Traubing
22.11.2018
Von vorOrt.news

Faustdicke Überraschung in Traubing

Thomas Parstorfer nicht wieder in den Vorstand der Teilnehmergemeinschaft gewählt

Das war eine faustdicke Überraschung am Dienstagabend in Traubing: Bei der Vorstandswahl der für die Dorferneuerung zuständigen „Teilnehmergemeinschaft“ ist Thomas Parstorfer nicht wiedergewählt worden. Ausgerechnet Parstorfer, der die Idee für die Dorferneuerung in Traubing hatte und sich seit Jahren intensiv um dieses Thema kümmert. An seiner Stelle ist Barbara Doll in das Gremium gewählt worden. Alle anderen Vorstandsmitglieder wurden in ihren Funktionen bestätigt.

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Der neue Vorstand der Teilnehmergemeinschaft © Teilnehmergemeinschaft Traubing

Zu den Mitgliedern des neuen Vorstands gehören (auf dem Bild oben von links nach rechts):

• Christian Bablick
• Thomas Geiger
• Franz Gottsmich
• Johannes Mühlbauer (Projektleiter vom Amt für ländliche Entwicklung und Vorsitzender des Vorstands)
• Peter Stich
• Heinz Kagerbauer (Stellvertreter )
• Josef Spatz (Stellvertreter)
• Dr. Franz Matheis (Stellvertreter)
• Barbara Doll (Stellvertreterin)

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Ein Vorstandsmitglied zeigt sich "geschockt"

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Thomas Parstorfer © L.G.

Thomas Parstorfer hat sich über seinen Heimatort Traubing hinaus seit Jahren in ganz Tutzing einen Namen gemacht. Er ist Tutzinger CSU-Ortsvorsitzender und CSU-Gemeinderat. Dass er nicht wieder in den Vorstand der Teilnehmergemeinschaft gewählt worden ist, wurde von mehreren Seiten mit Verwunderung kommentiert.

Peter Stich, der Vorsitzende der Traubinger Gemeinschaft, verwies gegenüber vorOrt.news darauf, dass sich Parstorfer besonders für die Traubinger Dorferneuerung eingesetzt hat. Das ist ein Programm, mit dem die bayerische Staatsregierung den ländlichen Raum stärken will. Aufgenommen werden nur Orte mit bis zu 2000 Einwohnern - und Traubing gehört zu dieser Kategorie. Parstorfer hat über Jahre engagiert versucht, diesen Umstand zu nutzen, und sich um viele wichtige Details gekümmert.

Gerade deshalb sorgt die jüngste Entwicklung bei der Vorstandswahl für Erstaunen. „Ich habe keine Erklärung“, sagt Stich, „ich war sehr überrascht.“ Regelrecht „geschockt“ zeigt sich auch Josef Spatz.

Ein ausführlicher Wunschkatalog für Traubing

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Ein Dorfplatz beim Kriegerdenkmal soll entstehen - aber wann? © L.G.

Die Teilnehmergemeinschaft bildet quasi die Nahtstelle zum Amt für ländliche Entwicklung und damit zum Freistaat Bayern, der von den mit der Dorferneuerung verbundenen Kosten die Hälfte übernimmt. Etliche Bürger wirken seit Jahren engagiert mit. Vor Jahren schon ist ein ausführlicher Wunschkatalog für Traubing erarbeitet worden. Immer wieder gab es Treffen der Teilnehmergemeinschaft, Beschlüsse wurden gefasst, Planungen entworfen. Die Entwicklung bei der Dorferneuerung selbst geht vielen Traubingern allzu langsam voran. Aufgrund zustimmender Signale vom Amt für ländliche Entwicklung und von der Gemeinde Tutzing war zwar die Zuversicht gewachsen, dass 2019 endlich mit den notwendigsten Arbeiten begonnen werden kann. Doch es gibt schon wieder Verzögerungen.

Die Schwerpunkte der Maßnahmen sind nun im Ortszentrum vorgesehen; von der Starnberger Straße, die zunächst vorrangig angepackt werden sollte, ist man mittlerweile abgekommen. Die Weilheimer Straße soll in zwei Abschnitten erneuert werden. Los gehen soll es mit dem Bereich von der ehemaligen Filiale der VR-Bank bis zur Starnberger Straße. Beim Kriegerdenkmal, wo zwei Bäche aufeinander treffen, soll der Charakter eines Dorfplatzes künftig deutlich mehr als bisher in Erscheinung treten. Als besonders wichtig gilt die Erneuerung der alten sanierungsbedürftigen Brücke in der Nähe des Kriegerdenkmal. Und über den Deixlfurter Bach soll unweit der alten Brücke ein weiterer Steg geführt werden, der sich nach historischem Vorbild an einer weiteren kleinen Brücke unweit entfernt orientieren soll.

Beginn im nächsten Jahr? Da gibt es Zweifel

Mittlerweile mehren sich die Zweifel daran, dass es im nächsten Jahr wirklich losgehen wird. Behörden sehen nach wie vor Probleme. Das gilt besonders für das Wasserwirtschaftsamt, das ein Auffangbecken für das Tagwasser verlangt. Schon in den vergangenen Jahren wirkten die Traubinger angesichts des Verhaltens mancher Ämter schier verzweifelt. Bei mancher Behörde habe man regelrecht „auf Granit gebissen“, sagte ein Beteiligter einmal recht deutlich. Auch der Vorsitzende Mühlbauer selbst hat bei seinen Besuchen kein Geheimnis aus seiner Enttäuschung gemacht.

Zunächst einmal steht im nächsten Jahr eine größere Baumaßnahme bevor, die mit der Dorferneuerung gar nichts zu tun hat: der Neubau der im vorigen Jahr eingestürzten Friedhofsmauer bei der katholischen Kirche Mariä Geburt. Das gilt als besonders eilig, denn die Mauer ist nur notdürftig abgestützt worden, und schön ist das alles nicht. Die neue Mauer soll nicht mehr, wie die alte, überwiegend aus Feldsteinen, sondern aus Beton bestehen. Die Straße wird in diesem Bereich enger werden als bisher, so dass wahrscheinlich nicht mehr zwei Autos aneinander vorbei kommen werden.

Quelle Titelbild: Teilnehmergemeinschaft Traubing
ID: 1363
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