Auch in der Zeit der Ausgangsbeschränkungen laufen die Arbeiten an großen Projekten weiter. Das gilt zum Beispiel für die großen Neubauten an der Tutzinger Bahnhofstraße, auf dem früheren Gelände der Pharmaunternehmen Boehringer-Mannheim und Roche. In seinen Sitzungen, die bereits in der Corona-Krise stattgefunden haben, haben sowohl der Tutzinger Gemeinderat als auch sein Bauausschuss die vorgestellte Konzeption für diese so genannte „Business Area Tutzing“ befürwortet. Dabei hat der Stadtplaner Prof. Florian Burgstaller die Fassadengestaltung vorgestellt und den Architekturentwurf für ein weiteres Baufeld präsentiert.
"Im Kontext des neuen Areals sowie des traditionellen Ortsbildes“
Nach Angaben der für die Entwicklung des Areals verantwortlichen Starnberger Projektentwickler Ehret + Klein ist das Vorhaben in Abstimmung mit ihnen basierend auf den Planungen des Architektenbüros Kupferschmidt Architekten aus München weiterentwickelt worden. Wie sie betonen, soll eine Einbindung „im Kontext des neuen Areals sowie des traditionellen Ortsbildes“ sichergestellt werden.
Seit der Roche-Konzern das Gelände verlassen hat, sind fast zwei Jahrzehnte vergangen. Nun hofften die Projektentwickler Ehret + Klein schnell vorankommen zu können. „Die Bauanträge sind aktuell in der Vorbereitung und werden in den kommenden Wochen eingereicht“, teilen sie mit. Die einstige Industriebrache werde mit Hilfe dieser Quartiers-Entwicklung „in einen Wirtschaftsmotor für Tutzing umgewandelt“ werden können. „Wir sind zuversichtlich, dass durch die Entwicklung des Areals neue Unternehmen mit vielen Arbeitsplätzen nach Tutzing ziehen und somit die Gemeinde wirtschaftlich gestärkt wird“, sagt Stefan Klein, geschäftsführender Gesellschafter von Ehret + Klein.
Das fast 22 000 Quadratmeter große Planungsgebiet soll 2023 fertig bebaut sein
Die Fertigstellung des rund 21 900 Quadratmeter großen Planungsgebiets ist nach Angaben der Starnberger Projektentwickler für 2023 vorgesehen. „Dann wird die Vision eines urbanen und innovativen Wirtschafts- und Lebensraums direkt am Starnberger See endlich Realität“, kündigen sie optimistisch an. Dabei verweisen sie auf „viele Grün- und Freiflächen“, die in der Planung vorgesehen seien und die „eine hohe Wohlfühlatmosphäre erzeugen“ würden: „Insgesamt ist es ein stimmiges Gesamtkonzept und mit den neuen Architekturplänen gut vereinbar.“
In Abstimmung mit der Gemeinde orientiere sich die dazu gehörige Freiflächenplanung eng an der benachbarten Wohnsiedlung „Lakeside Living“. Eine Wegeführung zum See für Passanten vom Bahnhof werde sich in das Gesamtkonzept eingliedern.
Kritik aus der Bevölkerung hatte es gegeben, weil sich die Abbrucharbeiten auffallend lange hingezogen hatten. „Aktuell sind die Abbrucharbeiten weitestgehend abgeschlossen“, erklären Ehret + Klein dazu: „Die noch abzuschließenden Arbeiten werden in enger Abstimmung mit dem Landratsamt geplant und durchgeführt, um die Lärmemission für die Anwohner möglichst niedrig zu halten.“ Mit einem persönlichen Schreiben seien die Anwohner im Vorfeld informiert worden.
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Siehe hier: Landratsamt greift ein
Erlaubt sind in einem Mischgebiet wie hier am Tag 65 dBA. Ich habe selbst deutlich mehr, in Spitzen bis um 100dBA gemessen. Und das auch außerhalb der zulässigen Zeiten.
Insofern stimmt die Aussage nicht, das Maximum sei noch nicht ereicht.
Und was die Lärmbelästigung betrifft:
Abstimmprozesse mit dem Landratsamt haben erst dann stattgefunden, als sich Anwohner über den unzumutbaren und unzulässigen Lärm beschwert haben und dann das Landratsamt eingriff. Beschwerden bei Ehret und Klein waren völlig wirkungslos. Da kam noch nicht mal eine Antwort. Und wenn ich jeden Tag die LKWs mit laufendem Motor in der Bahnhofstraße warten höre, dann scheint sich nicht viel geändert zu haben an der Einstellung der Firma zur Nachbarschaft.
Wir haben alle Verständnis für Baumaßnahmen. Und dass es auch anders geht beweist Dr. Fischer mit seinem Lobster Bau. Er hält Kontakt zu den Nachbarn, infomiert rechtzeitig über Zeiten extremer Lärmbelästung und bemüht sich wirklich Belästigungen möglichst niedrig zu halten. So kann man selbst etwas planen und manchem aus dem Wege gehen.