davon 4 pro Klassenzimmer? Da ist an Unterricht nicht mehr zu denken. Die könnten nur in den Pausen laufen. Aber: da sollte man eh die Fenster aufmachen um Frischluft und Sauerstoff reinzulassen. Das hat dann den gleichen Effekt, wie die Lüfter. Ich weiß nicht, ob der Unterricht unter Corona-Maßnahmen in der Realschüler gerade so viel besser läuft als an den anderen Schulen. Ich kann es mir nicht vorstellen. Weiß jemand, ob die Lüfter an der Realschule so großen Erfolg haben. Sind dort signifikant weniger Schülerinnen und Schüler in Quarantäne oder erkrankt?
(Bearbeitet)
Vielleicht ist man damit den ökonomisch klügeren und technisch nachhaltigeren Weg gegangen, Bernd, das ist klar. Man hat jedoch gleichzeitig nicht alles Machbare getan, um so viel Schaden wie irgend möglich von den Kindern abzuwenden. Kinder sind nun mal diejenigen Mitglieder der Gesellschaft, die in allen Lebenslagen des meisten Schutzes bedürfen, weil jeder erlittene Schaden sie über den langen Rest ihres Lebens hinweg beeinträchtigt. Dem Betrachter stellt sich vor dem Hintergrund nicht ganz unberechtigt die Frage, ob das nicht auch anders gegangen wäre. Und das wäre es gewiss, hätte man nur gewollt. Wir Großen sind ja sonst auch nicht gerade zimperlich und schon gar nicht sparsam oder rücksichtsvoll, wenn es um die Erfüllung unserer eigenen Wünsche geht.
Es läßt sich ja problemlos über Sinn und Unsinn dieser mobilen Lüftungsanlagen streiten, die unangenehm laut sind und deren Wirksamkeit umstritten sind.

Aber als die bayerische Staatsregierung im Ende Juni 2021 (!) (ca. 4 Wochen vor Beginn der Sommerferien) beschloss, dass an allen Schulen Lüftungsgeräte angeschafft werden sollten, begann der große "Run" auf die Lüftungsgeräte.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/kabinett-muenchen-schule-freistaat-zahlt-kommunen-die-haelfte-fuer-luftreiniger-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210629-99-188437. Die Mehrheit der bayerischen Kommunen versuchten noch in den kommenden Gremiensitzungen
a) geeigente Lüftungsgeräte zu bekommen
b) die nötigen Installateure zu bekommen, die während der Ferienzeit in den Klassenzimmern zu installieren.
Auch der Gemeinderat in Tutzing hat in seiner Juli-Sitzung die Ausschreibung der Geräte und nötigen Dienstleistungen beschlossen. In einer folgenden Sitzung haben wir dann erfahren, dass "der Markt leergefegt" sei und keine geeigenten Geräte erhältlich sind. Lieferung frühestens in 40 Wochen ( Vorerst keine Luftfilter für Grund- und Mittelschule ). Daraufhin hat sich der Gemeinderat entschlossen, ein nachhaltige und viel bessere Lösung zu realisieren und dafür Geld bereit zu stellen. Durch die jetzt beschlossene Lösung erfreuen sich die Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräfte auch noch nach der Pandemie an den Lüftungsanlagen und an besserer Luft in den Klassenzimmern. Die mobilen Geräte wandern nach der Pandemie als Elektroschrott auf dem Müll.
(Bearbeitet)
wie Herr Rekus schon kommentierte, es ging auch schneller
Grünes Licht für saubere Luft
Ich glaube auch hier gelesen zu haben, dass beispielsweise die Tutzinger Realschule bereits zum Schuljahresbeginn im Herbst 2021 mit Luftfiltergeräten ausgestattet werden sollte.
Auch aus anderen Gemeinden und Landkreisen hört man ähnliche Vollzugsmeldungen.
(Bearbeitet)
Hallo Herr Rekus, die Kinder und Lehrer hätten so oder so auf diese technische Hilfe im Winter 2021/2022 verzichten müssen, weil passende mobile Geräte frühestens im Frühjahr 2022 lieferbar gewesen wären.
Vorab: Ich finde es ausdrücklich sehr gut, dass sich unsere Gemeinde nun dazu durchgerungen hat zusammengerechnet ca. 1,15 Mio. € in Luftfilteranlagen in die beiden Grundschulen in Tutzing & Traubing zu investieren, und damit in die Gesundheit der Kinder & Lehrer und deren Familien. Gerade für Tutzing eine herausragende Investition.
Und da ich zu den angesprochenen Kritikern gehörte: Die nun beschlossenen Lüftungsanlagen mögen technisch eine besonders gute Lösung sein, die aktuelle Omikron-Welle des Winterhalbjahres 2021/2022 müssen die Kinder & Lehrer und die betroffenen Familien allerdings trotzdem noch ganz ohne diese technische Hilfe überstehen.
(Bearbeitet)
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