Verkehr
1.9.2019
Von vorOrt.news

Neuer Bus macht neugierig

Viele Bürger zeigen Interesse an der Linie 978 - MVV offen für Änderungswünsche

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Gut gelaunt war Zekiri Fadil heute bei seinen ersten Fahrten mit der neuen Buslinie 978

Die Neugierde ist groß. Immer wieder standen Bürger, manchmal ganze Familien an den Haltestellen, als am Sonntag, dem 1. September 2019 der neue Bus mit der Nummer 978 seine Runden drehte. Auf einer Strecke fährt er stündlich vom Tutzinger Bahnhof über Kirchenstraße und Rathaus die obere Traubinger Straße hinauf zur Luswiese und über die Zugspitzstraße bis zur Endstation Heimgartenstraße. Auf der anderen Strecke ist er vom Tutzinger bis zum Feldafinger Bahnhof unterwegs - zunächst ebenfalls über die Kirchenstraße und das Rathaus, dann an der Hauptstraße über die Haltestellen Neustätter Straße, Mühlfeldstraße und Akademie für politische Bildung weiter nach Garatshausen und Feldafing.

Am ersten Tag war noch Vieles ein Test, sagte Busfahrer Zekiri Fadil, der für die Strecke hinauf zur Luswiese zuständig war. Er erklärte zum Beispiel, weshalb die nette Dame über Lautsprecher nur selten zu hören war, die immer auf jede Haltestelle hinweist. Die Funkverbindung ist nicht überall so gut, und in der Zentrale war heute niemand.

Von Tutzing nach Feldafing vielleicht zum Preis einer Kurzstrecke?

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Zwei MVV-Buslinien gibt es jetzt in Tutzing: die "958" nach Andechs mit großen, die neue "978" mit kleinen Bussen

So ganz klar ist das mit den Fahrpreisen auch noch nicht, wie Fadil andeutete. Die Runde durch Tutzing gilt als Kurzstrecke, die 1,50 Euro oder mit Streifenkarte 1,40 Euro kostet. Für 1,40 Euro durch Tutzing Vielleicht wird sogar eine Fahrt vom Tutzinger zum Feldafinger Bahnhof als Kurzstrecke betrachtet werden, aber das ist offenbar noch nicht genau geklärt. Andernfalls muss für eine Zone bezahlt werden, und das kostet 2,90 Euro. In Starnberg sind Fahrten bis Percha oder Söcking Kurzstrecken, aber die gehören zum Stadtgebiet, während Tutzing und Feldafing zwei verschiedene Kommunen sind. Auch RVO-Busse, die in Richtung Weilheim zum Beispiel über Kampberg fahren, kann man mit dem MVV verbinden und den Fahrer bitten, eine entsprechende Karte auszustellen. Ähnlich ist es bei Fahrten zwischen Wolfratshausen und Bad Tölz. Bei den kleinen Bussen haben die Fahrer auch mehr Spielräume, wenn jemand zum Beispiel aussteigen will, wo keine Haltestelle ist.

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Wenn der Bus nicht zu den Schulzeiten passt: Bitte melden!

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Nah an der Einmündung in die Bahnhofstraße: die neue Haltestelle an der Kirchenstraße © L.G.

Sehr offen scheint man beim MVV für Änderungswünsche und Anregungen zu sein. So kann es laut Fadil zum Beispiel sein, dass der derzeitige Fahrplan nicht zu den Schulzeiten passt und dass die jungen Leute, wenn sie den Bus nutzen, zu spät in die Schule kommen. Wenn das der Fall sein sollte, empfiehlt er eine Nachricht an den MVV. Die Gemeinde Tutzing sollte dies dann melden, man werde sicher eine Lösung finden.

Auch wenn andere Probleme gesehen werden, sollte man sie dem MVV melden, rät der Fahrer. Diskussionen gibt es beispielsweise schon über die Haltestelle an der Kirchenstraße, die recht nah an der Einmündung in die Bahnhofstraße ist. Nächster Halt: Rathaus Auch die Haltestellen der neuen Buslinie sorgen für Gesprächsstoff. Hans-Peter Bernsdorf, der jahrelang am Steuer des Tutzinger Bürgermobils saß, würde zum Beispiel großen Bedarf für Haltestellen an der Kellerwiese, am Bareisl, am Höhenberg und am Einkaufszentrum an der Lindemannstraße sehen. „Aldi wäre wichtig“, sagt er, „ das ist jetzt eine echte Lücke.“ Dort hat das Bürgermobil fünfmal vormittags gehalten. Besonders bedauert Bernsdorf, dass es am Bareisl keine Bushaltestelle gibt. Ganz oben am Garagenhof seien beim Bürgermobil die meisten Fahrgäste ein- und ausgestiegen. Die derzeitige Endstation Heimgartenstraße hält er für weniger sinnvoll, weil er bei den dortigen Bewohnern kaum Bedarf für einen Bus vermutet - sie würden wohl eher Taxis bevorzugen.

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Kein Halt mehr am Einkaufszentrum
Für 1,40 Euro durch Tutzing

Quelle Titelbild: L.G.
ID: 2148
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Kommentare

Da kann man Herrn Bernsdorf nur zustimmen. Bedarf besteht sicher auch für die Kustermannstrasse incl. Waldfriedhof bis Obertraubing.
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