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Vorbildlicher Denkmalschutz in Tutzing

Tutzing macht sich mehr und mehr einen Namen im Denkmalschutz. Neu belegt wird dies durch eine Dokumentation denkmalgeschützter Häuser in der Gemeinde, die noch in diesem Jahr erscheinen soll. In Tutzing war vor einigen Jahren auch das "Denkmalnetz Bayern" entstanden.

Die neue Dokumentation geht auf eine Fotoausstellung „Häuser als Denkmäler - Erinnerung und lebendige Gegenwart“ zurück, die im vorigen Jahr anlässlich der Jubiläumsfeiern zum 1275-jährigen Bestehen von Tuitzing stattgefunden hat. Der Hauptausschuss des Gemeinderats hat dieser Tage beschlossen, die Dokumentation zu finanzieren, die im November im Rathaus vorgestellt werden soll.

Das "Denkmalnetz Bayern" geht auf Anstöße aus Tutzing zurück

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Villa Knittl © L.G.

Das „Denkmalnetz Bayern“ soll Baudenkmäler aller Art von alten Bauernhäusern bis hin zu Kapellen bewahren. Die Idee geht auf zwei Tagungen zurück, die die Evangelische Akademie Tutzing und der Augsburger Architekt Wolfgang Weise 2011 organisiert haben. Am 13. Januar 2012 haben etwa 60 Initiativgruppen die „Tutzinger Erklärung zur bürgerschaftlichen Denkmalpflege“ unterzeichnet.

Heute gehören dem Denkmalnetz mehr als doppelt soviele Gruppen an. "Immer öfter setzen sich Bürgerinnen und Bürger für gefährdete Häuser mit Geschichte ein", so die Initiatoren, und weiter: "Ob Bauernhaus oder Industriedenkmal, ob Altstadt oder Dorfkern - das bauliche Erbe prägt das Gesicht und den Charakter unserer Heimat in Bayern." Doch landauf, landab, wird beklagt, sei dieses Erbe bedroht, ob durch Verfall oder Neubauprojekte, ob durch Gleichgültigkeit bei Eigentümern und Politik.

Angestrebt werden städtebauliche Entwicklungen, bei denen die Geschichte der Orte sichtbar bleibt und "identitätsstiftende Kraft entwickelt". So soll das kulturelle Gesicht der Landschaften und Siedlungen erhalten und bedacht weiterentwickelt werden. Zu diesem Zweck gibt es gegenseitige Information und Beratung, Erfahrungsaustausch, Fortbildungen und Vermittlungen, gemeinsame Auftritte in der Öffentlichkeit sowie gegenüber Politik und Behörden.

Im Zentrum der Bemühungen des Denkmalnetzes Bayern stehen nach Angaben der Initiatoren die in die Bayerische Denkmalliste eingetragenen Kulturgüter. Daneben trete man aber auch für historische Gebäude ein, die keinen gesetzlichen Schutz genießen, aber Erinnerungswert und Bedeutung für das Ortsbild besitzen.

Weitere Informationen:
www.denkmalnetzbayern.de

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45 Gebäude in Tutzing stehen unter Denkmalschutz

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Villa Schnell © L.G.

In Tutzing gibt es eine Reihe von Beispielen für gelungenen Denkmalschutz.

Dazu gehört etwa die 1895/96 vom Architekten Engelbert Schell errichtete Villa Schnell in der Bahnhofstraße 12, die von von Anna und Harald Kuhn, den heutigen Eigentümern, behutsam renoviert wurde. Viel Aufmerksamkeit findet auch die „Villa Knittl“ in der Hauptstraße 93, von Baumeister Xaver Knittl 1900 erbaut.

Insgesamt stehen in Tutzing 45 Gebäude unter Denkmalschutz. Es handelt sich überwiegend um Wohnhäuser, Bauernhöfe, Villen, Guts- und Fischerhäuser. Auch das Kloster und das Schloss Tutzing gehören dazu.

Das älteste Gebäude von Tutzing ist das denkmalgeschützte Vetterlhaus in der Leidlstraße 1, das im 17. Jahrhundert als Hirtenhäusl entstanden ist - eines der letzten erhaltenen Überreste des alten Dorfes Tutzing.

Quelle Titelbild: L.G.
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