Verkehr
24.9.2021
Von vorOrt.news

Tutzinger Bahnhof gegen Höchstgebot

Ausschreibung der Bahn - Gemeinde hat Interesse - Angebotsfrist bis 4. Oktober

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Kaufobjekt: Der Tutzinger Bahnhof © L.G.

Einen „Online-Marktplatz für Immobilien der Deutschen Bahn“ gibt es im Internet. Adresse: www.bahnliegenschaften.de. Da findet man in einer Rubrik „Immobilienangebote“ alle möglichen Objekte: Grundstücke an ehemaligen Bahnstrecken, Lagerplätze, alte Stellwerke, Büroflächen, Schuppen Kleingärten - und neuerdings auch den Tutzinger Bahnhof.

„Gegen Höchstgebot“ kann man das „ehemalige Empfangsgebäude“ nach den Angaben auf dieser Seite kaufen. Aber wer eine Chance haben will, dabei zum Zuge zu kommen, muss sich beeilen: Bis zum 4. Oktober will die Bahn die Kaufangebote haben.

Entdeckt hat diese Ausschreibung Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald - „durch Zufall“, wie sie am Dienstag im Haupt-, Finanz- und Werksausschuss des Gemeinderats sagte. Und sie war darüber nicht gerade erfreut. Denn seit Jahren hat sie öffentlich immer wieder erklärt, dass sie den Bahnhof gern für die Gemeinde kaufen würde. Jahrelang habe bei der Bahn in dieser Hinsicht „Schweigen im Walde“ geherrscht, sagte sie. Aber nun soll auf einmal alles sehr schnell gehen, wie die Frist 4. Oktober zeigt.

Ein Sprecher der Bahn hat heute auf Anfrage mitgeteilt: „Kontakt mit der Gemeinde besteht.“ Die Gemeinde habe auch ein Vorkaufsrecht. Doch alles ging nun so schnell, dass Bürgermeisterin Greinwald die Angelegenheit in der Hauptausschuss-Sitzung nur kurz ganz am Schluss zur Sprache brachte. Um einen richtigen Tagesordnungspunkt vorzubereiten, sei keine Zeit gewesen. Welche Möglichkeiten die Gemeinde überhaupt hat, das will die Rathauschefin nun erst einmal mit einem Juristen besprechen.

Viel Diskussionsbedarf über die konkrete Vorgehensweise gäbe es für den kompletten Gemeinderat. Dessen nächste Sitzung ist aber erst für den 5. Oktober angesetzt - und die Frist für Angebote endet schon einen Tag vorher.

Das Verkaufsexposé der Deutschen Bahn

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Kommentare

Das Bahnhofsgebäude in Tutzing ist ein Bild des Jammers. Wenn ein Unternehmen Gebäude am Starnberger See nicht wirtschaftlich unterhalten kann, wo denn dann bitteschön ? In Feldafing wurde es gerettet - das könnte Vorbild sein. Dort ging es mit privater Hilfe. In Starnberg oder Possenhofen steht uns ein ähnliches Desaster bevor. Einfach peinlich!
(Bearbeitet)
Wir kennen doch alle unsere DB !
Wer ein anderes Verhalten von der DB erwartet, der wird eben enttäuscht.
Unsere Bürgermeisterin und ihr Team waren diesbezüglich nicht ohne Grund selbst aufmerksam. Respekt!

Nachtrag:
-> Das Exposé ist lausig gemacht.
-> Dass das Gebäude in "einem guten Zustand" sei, ist eine glatte Lüge; selbst als Laie muss man nur 1x aufmerksam rund ums Haus gehen und sich beispielsweise die feuchten Stellen unter dem nach wie vor undichten Vordach anschauen, uvm. Wenn ein sachverständiger Fachmann das Gebäude genau untersucht, stellt er höchstwahrscheinlich Sanierungsstau ohne Ende fest!
-> Darum wahrscheinlich auch die plötzliche Eile; und deswegen hat man es wohl auch bewusst hinter dem Rücken der Tutzinger angeboten, schließlich kennen wir unseren Bahnhof am besten.
(Bearbeitet)
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