Jugend
7.10.2021
Von vorOrt.news

Bald Wahl des Tutzinger Jugendbeirats

Vereine und Schulen sollen Kandidaten benennen - Diskussion über paritätische Besetzung

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Ob die Mitglieder des Vorbereitungsteams auch so hoch springen wie die beiden auf diesem Motivbild, wissen wir nicht. Grund zur Freude haben sie aber zweifellos: Der Gemeinderat hat die von den jungen Leuten selbst erarbeitete Satzung einstimmig befürwortet © Pixabay

Die Vorbereitungen für einen Tutzinger Jugendbeirat sind fertig. Der Gemeinderat hat am Dienstag einstimmig die Satzung beschlossen. Bald soll eine Jungbürgerversammlung stattfinden. Die Wahl des Jugendbeirats soll dann möglichst noch vor Jahresende folgen. Im Gemeinderat soll er bei „jugendrelevanten“ Themen Rede- und Antragsrecht haben.

Die Tutzinger Schulen und Vereine sollen mit einbezogen werden: Sie alle sollen für die Wahl des Jugendbeirats möglichst Kandidaten benennen. Bürgermeisterin Marlene Greinwald, Jugendreferent Claus Piesch (Freie Wähler) und Vereinsreferent Ludwig Horn (CSU) haben sich bei vier Vertretern des Vorbereitungsteams, die in der Gemeinderatssitzung anwesend waren, für ihre mit viel Zeit und Mühe verbundene Arbeit bedankt.

Zu einer Diskussion kam es nur noch wegen der Regelungen für eine in der Zahl gleiche (paritätische) Besetzung mit jungen Leuten männlichen und weiblichen Geschlechts. Nach Auffassung von Bernd Pfitzner (Grüne) geht eine hierfür in der Satzung stehende „Soll“-Bestimmung nicht weit genug. Er verwies auf verbindliche Regelungen - also „muss“ statt „soll“ - für die paritätische Bestellung beider Geschlechter bei den Grünen, die dazu zwängen, auch dann nach geeigneten Bewerbern Ausschau zu halten, wenn sich nicht genügend Kandidaten selbst zur Verfügung stellten.

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Auch ein Logo für den Tutzinger Jugendbeirat gibt es schon © https://www.jugendbeirat-tutzing.de/

Mit diesem Plädoyer stieß Pfitzner auf Widerstand. Auch sie sei zwar eine Verfechterin der Frauenquote, sagte Bürgermeisterin Greinwald, aber der Jugendbeirat sei keine Partei, und sie habe nicht das Gefühl, dass sich die Damen im künftigen Jugendbeirat kein Gehör verschaffen könnten. Dr. Joachim Weber-Guskar (FDP) erklärte: „Das Zwanghafte wie bei den Grünen finde ich extrem belastend.“ Beim Jugendbeirat handele es sich um eine lose Zusammenkunft der Jugendlichen, die so frei wie möglich gestaltet werden solle. Thomas Parstorfer (CSU) meinte zu den Forderungen nach paritätischen Zwängen: „Bei der Jugend hat das gar nichts zu suchen.“ Die Soll-Regelung stehe dafür, dass man sich Mühe gebe, eine paritätische Besetzung zu erreichen, aber wenn dafür nicht geeignete Personen zur Verfügung stünden, sei es auch nicht schlimm - bei der nächsten Wahl werde es dafür vielleicht mehr Frauen als Männer geben. Dr. Thomas von Mitschke-Collande (CSU) erinnerte daran, dass die jungen Leute die Satzung selbst erarbeitet hätten. Er plädierte dafür, sie auch so zu verabschieden. „In zwei Jahren sind wir schlauer“, fügte er hinzu. Jugendreferent Piesch (Freie Wähler) mahnte darüber hinaus nachdrücklich, alle Parteien sollten „aus dem Jugendbeirat herausbleiben“.

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