Von Hanna Krause

Was passiert mit unserem Müll?

Spannende Fragen und fachgerechte Antworten bei Projektwoche der Tutzinger Grundschule

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Erstaunliche Erlebnisse hatten die Kinder der zweiten Klassen im Tutzinger Wertstoffhof

„Was passiert eigentlich mit unserem Müll?" Mit dieser Frage beschäftigten sich die zweiten Klassen der Grundschule Tutzing in einer Projektwoche im Rahmen des Bildungsauftrags „Schule fürs Leben- Alltagskompetenzen“. Eine Mitarbeiterin der AWISTA Starnberg führte die Schüler zum Einstieg in das Thema über den Tutzinger Wertstoffhof. Erstaunlich, was für Dinge bei uns in der Tonne landen. Dürfen Legosteine in den gelben Sack und wo sollen Essensreste entsorgt werden? Solche spannenden Fragen konnten fachgerecht beantwortet werden.

Am nächsten Tag gestalteten die kleinen Müll-Experten in Gruppen Poster mit den gewonnenen Informationen, damit sie im Schulhaus ausgehängt werden konnten.

Das Prinzip der Nahrungskette

Am dritten Tag wurde mit Unterstützung der „Mobilen Umweltschule Pähl“ in der direkten Umgebung am Starnberger See im Wasser geforscht. Mit Fangnetzen wurden kleine Wassertierchen eingefangen und in Wasserschüsseln gesammelt. Unter dem Mikroskop konnten die Tiere bestimmt werden. Einige Kinder fischten und sammelten jedoch nicht nur Lebewesen, sondern auch Abfall und Plastik am Ufer und im Unterwasser. Mit dem Umweltexperten wurde überlegt, wie wir das Wasser und seine Bewohner schützen können: „Wie können wir verhindern, dass Mikroplastik in die Umwelt und auf unseren Teller gelangt?“ Anschaulich mit einer Kette aus Steinen und einem Gemeinschaftsspiel wurde das Prinzip der Nahrungskette nachempfunden und den Schülerinnen und Schülern veranschaulicht.

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Schockiert vom vielen Müll

Motiviert sammelten die Kinder am darauf folgenden Tag Müll auf dem Schulgelände und in bestimmten Gebieten von Tutzing. Einige Schülerinnen und Schüler waren sichtlich schockiert, wie voll ihre Mülltüten nach der fleißigen Sammelaktion waren. Als Belohnung wurde allen Kindern, die sich bei der „Ramadama“-Aktion in Tutzing beteiligen, von der Bürgermeisterin ein Eis versprochen.

Die Projektwoche ging mit einem Bücherflohmarkt zu Ende. Jedes Kind durfte eigene gebrauchte Bücher anbieten und selbst nach neuen Leseschätzen stöbern. Ganz nach dem Motto: Es muss nicht immer alles neu gekauft werden. So kam manch einer an neuen Lesestoff und reduzierte dabei gleichzeitig Abfall und Emission bei der Produktion.

Fazit der Woche

Mit ein bisschen Nachdenken können wir durch Recycling unsere Umwelt, also unseren Lebensraum, schützen.

Übrigens: Legosteine sind keine Verpackung, deshalb gehören sie in den Restmüll oder noch besser auf den Flohmarkt.

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Kommentare

Wobei der viel größere und gefährlichere Teil des Mülls, den wir Menschen in die Umwelt entlassen, für das Auge nicht sichtbar ist: Vom Mikroplastik über Feinstaub, Ruße, Radioaktivität, Pflanzen"schutzmittel", Kampfstoffe, Gase aller Art (einschließlich der Klimagase) bis hin zu Medikamenten, Hormonen und zahllosen Giften. Die Unsichtbarkeit macht es leicht, das Problem auszublenden und es in die Zukunft oder in andere Regionen zu verschieben.
Großartig, dieses Wissen im Rahmen einer Projektwoche zu vermitteln. Leider leben wir inzwischen auf dem Plastik Planet im Plastik Zeitalter. Der Schock der Kids ist verständlich. Auch in Tutzing sind wir davor nicht bewahrt. Eine Projektwoche für einige erwachsene Mitmenschen wäre auch sinnvoll. Die Begeisterung dafür hält sich sicherlich in Grenzen, obwohl die größeren Verschmutzer wir Größeren sind. Das nicht immer vorsätzlich. Wer in Tutzing seinen kleinen Beitrag leisten möchte, ist herzlich zu unserer 1x im Monat stattfindenden RamaDama Aktion eingeladen. Das nächste Mal am 5.8.23; 10:00-11:00 Uhr Kustermannpark. Treffpunkt Parkplatz Georg-Roth Weg (weitere Termine: siehe Aushänge, Website der Gemeinde oder unter tutzing-klimaneutral.de). Es ist jeden Monat aufs Neue erstaunlich, wieviel Müll sich in einer Stunde finden lässt. Das Suchen schärft den Blick, das Finden und Aufsammeln ist erfüllend und lässt einem bewusst werden, was zu tun ist, um unsere schöne Umgebung sauber zu halten.
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