Von Ernst Linzinger und Claus Piesch

Zimmerbixler beherrschen ihre Stutzen

Traditionsschützen kamen von weit her zur Tutzinger Schützengesellschaft Immergrün

Die Traditionsschützen der Schützengesellschaft Immergrün Tutzing veranstalteten inzwischen zum 7. Mal ihr offenes Zimmerstutzenschießen, zu dem sich 60 Traditionsschützinnen und -schützen aus nah und fern einfanden, um mit ihren meist über 100 Jahre alten Stutzen ihr Glück auf die ausgelobten Preise zu versuchen. Und wenn einen einmal das Glück und das Können verlässt, so ist das nicht so entscheidend, denn nach gutem alten Brauch gibt es bei uns nur Gewinner. Was mindestens genauso wichtig ist: man trifft sich mit vielen alten Bekannten, die mit Spaß bei der Sache sind.

Dass die "Zimmerbixler" dabei auch lange Anfahrtswege nicht scheuen – von Lindau über das Allgäu bis nach Niederbayern und sogar bis Erlangen –, ist der Beweis dafür, dass man sich versteht und schätzt und die persönlichen Kontakte noch einen echten Stellenwert haben. Dabei kommt auch die Fachsimpelei über die alten Schießgeräte nicht zu kurz.

Viele gute Blattl und stattliche Ringzahlen

Zimmerstutzenschie-en-2018.jpg
Gute Ergebnisse mit betagten Stutzen: (von li.) Hans Kollmann, Andrea Bergmüller, Ernst Linzinger und Siegfried Berger © Privat

Auch wenn es nicht leicht ist, mit den betagten Stutzen sehr gute Ergebnisse zu erzielen, so fielen auch diesmal wieder viele gute Blattl (Teiler) und auch stattliche Ringzahlen. So schaffte diesmal in der Schützenklasse Poldi Simon von der Germania Gauting die Maximalzahl von 25 Ringen, während es bei den Aufgelegtschützen Siegfried Berger von den Römerstoana Straßlach und Herbert Haberl vom SV Holzhausen jeweils auf 25 Ringe brachten. Jeder der 43 Freihändig- und 17 Aufgelegtschützen konnte sich entsprechend seiner Platzierung auf der Meister-Punkt-Scheibe einen der liebevoll zusammengestellten Verzehrpreise aussuchen.

Den Wanderpreis samt einem mit einer Brotzeit gefüllten "Bschoadtiache" sicherte sich Siegfried Steger von der FSG Pfronten mit einem 22,2 Teiler.
Den ersten Zugriff auf insgesamt 20 Silbermünzen nebst einer Flasche Sekt, hatten bei den Freischützen Cornelia von Cube mit einem 29,9 Teiler von der SG Frohsinn Oberpfaffenhofen vor Paulina Gercken mit einem 60,0 Teiler von der SG Immergrün Tutzing. Bei den Aufgelegtschützen waren dies Werner Hack von der HSG München mit einem 38,4 Teiler vor Siegfried Steger von der FSG Pfronten.

Bei der Fisch und Wurst Brotzeitscheibe mit ebenfalls 20 Preisen hatte Hans Kollmann von der FS Pfronten das beste Blattl der Freischützen mit einem 55,8 Teiler, vor dem Aufgelegtschützen Herbert Haberl, der mit einem 14,8 Teiler das beste Blattl des Tages schoss.

Anzeige
Finale-Option-druckbereit112.jpg

Höhepunkt: Der Schuss auf eine handgemalte Ehrenscheibe

Als Höhepunkt wurde die von Gerd Klein von den Immergrün-Schützen gestiftete handgemalte Ehrenscheibe unter den fünf besten Blattlschützen dieser Wertung ausgeschossen. Erschwerend musste dieser Schuss mit einem für alle unbekannten Vereinsstutzen direkt auf die Ehrenscheibe (Holzscheibe) abgegeben werden. Das glücklichste Händchen hatte hierbei Andrea Bergmüller von St. Sebastian Aufkirchen, die nun stolze Besitzerin der Ehrenscheibe ist.

Nach einem sehr harmonisch und vergnüglich verlaufenem Schießen bedankte sich der 1. Schützenmeister Ernst Linzinger bei allen Helferinnen und Helfern – speziell den technischen Betreuern der reibungslos gelaufenen elektronischen Anlage – sowie allen Schützinnen und Schützen für ihren Einsatz und ihr Kommen und wünschte den mehr oder weniger schwer mit Preisen beladenen Zimmerbixlern einen guten Heimweg. Dies auch verbunden mit der Freude auf ein Wiedersehen bei den Immergrünen Traditionsschützen im nächsten Jahr.

Quelle Titelbild: privat
ID: 747
Über den Autor

Ernst Linzinger und Claus Piesch

Kommentar hinzufügen

Anmelden , um einen Kommentar zu hinterlassen.
Feedback / Fehler melden