Walter Oswald freut sich sehr. Der Tutzinger Kampfsportclub (KSC), dessen Vorsitzender er ist, kann die Mitglieder seines Nationalkaders wieder trainieren lassen. Kampfsportclub kann wieder trainieren Damit ist der Tutzinger Verein ein wenig in eine Vorreiterrolle gerutscht. Der Tutzinger Gemeinderat hat ihm die Trainingserlaubnis für die Würmseehalle am Dienstag erteilt - am Tag vor der Bund-Länder-Konferenz, die einen Öffnungsplan für den Amateursport in Stufen beschlossen hat.
„Sport stärkt die Abwehrkräfte“, sagt Oswald. Er hofft auf mehr Trainingsmöglichkeiten auch für andere, Vereine wie professionelle Anbieter. Gerade auch für die Jugend sei dies sehr wichtig. Das ist allerdings noch mit Unsicherheiten behaftet. Generell ist vom morgigen Montag, dem 8. März an kontaktfreier Sport in kleinen Gruppen - mit maximal Personen - im Außenbereich, auch auf Außensportanlagen, erlaubt.
Ob und wie genau Training, Sport innen und Sport außen, kontaktfreier Sport und Kontaktsport möglich ist, das hängt jedoch von den Inzidenzzahlen im Landkreis Starnberg ab. Die aktuellen Regeln für den Sport Die gilt es also genau zu verfolgen und dann jeweils schnell Entscheidungen zu treffen.
Tutzinger Vereine bereiten sich intensiv vor und versuchen sich auf die neue Situation einzustellen. Die Erlaubnis der Gemeinde für den Kampfsportclub hat die Zuversicht in ihren Kreisen gestärkt, dass es nun langsam wieder aufwärts gehen kann.
Auch von anderen Vereinen liegen der Gemeinde bereits Anträge vor, den Betrieb wieder aufnehmen zu können, wie Rathaus-Geschäftsleiter Marcus Grätz im Gemeinderat mitgeteilt hat. Die Trainingserlaubnis für zunächst maximal zehn Personen des Kampfsport-Nationalkaders bezeichnete er noch als Ausnahme. Für den Fall, dass es offiziell freigegeben werde, kündigte aber die Zulassung auch anderer Vereine für die Würmseehalle an.
Der Entscheidung des Gemeinderats ging ein langer Schriftverkehr voraus
Beim Kampfsportclub gehören laut Oswald zehn Mitglieder zwischen 13 und 24 Jahren dem Nationalkader an. Sie dürfen nun zunächst in der Würmseehalle trainieren. Insgesamt hat der Club 110 Mitglieder im Einzugsbereich von Starnberg bis Weilheim, darunter 30 Kinder. Im weiteren Umkreis ist er der einzige Kickboxverein.
Oswald ist Landestrainer für Kickboxen und darf einen Nationalkader aufstellen. Dieses Argument war offenbar mit entscheidend. Gemeinde-Geschäftsleiter Marcus Grätz verwies im Gemeinderat darauf, dass Kader- und Profisport nach der Infektionsschutzverordnung erlaubt sei. Der Kampfsportclub habe auch ein Hygienekonzept eingereicht. Für die positive Entscheidung haben sich nach Oswalds Worten auch besonders Bürgermeisterin Marlene Greinwald und die Gemeinderäte Ludwig Horn und Claus Piesch eingesetzt.
Der Gemeinderatsbeschluss war Ergebnis ausgiebiger Diskussionen. Die Gemeinde ist Eigentümer und damit Hausherr - sie trifft die Entscheidungen. Und eigentlich waren die Tutzinger Turnhallen wegen der Corona-Pandemie bisher immer noch für alle Vereine gesperrt. Es habe einen langen Schriftverkehr gegeben, bestätigte Grätz im Gemeinderat.
Oswald macht kein Geheimnis daraus, dass er dabei recht hartnäckig war. Er habe nachdrücklich darauf hingewiesen, dass der Kampfsportclub Mitglieder im Nationalkader und sogar zwei Weltmeister in seinen Reihen habe. Nach Oswalds Angaben war der Kampfsportclub 2019 einer der erfolgreichsten Sportvereine in Südbayern. Die beiden Weltmeister des Vereins in den jeweiligen Gewichtsklassen sind Tobias Winterholler und Viola Partheymüller. Die Stadt Weilheim, in der sie wohnen, hat sie mit Ehrennadeln ausgezeichnet.
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