Aus der Tutzinger Kommunalpolitik gehen immer mehr positive Stimmen zum klaren Sieg von Ludwig Horn (CSU) bei der gestrigen Tutzinger Bürgermeisterwahl ein.
Die Tutzinger FDP-Ortsgruppe und die FDP-Fraktion im Gemeinderat gratulieren dem 27-Jährigen „ganz herzlich zu der herausragenden und deutlichen Wahl zum neuen 1. Bürgermeister Tutzings“. „Wir freuen uns auf die fortgesetzte gute Zusammenarbeit und das vorausschauende Angehen der bestehenden Probleme in Tutzing in jetzt neuer Rollenverteilung“, so FDP-Gemeinderat Dr. Joachim Weber-Guskar.
Die Tutzinger SPD-Vorsitzende Stefanie Knittl erklärt: „Wir gratulieren Ludwig Horn zu seinem klaren Sieg, wünschen ihm viel Erfolg und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.“
Tutzinger Liste: "Jetzt gilt es, den neuen Bürgermeister zu unterstützen, um unseren Ort voranzubringen"
Der Bürgerverein Tutzinger Liste schreibt: “Wir gratulieren Ludwig Horn zu diesem beachtlichen Ergebnis. Die Wähler zeigen überdeutlich ihre Hoffnung auf Veränderung. Jetzt gilt es, den neuen Bürgermeister zu unterstützen, um unseren Ort voranzubringen. Die Tutzinger Liste freut sich sehr über diese Chance und auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Ludwig Horn."
Ein paar Tränen und parteiübergreifend Wohlwollen für den jungen Wahlsieger
Der Abend gehörte ganz Ludwig Horn. Nachdem Vizebürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg das Wahlergebnis bekanntgegeben hatte, gratulierte Bürgermeisterin Marlene Greinwald Horn, richtete ein paar Worte an die vielen Neugierigen, die ins Rathaus gekommen waren - und zog sich dann schnell zurück.
Auch die anwesenden Vertreter ihrer Partei, der Freien Wähler, sprachen Horn ihre Glückwünsche aus, unterdrückten ihre Enttäuschung aber nicht. Da flossen auch ein paar Tränen.
Quer durch mehrere politische Parteien und Gruppen schimmerte unterdessen Wohlwollen für den jungen Wahlsieger durch. Im Rathaus gab es, als das Wahlergebnis bekannt war, schon die ersten Signale. So ließ zumindest einer aus der grünen Gemeinderatsfraktion, Michael Ehgartner, durchaus Sympathiebekundungen für Horn erkennen.
Am Abend im „Flimmi’s“ gaben sich dann keineswegs nur der CSU nahestehende Leute die Ehre. So war beispielsweise auch Bernd Pfitzner, Gemeinderat der Grünen in Tutzing, unter den Gästen, der 2018 für seine Partei der Bürgermeisterkandidat war - und er schien sich recht wohl zu fühlen. Eine Stellungnahme haben die Grünen für den Wochenanfang angekündigt.
Horns Freundin Maria Hörtrich: "Ich bleibe bei den Freien Wählern"
Von allen Seiten wurde Horn bei der Wahlparty zu seinem großen Erfolg bei der Tutzinger Bürgermeisterwahl beglückwünscht - und an seiner Seite seine Freundin Maria Hörtrich. Er der CSU-Sieger bei der Tutzinger Bürgermeisterwahl, sie engagiertes Mitglied der Freien Wähler: Diese Konstellation bietet natürlich reichlich Gesprächsstoff. „Wir haben das alles gemeinsam entschieden“, erzählte die 26-Jährige gelernte Erzieherin und Sozialpädagogin, die in Großweil aufgewachsen ist und im Stimmkreis Ebersberg Direktkandidatin der Freien Wähler bei der Landtagswahl war. Und sie ließ keinen Zweifel: „Ich bleibe bei den Freien Wählern.“
Nicht nur Tutzinger feierten mit. Auch der Starnberger Landrat Stefan Frey (CSU) schaute vorbei und gratulierte dem jungen künftigen Rathauschef herzlich. Im Rathaus war die Landtagsabgeordnete Dr. Ute Eiling-Hütig (CSU) dabei.
Add a comment
Comments
Auch fehlt mir der wichtigste Aspekt. Horn wurde mit fast 64% gewählt, Greinwald mit rund 36% abgewählt. Dieser Erdrutschsieg eines „Greenhorns“ zeigt, wie unzufrieden 2/3 der Wähler mit der Situation in Tutzing und der Amtsführung sind. Die Akademie für Politische Bildung hatte erst kürzlich sorgenvoll über Politik(er)verdrossenheit berichtet. Die Wähler sehen in dem jungen Horn die große Chance, dass die „alten Zöpfe“ (auch innerhalb der CSU) abgeschnitten werden und Dinge mit neuem, jungen Denken angepackt werden. Sie setzen auf seine (noch?) machtpolitische Unverdorbenheit – also echter, sachgerichteter Bürgermeister und (noch?) kein Berufspolitiker. Lassen wir die Fragezeichen weg: Vielleicht wurde am Sonntag gerade in Bayern, wo Tradition und politische Erfahrung einen beachtlichen Stellenwert besitzen, ein neuer, dringend benötigter Politikerstil gewählt? Wir werden es (hoffentlich) in 8 Jahren wissen. Jedenfalls ist diese „Protestwahl“ in Tutzing gut ausgegangen – denn andernorts wird es inzwischen leider die AfD.