Bauplanung
10.11.2020
Von vorOrt.news

Konzeption fürs Schönmoos

Verband Wohnen stellt Pläne für Neubauten heute im Tutzinger Gemeinderat vor

Am Schönmoos zwischen der Bräuhausstraße und den Bahngleisen wird es nun konkret mit den Neubauten des Verbands Wohnen. Am heutigen Dienstag befasst sich der Tutzinger Gemeinderat mit der Planung.

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Die Tage der Wohnblöcke an der Sudetendeutschen Straße sind gezählt

Die großen Wohnblöcke an der Sudetendeutschen Straße und an der Niederebersdorfer Straße stehen, wie schon vor einiger Zeit angekündigt, vor dem Abbruch, denn sie gelten als nicht mehr sanierungsfähig. An ihrer Stelle sollen neue Gebäude entstehen, in denen nach den bisherigen Angaben offenbar 70 Wohnungen vorgesehen sind. Bisher gab es etwa 50 Wohnungen in dieser so genannten „Sudetendeutschen Siedlung“. Noch heute leben dort einige der Vertriebenen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Tutzing eine neue Heimat gefunden haben.

Alle Mieter müssen ausziehen, wie ihnen schon vor längerer Zeit mitgeteilt wurde. Der Verband Wohnen hat ihnen Räume in anderen seiner Gebäude versprochen. Offenbar gibt es auch Möglichkeiten in den Neubauten des Verbands am Kallerbach. Ob alle bisherigen Mieter der Schönmoos-Wohnblöcke in Tutzing unterkommen werden, ist bisher allerdings nicht bekannt. Der Verband Wohnen, in dem 13 Gemeinden des Landkreises Starnberg - auch Tutzing - und der Landkreis selbst Mitglieder sind, verfügt über einen recht ansehnlichen Bestand von etwa 2300 eigenen Mietwohnungen, die sich auf alle Kommunen im Landkreis Starnberg verteilen.

Verdichtungstendenzen neben der Anlage

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Der Teil der Wohnanlage an der Niederebersdorfer Straße © L.G.

Im Gemeinderat soll heute die Plankonzeption vorgestellt werden. Auf der Tagesordnung steht zum einen die Überplanung der Wohnanlagen, zum anderen der Bebauungsplan Nr. 99 „Sudetendeutsche-/Niederebersdorfer-/Schlesische-/Pommernstraße“.

Auch in anderen Teilen dieses Gebiets treten immer wieder Verdichtungstendenzen zu Tage. Obwohl diese Wohngegend zwischen der Bahnlinie und der Bräuhausstraße bisher überwiegend von kleineren Häusern geprägt wird, sind mittlerweile auch schon einige größere Gebäude entstanden. Wieweit im Anschluss an den zunehmend urbanen Charakter des Bahnhofsviertels eine weitere „städtische“ Entwicklung auch dieses Areals bis zur Lindemannstraße gehen sollte, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Kritiker größerer Bauten waren zuletzt in der Minderheit, ihnen wurde der große Bedarf an Wohnraum in Tutzing entgegengehalten.

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Wohnblöcke als Bezugsfall für Bräuhausstraße außer acht gelassen

Einem Vorhaben an der Bräuhausstraße hat der Bauausschuss des Gemeinderats kürzlich dennoch zunächst einen Riegel vorgeschoben. Ein Gebäude mit zehn Wohneinheiten hat er abgelehnt. Die großen Wohnblöcke des Verbands Wohnen befinden sich schräg gegenüber. Sie könnten beim Vergleich der Umgebungsbebauung nach Paragraf 34 des Baugesetzbuchs wohl eigentlich als Bezugsfall gelten, wurden aber von der Gemeinde unter diesem Aspekt ausdrücklich außer acht gelassen. Das würde bedeuten, dass auch die Größe der vom Verband Wohnen nun geplanten Neubauten nicht unbedingt wegweisend für die weitere Bebauung im Umfeld wäre. Ob das Landratsamt diese Rechtsauffassung teilt, ist bisher offen geblieben. Neubau mit zehn Wohnungen abgelehnt

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