Von vorOrt.news

Eltern fordern schnelle Sanierung

Einladung zu "Rundem Tisch" für das Gymnasium mit Verantwortlichen von Kreis und Gemeinde

Der Elternbeirat des Gymnasiums Tutzing verstärkt seine Forderungen nach schnellstmöglicher Sanierung der Schulgebäude. Er will die Verantwortlichen von Gemeinde Tutzing, Landkreis Starnberg und Gymnasium zu einem "Runden Tisch" einladen. Damit will er erreichen, "dass die jeweiligen nun abgeschlossenen Planungen ohne weitere Verzögerungen in die Tat umgesetzt werden". Zudem plädiert er für einen verbindlichen „Fahrplan“, in dem die nächsten notwendigen Schritte, insbesondere die Einleitung der Finanzierungsphase und der Bauantrag, festgehalten und terminiert werden.

In einer Presse-Information kritisiert der zwölfköpfige Elternbeirat einen "erschreckend schlechten Zustand der Schulgebäude und des Inventars". So begrüßenswert die Aussagen in der Gemeinderatssitzung vom 2. April 2019 zur Sanierung der Schulgebäude seien, so sehr zweifle der Elternbeirat an einem zügigen Start der Sanierungsmaßnahmen.

"Die Gemeinde ist nicht bereit, ihren Anteil von etwa 400 000 Euro zu tragen"

Der Elternbeirat stellt in seiner Presse-Information konkrete finanzielle Überlegungen an. Für die Sanierung der Turnhalle, schreibt er, seien die Planungen abgeschlossen, der Finanzbedarf der in dieser Planungsphase bevorzugten Variante verursache geschätzt Kosten von rund 4,7 Millionen Euro. Nach Abzug der Zuschüsse durch die Regierung von Oberbayern, die der Beirat auf etwa 0,7 Millionen Euro schätzt, müssten der Landkreis 90 Prozent und die Gemeinde zehn Prozent übernehmen. "Der Landkreis hat seine Einwilligung bereits signalisiert, die Gemeinde ist jedoch nicht bereit, ihren Anteil von etwa 400.000 € zu tragen, obwohl der Landkreis angeboten hatte, dies zinslos zu finanzieren", kritisiert der Elternbeirat. Er könne das nicht nachvollziehen.

Während in benachbarten Kommunen wie zum Beispiel in Weilheim das Gymnasium erst für rund 21 Millionen Euro saniert worden sei, sei die Gemeinde Tutzing nicht bereit, wenigstens die vergleichsweise geringe Summe von unter einer Million Euro auszugeben, moniert der Elternbeitrat - obwohl dadurch erhebliche Mittel aus dem Landkreis und der Regierung von Oberbayern zufließen könnten. Da die Gemeinde somit auch keinen Antrag auf Fördermittel bei der Regierung von Oberbayern einreiche, könnten auch nicht die Gelder aktiviert werden, die der Landkreis vorsorglich bereits im Haushalt 2019 für die Sanierung eingestellt habe.

Die Eltern rechnen vor, dass bei der Gemeinde Tutzing aus Gastschulbeiträgen in zehn Jahren Verwaltungshaushalt Überschüsse von rund 1,6 Millionen Euro entstanden seien. Sie seien mit Verlusten im Vermögenshaushalt „verrechnet“ worden, die durch den Bau und die Erweiterung des Gymnasiums vor Jahrzehnten entstanden seien. Bei der eingestellten Summe handele es sich genau um die jährlichen Gastschulbeiträge aus den Kreisgemeinden, die für jedes Kind, das an das Gymnasium geht, über den Landkreis an die Gemeinde Tutzing gezahlt würden. Derzeit seien das 925 Euro je Kind und Jahr. Allein das, so der Elternbeirat, ergebe bereits eine Summe von jährlich fast 700 000 Euro.

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Im Gemeinderat war von "dickem Minus" im Vermögenshaushalt die Rede

Entgegen dieser Darstellung hatte sich ein Vertreter der Rathaus-Geschäftsleitung in der Gemeinderatssitzung verärgert über die in den Kreis-Sitzungen erhobenen Behauptungen geäußert, die Gemeinde Tutzing habe viel am Gymnasium verdient. Das stimme nicht, betonte der Rathaus-Mitarbeiter unter Hinweis auf ein „dickes Minus im Vermögenshaushalt“ der Gemeinde. Er hatte sich in der Sitzung bemüht, den Sorgen entgegenzuwirken. Es sei das Ziel, dass die Schüler und die Bürger nichts von einem Stillstand merkten, es solle kein „Leerlauf“ entstehen. Im Gemeindehaushalt seien insgesamt 800 000 Euro für das Gymnasium vorgesehen: „Da kann man sicher was bewirken.“ Doch bedürfe dies eines Nutzungskonzepts. Eltern fürchten Stillstand beim Gymnasium

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© Elternbeirat des Gymnasiums Tutzing

Der aktuelle Elternbeirat des Gymnasiums Tutzing von links nach rechts: Gerhard Huber, Olimpia Menzel, Claus Piesch, Jessica Weber-Guskar, Dr. Karl Kolmsee, Friederike Seidl-Herter, Katrin Mecklenburg, Andreas Maschlanka, Fanny Tippelt und Peter Müller. Nicht im Bild: Michaela Götz und Doris Thallmair.

Die Presse-Information des Elternbeirats im Original:

  Elternbeirat_Gymnasium_Tutzing_Presseinformation.pdf herunterladen

Quelle Titelbild: Elternbeirat des Gymnasiums Tutzing
ID: 1765
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