Von vorOrt.news

"Brückenbau" für Tutzings Gemeindespitze

Diskussion nach Gespräch mit CSU-Bürgermeisterkandidat Ludwig Horn mit dem Gewerbe

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"Kommunikation ist mir ein großes Anliegen", sagte Ludwig Horn auf dem Werkstattgelände von Auto-Lanio

Es war eine Veranstaltung mit ganz eigener Atmosphäre: Zum „Werkstattgespräch“ bei Auto-Lanio mit Gewerbetreibenden hat der Tutzinger CSU-Bürgermeisterkandidat Ludwig Horn am Donnerstag eingeladen. Bei schönem Wetter fand das Treffen im Freien statt. Vor der Werkstatt waren Biertische und -bänke aufgestellt, immer mehr Menschen fanden sich ein. Während es dunkel wurde, beteiligten sich etliche der mehr als 30 Personen an einer angeregten Diskussion, die sich vor allem um die lokale Wirtschaft in Tutzing drehte. In der Folge wird in den Kommentaren auf vorOrt.news eine weit darüber hinaus reichende Diskussion geführt, wenn auch überwiegend zwischen einigen Personen (siehe unten). Ein Kommentator wünscht sich einen "Brückenbauer" oder eine "Brückenbauerin" an der Tutzinger Gemeindespitze.

„Kommunikation ist mir ein großes Anliegen“, betonte Horn bei seiner Veranstaltung gleich zu Beginn. Gerade auch zwischen der Gemeinde und dem Gewerbe sei Kommunikation sehr wichtig. Die Gewerbetreibenden bräuchten in der Gemeinde „eine ansprechbare Person“. Miteinander zu reden sie die Grundvoraussetzung für Vieles. „Ohne Gewerbe können wir gar nichts bewegen“, sagte Horn: „Alle Wünsche und Ziele können wir nur verwirklichen, wenn wir Mehreinnahmen durch Gewerbesteuer haben.“ In seiner Rede setzte er zwei Schwerpunkt: Gewerbe halten und Gewerbe anwerben.

„Gewerbe halten“

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"Wir müssen mit neuen Gewerbeflächen vorankommen": Ludwig Horn bei seiner Rede

„Es braucht ein klares Bekenntnis zu unseren Betrieben – eine klare Partnerschaft zwischen Bürgermeister und Gewerbetreibenden“, sagte Horn. Auch wenn man nie alle zu 100 Prozent zufriedenstellen könne, müsse man gegenseitig das „unerschütterliche Gefühl“ haben, dass der beste Kompromiss im Ausgleich aller Interessen gefunden werde, dass jeder den anderen brauche und sich auf ihn verlassen könne. „Dieses Signal, diesen Stil möchte ich als Bürgermeister prägen und nach außen tragen“, versicherte Horn.

Dabei machte er konkrete Vorschläge, die er dem Gemeinderat unterbreiten möchte:

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Vom Münchner Hauptbahnhof aus ist man schneller in Tutzing als im Garchinger Forschungszentrum: "Werte, die wir uns bewusst machen sollten"

- „Wir müssen mit neuen Gewerbeflächen vorankommen und dieses Thema entschieden angehen.“

- Parktickets in Freizeitgebieten als Rabatt-Schein für die Ortsmitte. Als Vorbild führte er das „Ruhpoldinger Konzept“ an. Dort erhalte man bei Vorlage eines Parktickets im lokalen Einzelhandel und in der Gastronomie Rabatt. https://www.ruhpolding-rathaus.de/wanderparkplaetze

- Jahresparkausweis (kostenpflichtig): „Es erleichtert, wenn man nicht immer zum Automaten rennen muss“, sagte Horn.

- Förderung der Tutzinger Work-Life-Balance („arbeiten & leben im Ort“): „Den Mehrwert von Tutzing, das schöne Leben in dieser Gegend – diese Vorteile muss man nach außen tragen“, sagte Horn. Vom Münchner Hauptbahnhof aus sei man schneller in Tutzing als im Garchinger Forschungszentrum: „Das sind Werte, die wir bewusst machen sollten: wunderbare Natur und wunderbare Arbeitgeber.“ Er selbst habe einer Dame eine Tätigkeit in Kampberg empfohlen. Dort habe man sie gern angestellt, sie erhalte das gleiche Gehalt und habe eine ähnliche Arbeit wie bei einem anderen Unternehmen in München, spare aber täglich zwei Stunden Fahrzeit.

- Förderung von Zusammenschlüssen und Bildung von Netzwerken (Bereicherung, Skaleneffekte bei Kosten wie beispielsweise Werbung)

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Am Großen Arbersee im Bayerischen Wald gibt es eine 250 Meter lange "Waldkugelbahn": Vorbild für eine Naturmurmelbahn in Tutzing?

- Aktionstage (Straßenfest, Themenwoche oder -tage)

- Alle Aufträge, die in Tutzing vergeben werden können, müssten in Tutzing vergeben werden. „Nicht alles muss immer europaweit ausgeschrieben werden“, sagte Horn.

- Handwerk attraktiv: Für einen Handwerkerhof gebe es Potenziale in einigen Bereichen.

Das Thema Tourismus dürfe man nicht ausblenden, mahnte Horn: „Hier möchte ich den bestehenden Tourismus lenken.“ In der Saison könne er sich gut vorstellen, ein Augenmerk auf Familien mit Kindern zu legen. Mit einer entsprechenden Außendarstellung könne man die „Kundengruppe“ ansprechen. Nachfolgende Angebots-Erweiterungen – als Beispiel nannte er „Natur-Murmelbahnen“, finanziert durch „Bettensteuer“ – erweiterten auch das Angebot für die Tutzinger Familien: „So möchte ich eine Win-Win-Situation schaffen.“

Außerhalb der Saison kann sich Horn gut eine Ausrichtung auf „Kulturtourismus“ vorstellen. Potenziale sehe er mit den bestehenden Angeboten in und um Tutzing, den Veranstaltungen der Brahmstage und der Musikfreunde sowie den beiden Akademien, die auch mit dem Tutzinger Kultur- und Tourismusangebot verzahnt seien.

„Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass bereits jetzt Geschäftsleute gerne unseren Ort besuchen“, ergänzte Horn: „Das ist immer eine gute Auslastung für das Gastgewerbe.“

"Gewerbe anwerben"

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"Nicht immer das letzte Tafelsilber verschleudern": Kustermannvilla

Mit dem Hinweis auf Gewerbe-Anwerbung leitete Horn nach eigenen Worten „eine komplette Kehrtwende“ ein. „Ich bedauere ganz deutlich, wie wir diese Potenziale nicht nutzen“, sagte er: „Es passiert zu wenig - das geht auf Kosten der Zukunft, das geht auf Kosten der jungen Generationen.“ Er wurde noch deutlicher: „Da bleibe ich hartnäckig - ich verstehe nicht, warum wir hier träge sind, bei dieser Finanzlage.“ Und weiter: „Es ist doch Wahnsinn, wenn man eine Schule zu sanieren hat, nicht weiß, wie man das finanzieren soll und dafür die Kustermannvilla als Pfand einsetzen muss.“ Ähnlich sei es beim bevorstehenden Neubau eines Feuerwehrhauses.

Seit er im Gemeinderat sei, sage man ihm: Ein Gewerbegebiet? Das hätte man schon vor 20 Jahren machen müssen, das geht nicht mehr. Er fragte: „Was werde ich in 20 Jahren sagen? Das Gleiche? Nein – das möchte ich nicht.“ Irgendwann müsse man anfangen: „Das will ich anpacken und in die Hand nehmen.“ Er wisse, das sei nicht einfach, und er selbst werde die Früchte dieser Maßnahmen nicht ernten. „Darum geht es mir nicht“, sagte er, „es geht mir um die Zukunft unserer Gemeinde – es geht mir darum, dass wir in Zukunft unsere Aufgaben aus den laufenden und zu erwartenden Einnahmen finanzieren können und nicht immer das letzte Tafelsilber verschleudern müssen.“ Dazu müsse der Bürgermeister diese Rolle übernehmen: „Als Repräsentant und Bindeglied zum Gemeinderat muss er aktiv werden.“

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Musikwirtschaft in Tutzing - ein ausbaufähiger "Cluster"? Im Tutzinger Tonstudio von Leslie Mandoki (Mitte) sind oft bekannte Leute zu Gast, so wie im März vorigen Jahres die ukrainische Sängerin Kamaliya und Bayerns Kunstminister Markus Blume

Horn brachte auch konkrete Beispiele für denkbare Ansiedlungen: Software-Unternehmen als „Startups“ anwerben, vergünstigte Mieten etwa mit Hilfe der Wirtschaftsförderung von Landkreis, Land und Bund – „und auch durch uns“, fügte er hinzu. Die Kustermannvilla beispielsweise als Gründerzentrum, da könne es viel Umsatz auf kleiner Fläche geben – „kein Industriegebiet, kein Hochofen, keine Schwerindustrie“. „Vielleicht haben wir Glück und eine Firma geht durch die Decke“, fügte er hinzu: „So können wir hier expandieren und eine Sogwirkung entfalten – wie in Silicon Valley.“

In dieser Gegend gebe es eine einzigartige Landschaft, beste Lage und Mentalität, auch ein paar leer stehende Büroflächen stünden noch zur Verfügung. Mittelständische Unternehmen seien immer wieder auf der Suche nach einer neuen Heimat. „Hier muss man offen sein und suchen und anwerben“, sagte Horn: „Von allein kommen diese Unternehmen nicht.“ Tutzing sei ein interessanter Ort, wenn man Investoren suche.

Dabei sollte man seiner Meinung nach nicht auf eine – oder auf „jede“ – Branche setzen, sondern überlegen: „Welche Cluster haben wir in Tutzing, was häuft sich an?“ So etwas habe es schon im Mittelalter gegeben: die Zünfte. Beispielhaft verwies er auf Orte, die für bestimmte Manufakturen bekannt sind, etwa Glas oder Messer. Zukunftsträchtig in Tutzing könnten, wie er glaubt, die Zweige Gesundheit, Software und Kreativwirtschaft – vor allem Musik – sein.

Diskussion: Fragen nach den Zuständigkeiten

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In Jahrzehnten kein Hotel gelungen: Das leer stehende Seehof-Grundstück nah beim Tutzinger Seeufer

Wer für die angemahnte Kommunikation zuständig sein solle, wollte ein Besucher wissen: „Der Bürgermeister? Oder gibt es demnächst im Rathaus jemand, der das professionell machen soll?“ Der Bürgermeister sei das Bindeglied, sagte Horn. Vielleicht könne man es etwas professioneller gestalten, eventuell in der Rathaus-Verwaltung, mit Unterstützung der Starnberger Wirtschaftsfördergesellschaft gwt oder mit externer Hilfe. Da müsse man sehen, ob es sich für eine Kommune rentiere. Am Anfang werde man es selbst machen müssen. „In der Organisation des Rathauses finde ich niemanden, der für Wirtschaft zuständig ist“, hakte der Fragesteller nach. Horn gab ihm recht: „Man muss es priorisieren – für mich hat das hohe Priorität.“ Aber wenn man sich nicht dafür entscheide, dann werde es nie aufgebaut werden.

Wie in jedem Unternehmen müsse es vom „Kopf“ ausgehen, sagte ein Besucher: „Der Bürgermeister muss die Dinge anregen.“ Ein anderer Besucher beklagte viele „Defizite und Lücken“ in Tutzing. So sei es in bald 40 Jahren nicht gelungen, ein Hotel auf dem Seehof-Grundstück zu errichten: „Da kann der Bürgermeister wirklich viel bewirken.“ Ein Hotel könne für den Ort große Auswirkungen haben: „Nur die Natur allein nutzt nichts.“ Man müsse anpacken, dann könne man Vieles in Schwung bringen.

Lob für Horns Ankündigung eines nochmaligen Antritts zur Wahl 2026

Besonders erfreut äußerte sich ein anderer Besucher über den von Horn angekündigten nochmaligen Antritt zur Bürgermeisterwahl im Jahr 2026. Da werde er sich bereits nach wenig mehr als zwei Jahren an seinen Taten messen lassen. „Für mich ist das der Ausschlag gebende Punkt“, sagte der Mann. Horn bedankte sich, vertiefte dieses Thema aber nicht weiter. Er behandele es eher beiläufig, bemerkte er. Ludwig Horn ist Bürgermeisterkandidat

Hoher Altersdurchschnitt in Tutzing: "Wichtiges Thema Wohnen"

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Einheimischenmodell und sozialer Wohnungsbau am Kallerbach: Wird es neue Initiativen geben?

„Tutzing scheint mir zu vergreisen“, sagte ein anderer Besucher: „Wo ist die Jugend?“ Ihm fehle in Tutzing die Lebendigkeit des Nachwuchses: „Wo ist ein Jugendzentrum, wo gibt es Möglichkeiten, sich jugendgemäß zu entwickeln?“ Tutzing sei die älteste Gemeinde Bayerns – die Gemeinde mit dem höchsten Altersdurchschnitt, sagte auch Peter Lanio. Als Beweis führte er an, dass es in Tutzing den größten Ortsverband der Senioren-Union gebe.

Horn verwies demgegenüber darauf, dass während der Corona-Pandemie viele junge Familien nach Tutzing gezogen seien. Es gebe in Tutzing eine starke Vereinskultur mit attraktiven Angeboten für Jugendliche, die JM habe zahlreiche Mitglieder und verfüge über einen Jugendraum. Ein wichtiges Thema sei aber das Wohnen. Mit einem leeren Geldbeutel könne eine Gemeinde jedoch auch in dieser Hinsicht wenig bewegen. Vielleicht könne man mit der kommunalen Planungshoheit etwas weiter kommen. Als denkbare Möglichkeit erwähnte er auch ein Vermieterportal, das beispielsweise Tutzinger Immobilieneigentümer nutzen könnten, wenn sie etwas vermieten wollen. Auch ein neues Einheimischenmodell sollte man nach seiner Ansicht prüfen, wenn auch entsprechende Versuche zuletzt fehlgeschlagen seien. Für ein Einheimischenmodell habe es vor Jahren mehr als 100 Bewerber gegeben, sagte dazu der FDP-Gemeinderat Georg Schuster. Man hätte für so ein Modell Freiflächen ausweisen können, habe er immer wieder gefordert. „Da gehört ein neuer Wind ‘nei“, folgerte er.

Gewerbegebiet auf der Fläche der ehemaligen Traubinger Kiesgrube: "Da kann man sicher was machen"

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Ehemalige Kiesgrube bei Traubing als potenzielles Tutzinger Gewerbegebiet? "Großer Teil seit zig Jahren verfüllt"

Zur Sprache kam an diesem Abend auch die Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender (ATG). Sie bündele Erfahrungen, sagte Jochen Twiehaus, der Inhaber eines Ingenieur- und Architekturbüros. In diesem Kreis gebe es Unternehmer mit vielen Ideen: „Aber den Weg zum Rathaus zu finden, ist schwer – der ist unendlich lang.“ Es sei hart und viel Arbeit, bis man eine Idee so weit bringe, dass über sie im Gemeinderat diskutiert werde. „Auf diesem Weg vertrocknen viele“, sagte Twiehaus, „diese Distanz muss abgebaut werden, das könnte sehr viel dichter sein, auch gegenseitig könnte man viel bewegen.“ Wichtig seien Netzwerke und ehrlicher Dialog, sagte Horn dazu. Gerade das Bahnhofsviertel, in dem Twiehaus und das IT-Unternehmen Lobster ansässig sind, komme aber mittlerweile mehr in Schwung, meinte er: „Da entsteht etwas.“

Ein Besucher warf kritisch ein: „Die Atmosphäre des grundsätzlichen Nein-Sagens und der Bräsigkeit geht mir in Tutzing auf den Wecker.“ Als Beispiel führte er den 35-jährigen Leerstand des Seehof-Grundstücks an. Es sei doch klar, dass jeder, dem dieses Grundstück gehöre, damit Geld verdienen wolle. Die Gemeinde habe kein Geld, wie die Verpfändung der Kustermannvilla für die Sanierung der Mittelschule belege. „Ich als alter Tutzinger würde es hassen, wenn die Kustermannvilla über den Jordan gehen würde“, fügte er an. In Hinblick auf ein denkbares Gewerbegebiet erwähnte er die ehemalige Kiesgrube der Firma Groll bei Traubing an der B2. Ein großer Teil dieser Kiesgrube sei „seit zig Jahren“ verfüllt: „Da könnte man sicher was machen.“ Das sah auch ein anderer Besucher so: Für Projekte wie ein Gewerbegebiet auf der Fläche der ehemaligen Kiesgrube müsse die Gemeinde „in großem Rahmen investieren“.

"Bedeutung des Bürgermeisters existenziell für eine Gemeinde“

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Leer stehende "Riesenhalle" (oben) neben Verla-Pharm (unten): "Kann man da eine Firma ansiedeln?"

Die Bedeutung des Bürgermeisters bezeichnete Peter Lanio als "existenziell für eine Gemeinde“. Alle Initiativen hätten in den vergangenen 30 Jahren nichts ergeben, kritisierte er. So sei ein neues Projekt auf dem Seehof versäumt worden. Bei solchen Themen müsse der Bürgermeister als Erster im Rathaus vorangehen. In Feldafing sei das geschehen. Dort sei im Ortsteil Wieling ein Gewerbegebiet an der B2 entstanden, in das einer der besten Gewerbesteuerzahler von Tutzing umgezogen sei. „Ade Tutzing“, folgerte Lanio. Seiner Meinung nach wäre es kein Problem gewesen, „in einem Zug auch ein Gewerbegebiet für Tutzing rauszuschlagen“. Das funktioniere aber nur,.„wenn der Bürgermeister den Leuten sagt: Wir werden das machen.“ Seit mehr als einem Jahr stehe eine „Riesenhalle“ neben dem Unternehmen Verla-Pharm in Tutzing leer. „Warum geht die Bürgermeisterin nicht hin und sagt: Kann man da eine Firma ansiedeln?“, fragte Lanio: „Da muss man die Initiative ergreifen.“ Bernhard Pfeufer führte die Nachbargemeinde Bernried an. Deren früherer Bürgermeister Walter Eberl sei ein „Macher“ gewesen: „Er hat aus Bernried was gemacht, da muss man den Hut ziehen – da passiert was.“ Der Bürgermeister sei der Chef, seine Rolle sei „unheimlich wichtig“: „Dann ziehen die anderen auch mit.“ Da gehöre ein junger, dynamischer Mann her: „Und das sind Sie“, rief er Horn zu. Ein Besucher berichtete daraufhin: „Wer im Tutzinger Rathaus seinen Pass verlängern will, braucht immer noch einen Termin – wenn man im Weilheimer Rathaus etwas braucht, ruft jemand von innen: Kommen Sie rein!“ In Tutzing müsse man sich „vor Ehrfurcht verbeugen“, wenn man im Rathaus etwas wolle, sagte ein anderer Besucher.

SoBon: „Wie wäre es, wenn sich die Gemeinde mit 30 Prozent zufrieden geben würde?“

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Die "SoBon" wollte die Gemeinde unter anderem bei einer geplanten Neubebauung längs der Bahngleise an der Heinrich-Vogl-Straße durchsetzen. Es zeigte sich aber, dass das Modell bei diesem Vorhaben nicht angewendet werden kann. Von dem vorgesehenen Bau ist nach Jahren der Planung immer noch nichts zu sehen. © Fotos: L.G. / BG / StMWK-Wolfgang Maria Weber

Ein Besucher regte an, früher gefasste Beschlüsse auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen. Als Beispiel nannte er die so genannte „Sozialgerechte Bodennutzung“ (SoBon), nach der Grundeigentümer im Fall neu geschaffenen Baurechts einen Teil der Immobilie zum Zweck günstiger Vermietung an die Gemeinde abgeben müssen. Tutzing verlange in solchen Fällen 50 Prozent, doch die Erfolge seien gering. „Wie wäre es, wenn sich die Gemeinde mit 30 Prozent zufrieden geben würde?“, fragte er. Hilfreich sein könne bei solchen und anderen Themen eine Wiedervorlage nach einem Jahr: Hat es etwas gebracht oder nicht?

Zur SoBon gab FDP-Gemeinderat Georg Schuster zu bedenken, dass bei Umwandlungen von landwirtschaftlichem Grund zu privaten Bauzwecken viel Geld an den Staat fließe: „Was bleibt da noch übrig?“ Horn sagte, das Thema Wohnungsbau sei wegen des umfangreichen Landschaftsschutzes in der hiesigen Gegend generell schwer durchzusetzen. In Berg habe man aus diesem Grund selbst für ein Projekt des sozialen Wohnungsbaus lange gerungen. Wenn man aber nicht aufgebe und immer wieder dranbleibe, dann sei es zu schaffen, sagte er aufgrund seiner Erfahrungen im Starnberger Kreistag.

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Comments

Lieber Herr Schlingermann, Sie haben m.E. Dinge vermischt. Das eine ist der Zustand von Tutzing, also Dinge wie das Ortsbild, Ortsentwicklung, die Sie für mein Verständnis ansprachen. Hier ist durchaus Raum gegeben. Unsere Diskussion ging aber um andere Dinge, wie Politik, Diskussionsstil, usw. Und das Ortsbild, oder auch jede evtl. Veränderung, würde meine Meinung in dieser speziellen Diskussion und zu Personen nicht beeinflussen.

Was die Gruß-und Höflichkeit im digitalen Raum angeht ist anders als wenn man sich persönlich trifft. Da ist Kürze üblich. Gerade wenn man Beiträge nicht am PC sondern Smartphone tippt versucht man das kurz und effektiv zu machen. Ich denke da sollte die persönliche Anrede ausreichen und ist keine Mißachtung des anderen. Aber natürlich wünsche ich Ihnen gerne einen Guten Tag.

Und wenn ich bei dieser Gelegenheit auch eine Bitte äußern dürfte. So ganz ohne Absätze sind Ihre Beiträge etwas mühsam zu lesen.




(Bearbeitet)
Guten Tag Herr Vahsen, Ihr Kommentar ist mir zunächst entgangen. Ich fände es schön, auch im digitalen Raum, der Höflichkeit halber, nicht auf eine Grußformel zu verzichten. Es ist schade, dass Sie meinen Kommentar nicht verstehen. Denn er war, einfach gesagt, ein Plädoyer für einen anständigen, konstruktiven Umgang miteinander in Tutzing, ob auf Vorort.news oder in Person. Wenn uns das gelingen würde, dann wären wir besser für die Zukunft aufgestellt, die noch deutlich mehr Diskussionsstoff bieten wird. Außerdem bin ich der Meinung, dass im digitalen Raum die Höflichkeitsgebote schneller außer Acht gelassen werden, als bei einer Diskussion in natura. Darum auch ein Plädoyer für eine anständige Diskussion von angesicht zu angesicht. Sie schreiben verstehen "auch" nicht und "da Herrn Wagner anschließen". Das verstehe ich wiederum nicht, denn im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass Herr Wagner inhaltlich auf meinen Kommentar eingegangen ist und ihn verstanden hatte. Ihre Meinung ist sehr gefestigt, wie Sie ja schreiben. "Ich wüßte jetzt auch nichts was sich in Tutzing verändern könnte oder sollte, dass ich meine Meinung ändern würde". Dementsprechend würde ich es dabei belassen. Vielleicht ergibt sich beim Bürgertreffen zum ISEK eine Gelegenheit für einen konstruktiven Austausch von Person zu Person. Mich würde diese unumstößliche Meinung zu Tutzings Zukunft interessieren. Zum Thema Verkehrsberuhigung, Lärmschutz dürften wir jedenfalls eine ähnliche Meinung haben.
Die Aussage mit China dürfen Sie bitte nicht überbewerten bzw. falsch interpretieren. Ich wollte nur verdeutlichen, dass egal wie wir uns hier selbst geißeln, unsere Möglichkeiten zur Klimarettung sehr begrenzt sind .Der große Hebel liegt in anderen Ländern, wie eben in China. Dies darf natürlich nicht bedeuten gar nichts zu tun. Aber mit Maß und Ziel und nicht durch ideologischen Extremismus geleitet . Wenn wir unser Land wirtschaftlich weiter ruinieren, wird unser Einfluss noch weiter sinken. Die deutsche Vorbildfunktion in Sachen Klimaschutz , die immer wieder ins Feld geführt wird, halte ich für ein Märchen und ist genauso falsch wie der Irrglaube „Wandel durch Handel“. Momentan zeigt Deutschland der Welt, dass man mit zu hohen Umweltauflagen aus dem Spitzenfeld an die letzte Stelle in Bezug auf Wirtschaftswachstum fällt. Und sind wir ehrlich, in dieser Welt zählen immer noch Macht und Geld als höchstes Ziel. Wie man dies ändern kann wissen wir wohl alle nicht. Außer vielleicht Herr Kerbs.
(Bearbeitet)
Guten Tag Herr Wagner, der Fokus meines Kommentars bezog sich auf das "Miteinander". Ich unterstelle, dass sich jeder/jede hier auf sehr hohem Niveau wohl fühlt. Sonst würde man den Ort wohl einfach verlassen. Und die Diskussion um das "wie miteinander in Zukunft" ist doch die spannende und alles-entscheidende Frage. Ich empfand die Diskussion als Mitlesender teils grenzwertig und vorallem zu persönlich. Es schien teils weniger um den Inhalt als den Autor zu gehen. Ich bitte um Entschuldigung für den Ausdruck, doch früher hätte man von "Streihammeln" gesprochen. Und im Ergebnis kommt nichts bei der Diskussion rum, außer verhärtete Fronten. Ich persönlich möchte nicht in einem Tutzing wohnen, in dem, egal welcher demokratischen Stimme, die Auswanderung nach China oder wo auch sonst, nahe gelegt wird. Die Betonung liegt auf demokratisch. Der Druck von rechts außen, siehe Wahlkampf im Nachbarlandkreis, ist groß. In Tutzing ist es glücklicherweise anders, doch auch hier war am letzten Samstag zu beobachten,
dass "gefischt" wird. Zwei nicht-ortsansässsige Vertreter der AFD aus Herrsching und Seeshaupt haben es hier versucht. Deshalb können wir es uns als Demokraten in Bayern meines Erachtens nicht leisten, uns am Klimadialog spalten zu lassen. Exemplarisch die Diskussion hier. Ich habe diese etwas betreten zur Kenntnis genommen und mit meinem Kommentar versucht für diese Positionen eine Brücke zu bauen. Ich bin tatsächlich überzeugt, dass ein konstruktiver Dialog entstehen würde, wenn Sie alle miteinander im analogen Diskurs zusammen träten. Das gilt stellvertretend für viele andere Diskutierende in anderen Foren. Im digitalen Raum verschwindet so vieles der non-verbalen Kommunikation. Die Stimmung erhitzte sich schon beim Mitlesen. Das ist schade. Denn engagiert im Interesse des Ortes - nicht nur im Eigeninteresse - zu diskutieren, ist doch wichtig und gut. Käm man bei solch einem Diskurs, ohne Parteiflaggen und persönliche Reiberei, zu einem Konsens, was es braucht, um sich hier miteinander dauerhaft wohl zu fühlen, dann würde genau dies Tutzing zukunftsfähig und stärker machen. Wie bereits geäußert, vielleicht ist so ein Konsens utopisch. Aber vielleicht auch nicht, wenn Brücken existieren.
Herr Schlingermann, so recht verstehe ich ihren Beitrag auch nicht. Ich kann mich da nur Herrn Wagner anschliessen. Ich wüßte jetzt auch nichts was sich in Tutzing verändern könnte oder sollte, dass ich meine Meinung ändern würde.
(Bearbeitet)
Hallo Her Schlingermann, woraus leiten Sie ab, dass ich mich in Tutzing nicht wohl fühle ? Wenn aber jemand öffentlich behauptet, dass 70% der Bayern geistig nicht auf der Höhe sind, würde ich mir auch von andern, und selbst von Grünen Parteifreunden wünschen, dass sie das so nicht stehen lassen. Dass Her Kerbs gerne solche Provokationen streut um seine überzogenen Ansichten zu verbreiten und dann ein riesen Faß aufmacht , ist ja auch nichts Neues. Und wie Herr Vahsen schon gesagt hat, schadet Herr Kerbs mit seinen Kommentaren seiner Partei mehr als er ihr nützt, denn es gibt nur Wenig die den Klimaschutz an sich , aber Viele welche die Grünen mit ihrem derzeitigem Personal ablehnen. Die Grünen vertreiben gerade die deutsche Industrie ins Ausland und die Wähler teilweise zu AFD. Dies sollte jeder bei der heutigen Wahl im Hinterkopf haben.
(Bearbeitet)
Es wäre interessant zu sehen, wie sich eine solche Diskussion auf dem alten, analogen Weg entwickelt hätte. Ob diese, in Teilen unangenehme Rhetorik, nur dem digitalen Medium geschuldet ist, oder ob man in natura, sich mit einem Getränk gegenüber sitzend, verbal gleichermaßen geäußert hätte? Könnte oder müsste es nicht sogar Ansporn und Ziel sein, ein zukünftiges bzw. zukunftsfähiges Tutzing so zu gestalten, dass sich alle beteiligen Diskutierenden (stellvertretend für all diejenigen, die deren Kommentare stirnrunzeln oder lächelnd, je nach Seite, die sie ergriffen haben, mitgelesen haben) dort gerne miteinander aufhalten. Gleich, ob im analogen oder digitalen Tutzing (= vorort.news). Wie könnte oder müsste ein Tutzing aussehen, in dem sich alle drei Herren gleichermaßen wohl fühlen? Natürlich zu bedenken, dass neben den beiden diskutierenden Seiten noch viele weitere Farben in Tutzing vertreten sind. Das zeigt nicht zuletzt die bunte Zusammenstellung unseres Gemeinderats als Vertreterinnen unserer Bevölkerung. Möglicherweise ist es ein utopisches Unterfangen. Aber vielleicht auch nicht. Ich jedenfalls erhoffe mir durch den gestarteten ISEK-Prozess einen Lösungsansatz, wie ein solches Tutzing aussehen könnte und freue mich auf den Startschuss für die Bürgerbeteiligung am 18.10.23. Die Partnerschaft zwischen Gemeinde und Wirtschaft wird in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle für Tutzings Zukunft spielen, das dürfte klar sein. Mit neuem Vorstand hat sich Tutzings Wirtschaft gerade erst für eine Neuausrichtung entschieden. Wir dürfen gespannt sein, welche Antworten uns beide Kandidaten am 13.10.23 auf die wichtigsten Fragen zur Zukunft in Tutzing geben werden. Zum Beispiel: wie müsste Tutzing aussehen, dass Herr Wagner, Herr Kerbs und Herr Vahsen gleichermaßen zufrieden sind und im heißen Herbst freundlich miteinander analog, vielleicht bei einem Getränk, diskutieren könnten? Eine schier unmögliche Herausforderung. Doch in Zeiten des stark steigenden Drucks von Rechts (siehe AFD im Nachbarlandkreis), sollte die Vereinigung der Demokraten aller Farben Ansporn genug für einen "Brückenbauer"/ eine "Brückenbauerin" an der Tutzinger Gemeindespitze sein.
(Bearbeitet)
Prima. Dann haben wir hier jetzt recht deutlich herausarbeiten können, welche zwei doch sehr unterschiedlichen Haltungen und Diskurskulturen morgen zur Wahl stehen. Wobei das alles hoffentlich nicht zu weit entfernt war vom eigentlichen Thema des Artikels: der Bürgermeisterwahl und der Situation der Tutzinger Wirtschaft. -- Freuen wir uns jedenfalls auf eine spannende Wahl!
Immer das Gleiche. Wenn man einem Grünen nicht grün ist weil man Kritik übt und nicht seiner Meinung ist, wird die rechtspopulistische Vorwurfskarte gezogen. Die Grünen sind aus meiner Sicht mehr eine Sekte als eine Partei, deren Mitglieder man bis in die Ortsverbände hinein einer Gehirnwäsche unterzogen haben muss um sie gleichzuschalten. Herr Vahsen, ich kann Ihrem Statement nur zustimmen, bis auf einen Satz:
„ Man sagt sich eine Partei mit solchen Leuten kann man eigentlich nicht wählen.“ Ich würde das Wort „eigentlich“ streichen.
(Bearbeitet)
JA, der Eintritt zur Diskussion unserer beiden Bürgermeisterkandidaten unter der Leitung der Süddeutschen Zeitung am kommenden Freitag, 13.10., ab 19:00 Uhr ist FÜR ALLE frei. Auch eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Details der SZ Ankündigung hier: https://sz-erleben.sueddeutsche.de/sz-veranstaltungen/tutzing-vom-fischerdorf-zur-schlafstadt.


(Bearbeitet)
Der Move, den Sie unten vollziehen, Herr Vahsen, bildet (unabhängig davon, ob sie das bewusst, oder eher zufällig anwenden) eine rechtspopulistische Strategie ab. Sie machen sich sprachlich zum Opfer ("gnadenlos und verbohrt"), werten den argumentativen Diskurs grundsätzlich ab ("Oberlehrer", "Ideologie"), scheinidentifizieren sich mit der Sache, die sie vorher bekämpfen ("selbst wenn man der grünen Sache positiv gegenübersteht") und machen zum Schluss auf Spaltpilz ("eine Partei mit solchen Leuten"). Machen Sie das ruhig, alles in Ordnung. Es muss halt nur benannt werden, dass es sich um eine politrhetorische Figur der äußerst Rechten handelt. Allerunterste Schublade also.

Zu guter Letzt würde mich dennoch interessieren, wie sie meine Fragen unten beantworten.
Danke Lucie zur Info vom 13.10.2023 um 19h im Roncallihaus, ich wusste davon nichts, darf man da ohne Einladung hingehen?
Ich finde die Unterhaltung der verschiedenen Herren bezüglich Klimawandel und CO2 Ausstoß interessant und mit Niveau vorgetragen.
Ich denke, dass es schon immer Klimawandel gegeben hat und ob die Menschheit dazu wesentlich Einfluss hat ist fraglich.
Wichtig ist, auf Veränderungen im Leben zu reagieren und das tägliche Verhalten (Transportmittel optimieren, Transportwege verkürzen, Rohstoffrecycling vorantreiben, und die von Menschen beeinflusste Vegetation auf die Erwärmung und den Unwettern anpassen.
Es gibt auch die Möglichkeit, dass unser Sonnensystem bei der Fahrt durchs Weltall in staubigen und sauberen Kosmos durchquert und die Sonnenstrahlen mit unterschiedlicher Intensität die Erde erreichen.
Das wollen wir aber offiziell nicht betrachten, da wir darauf keinen Einfluss haben und mit dieser Aussage die Menschen nur verunsichern würden .
Lieber Herr Kerbs. Sie und ihre Parteifeunde sollten mal darüber nachdenken welchen Schaden SIE ihrer Partei und der Sache mit ihren Beiträgen zufügen. Sich wissend im Besitz der alleinigen Wahrheit, sich intelligenter fühlend als die Meisten, alle anderen für unfähig haltend, spielen sie hier den großen Oberlehrer, der gnadenlos und verbohrt versucht sein Ideologie an den Mann zu bringen. Selbst wenn man der grünen Sache positiv gegenübersteht ist das einzige was ihre Beiträge erreichen. Man sagt sich eine Partei mit solchen Leuten kann man eigentlich nicht wählen.
(Bearbeitet)
Es ist schon eine ziemlich spannende Frage, was es manchen Menschen schier unmöglich macht, eine faktisch nicht zu bestreitende eigene Verantwortung als solche anzuerkennen. Dies hier zu erörtern, sprengt natürlich den Rahmen, wiewohl genau dieser Punkt eigentlich im Zentrum der unendlichen Debatte mit den Herren Vahsen und Wagner steht. Versuchen wir es aber nochmal anders.

Lieber Herr Vahsen und lieber Herr Wagner, lassen Sie mich doch bitte wissen, zu welcher der im folgenden genannten Fragen Sie NEIN sagen würden:

1. Gibt es den Klimawandel?
2. Ist er menschengemacht?
3. Sind wir an das Völkerrecht und das Europarecht gebunden?
4. Ist es generell klug, Unheil abzuwenden?
5. Ist es vernünftig, sich auf eine absehbare Zukunft und auf große Gefahren vorzubereiten?
Herr Kerbs, deshalb wäre es umso wichtiger, dass Sie sich in China dafür einsetzen, dass dort nach den gleichen Umweltauflagen und Menschenrechtsstandards wie in Europa produziert wird. Dann würde sich, der von ihnen genannte Wasserkocher, auch wieder bei uns zu einem konkurrenzfähigen Preis mit weniger CO2 Ausstoß produzieren lassen. Und wenn Sie schon den Export in die CO2 Bilanz auf Chinas Habenseite mit hineinrechnen wollen, dann bitte auch bei uns bzw. beim Rest der Welt.
(Bearbeitet)
Wen es interessiert:
Am 13.Oktober ab 19:00 Uhr diskutieren der Redaktionsleiter der SZ Starnberg und die zuständige Tutzing-Journalistin mit den Kandidaten Marlene Greinwald (FW) und Ludwig Horn (CSU) im Roncallihaus.

Zum Kommentar über das vermeindlich fehlende Thema Umwelt & Klimaschutz: Ich bin sehr zuversichtig, dass uns sowohl Frau Greinwald als auch Herr Horn gerade zu diesen Themen ihre Sichtweisen und auch Handlungsabsichten noch darlegen werden.

Ich bleibe dabei zu diesen Themen zuversichtig, auch wenn Bündnis 90/Die Grünen keinen BM-Kandidaten aufgestellt haben. Ich bin den Pionieren von Greenpeace und den “Grünen” für ihren gesellschaftlichen Beitrag dankbar, uns die Bedeutung von Klimaschutz und Umwelt nahe gebracht zu haben. Nicht zuletzt Dank dieses Einsatzes, sind diese Themen heute zum Glück aber zentraler Bestandteíl jedweden politischen Handelns geworden. Ich freue mich auf die Diskussion:-)

Ps: Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich! Details der SZ Ankündigung hier: https://sz-erleben.sueddeutsche.de/sz-veranstaltungen/tutzing-vom-fischerdorf-zur-schlafstadt
Na wollen wir mal nicht so übertreiben. So groß ist der Abstand der Grünen Jugendlichen auch wieder nicht gewesen.

Erststimme : Grüne 25,68% - CSU 21,18% - SPD 11,83% - FDP 11,83% - Tieschutzpartei 9,11 % - Freie Wähler 5,33
Zweitstimmen etwa ähnlich.

Und gewählt haben 850. Also haben davon über 600 die Grünen nicht gewählt.
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Wenigstens nehmen Sie sich selbst noch ernst, das freut mich für Sie. Aber nochmal kurz zu Ihrem China-"Argument":

Das vom Menschen in die Atmosphäre gebrachte CO2 verweilt mehrere 100.000 Jahre dort. Deshalb ist völlig egal, ob es vor 200 Jahren oder dieses Jahr eingebracht wurde. Wenn wir nun die Verantwortlichkeit für den heute beobachteten, CO2-bedingten Temperaturanstieg klären wollen, zählen die historischen Emissionen. Also das aufsummierte CO2, das ein Land seit der Industrialisierung in die Atmosphäre entlassen hat. Und da steht unser kleines Land an sechster Stelle der größten CO2-Verursacher. Gar nicht so schlecht, oder? Obwohl in Deutschland im globalen Maßstab betrachtet kaum Menschen leben. Wir nehmen uns also ganz schön was raus mit unserem Lebensstil.

Wenn Sie das anschaulicher brauchen, schauen Sie sich dieses schöne "Filmchen" an. Ziehen Sie einfach den Schieberegler von links nach rechts:

https://www.carbonbrief.org/interactive-map-historical-emissions-around-the-world/

Ein weiterer Denkfehler, dem Sie aufsitzen, geht auf den Umstand zurück, dass die Statistiken nach dem Produzentenprinzip erfasst werden und nicht nach dem Konsumentenprinzip. Die CO2-Emissionen Ihres in China gefertigten Notebooks, Handys, Ihres Wasserkochers und all Ihrer anderen in China hergestellten Haushaltsgegenstände werden China zugeschrieben. Sie belasten das chinesische Budget, trotzdem das CO2 eigentlich auf die Bestellungen von Herrn Wagner und Herrn Vahsen in Tutzing zurückgeht.

Deutschlands CO2-Bilanz fiele, wenn man zum Beispiel das Jahr 2018 nach dem Konsumentenprinzip betrachtet, um rund 14 Prozent höher aus als nach dem Produzentenprinzip. Bereinigt man die Statistik um den Ausstoß für Produkte, die ins Ausland gehen, sinkt die chinesische CO2-Bilanz um erstaunliche zehn Prozent. Womit der Abstand zwischen dem nach Köpfen sehr kleinen Land Deutschland und dem an Menschen großen Land China gar nicht mehr so groß wäre.

Wenn Sie in der übernächsten Diskussion wieder mal Ihr China-Nicht-Argument einwerfen, werde ich Sie an die Starnberger Schüler (siehe unten) erinnern, die sich als mehrheitliche GRÜNEN-Wähler mit diesen eigentlich doch gar nicht so schweren Zusammenhängen deutlich leichter zu tun scheinen als Sie. Und vielleicht gehen der Bürgermeisterkandidat und die Tutzinger Wirtschaft ja doch nochmal in sich und überlegen, ob ihre Unternehmungen wirklich zukunftsfest sind. Denn eines ist sicher: 2024 wird ebenso wie 2023 wieder das heißeste Jahr seit X oder sogar seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen werden. Und dasselbe gilt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch für 2025 und 2026. Wie man in dieser Affenhitze noch Geschäfte machen kann, das sollte uns heute interessieren und nicht erst, wenn es für einen Strategiewechsel zu spät ist.
Ja genau aber bitte zwischen den beiden Absperrungen. Wenn der Straßenbelag irgendwann erneuert wird, kommt er ja auch wieder frei.
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Immer nur Reden, machen wäre angesagt. Ich warte immer doch darauf dass sich Herr Kerbs auf die Hauptstrasse klebt.
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Anteil CO2 Ausstoß China 30,9 %. Tendenz durch die 160 neu gelplanten Kohlekraftwerke stark steigend.
Anteil CO2 Ausstoß Deutschland 1,82 %
Anteil CO2 Ausstoß Tutzinger Gewerbetreibende 0,000000000000000000000000000000000000001% (geschätzt)
Frage: wo kann man mehr fürs Klima erreichen?
Jetzt können Sie doch Ihr Fugticket buchen oder? Halt Stopp! Sie würden wahrscheinlich eher rudern, segeln oder mit dem Fahrrad fahren.
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Ignoranz finde ich ehrlich gesagt schlimmer als Überheblichkeit. Schädlicher ist sie allemal. Zumal, wenn Sie jetzt noch mit dem so ausgelutschten wie falschen China-Argument kommen ... Bitte nicht, Herr Wagner, das ist doch unter Ihrem Niveau.
Ihr Kommentar "Grundkurs Demokratie für Anfänger" zeigt wieder einmal Ihre ganze Überheblicht. Mein Vorschlag Auszuwandern bezieht sich nicht auf ihre politische Einstellung. Ich meine nur, es muss schlimm oder sogar unerträglich für Sie sein in einem Bundesland zu leben, in dem 70% der Leute geistig nicht auf der Höhe sind und mit ihnen offensichtlich nicht mithalten können. Zudem könnten in China Ihre Vorschläge zur Klimarrettung ungleich größere Auswirkungen auf das Klima haben als bei uns in Tutzing.
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Ok, Herr Wagner, also wieder zurück in den Grundkurs "Demokratie für Anfänger": Abweichende Positionen begründen in freien Gesellschaften nicht die Verbannung, sondern sie sind sogar eine der Voraussetzungen für deren Funktionieren. Wenn wir uns darauf haben einigen können, gestatten Sie mir einen kurzen Exkurs in die Naturwissenschaften, zur Politik und wieder zurück zur lokalen Wirtschaft.

Denn, wer es in der an klimawandelbedingten Naturkatastrophen so überreichen Gegenwart des Jahres 2023 noch schafft, die Tatsache der naturwissenschaftlich und faktisch unwiderlegbaren Klimakatastrophe zu leugnen oder zu ignorieren, ist bockig auf dem Niveau von Drei- bis höchstens Fünfjährigen. Werden dann auch noch von 70 Prozent der Bürger Parteien gewählt, die zum Zweck des Machterhalts und Machtgewinns diese Realität ausblenden, dann erscheint mir das mit "nicht geistig auf der Höhe" recht gut beschrieben zu sein.

Wenn nun hiesige Unternehmen so tun, als wäre diese Katastrophe auf Dauer so nett und umschiffe unser schönes Dorf bis in alle Zukunft, so dass man weiterwirtschaften kann wie eh und ja ... Tja, meine Herren, wie soll man dann das in Worte fassen?
Oder so, Herr Vahsen :-))
Herr Wagner, ich fürchte da liegen sie falsch. Aus den Kommentaren des Herrn Kerbs kann man schließen dass er alle, außer sich, für geistig nicht auf der Höhe hält.

Und China hätte den Nachteil, dass er seine Meinung dort nur einmal äußern dürfte. Hier hat er dagegen Gelegenheit uns immer wieder mit seinen Kommentaren zu erfreuen.
Herr Kerbs, aus Ihrem Kommentar kann man herauslesen, dass Sie 70 % der erwachsenen Bayern für geistig nicht auf der Höhe halten. Das wäre doch der perfekte Anlass Bayern zu verlassen. Wie wäre es mit China? Dort könnten Sie das Weltklima mit Ihren Kommentaren an der richtigen Stelle retten.
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In diesem Artikel über Tutzings Wirtschaft tauchen die Begriffe Umwelt und Klima nicht ein einziges Mal auf. Man fragt sich schon, wie die Unternehmen ihre Geschäftsmodelle aus der Vergangenheit in die überhitzte Zukunft retten wollen, ohne diese fundamentale Veränderung überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Das wirkt nach dem heißesten Juli und dem heißesten September, aus denen das heißeste Jahr aller Zeiten werden wird, einigermaßen abgedreht.

Weil Kinder und Jugendliche sich in der Regel sozial erwünscht verhalten, stürzen sie sich in Bayern wie die Lemminge hinter ihren Eltern in den programmatischen Abgrund des "Weiter so!" Und man muss sich diesen Klippensturz wirklich auf der Zunge zergehen lassen: 70 Prozent der erwachsenen Bayern äußern, am kommenden Sonntag rechtskonservative Parteien wählen zu wollen. Parteien also, die den Klimawandel entweder ignorieren oder sogar rundweg leugnen. -- Dass wenigstens die Schüler des Starnberger Landkreises und aus München geistig auf der Höhe sind, ist immerhin ein kleiner Trost.
Da sind aber die Ergebnisse in Bayen ganz anders. Grüne abgeschlagen auf Platz 4. mit 13,29 %

Scheint dass sich nur Starnberger mehr Grüne leisten können.

CSU: 26,12%, AfD: 14,91%, SPD: 13,74%, Bündnis 90/Die Grünen: 13,29%, Freie Wähler: 9,07%, FDP: 5,86%, Die Linke: 4,24%, Tierschutzpartei: 3,89%, Bayernpartei: 2,14%, Die Partei: 1,69%, ÖDP: 1,66%, die Basis: 1,56%, Volt: 0,98%, V-Partei: 0,46%, Humanisten: 0,4%

Das nur am Rande. Ansonsten kann man dem Herrn Horn nur die Daumen drücken dass er Gelegenheit bekommt seine Pläne umzusetzen.

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Mit Ihrem etwas schrägen Argument könnte man, lieber Herr Rekus, 104 Jahre nach seiner Einführung das Frauenwahlrecht gleich mal wieder einkassieren: weil zu viele Frauen wie ihre Männer wählen, muss man sie gar nicht erst zur Urne gehen lassen. [Ironie Ende.] Im Übrigen sollten Sie sich die Ergebnisse der U 18-Wahl doch nochmal sorgfältig anschauen, denn es gibt durchaus interessante Fundstücke. Eines davon ist die Tatsache, dass die GRÜNEN im Landkreis Starnberg mit 24,56 Prozent deutlich vor der CSU liegen.
Da das Thema Wahlrecht ab 16 angesprochen wurde...
Die gerade veröffentlichten Wahlergebnisse der jüngsten U18-Wahl haben bayernweit beispielsweise keine signifikanten Unterschiede zu aktuellen Kräfteverhältnissen gemäß Ü18-Wahlen erkennen lassen: Die AfD käme auch in ein U18 Parlament und die Grünen wären längst nicht die stärkste Fraktion, sondern - wie so oft in Bayern - die CSU.
Offenbar geben sich bei diesem Thema die einen illusorischen Hoffnungen hin, und andere befürchten zu Unrecht umstürzlerische Ergebnisse? Die jungen Menschen scheinen im Grunde sehr ähnlich wie die alten zu wählen; bzw. wir "Alten" wählen nicht weniger zukunftsorientiert als die Jugend. ;-)
Und wenn sich die politischen Machtverhältnisse kaum unterscheiden, würden auch die politischen Entscheidungen kaum anders getroffen werden.
(Weiter will ich hier dieses Thema gar nicht vertiefen, da es nicht wirklich zum ursprünglichen Artikel passt.)
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Ich empfinde es auch erfrischend von Herrn Horn das Risiko eingehen zu wollen, sich als gewählter Bürgermeister bereits zur Halbzeit vorzeitig der Wiederwahl zu stellen, um Gemeiderats- & Bürgermeisterwahlen wieder zusammenzuführen; um damit für Tutzing den personellen Aufwand & die Kosten für die Kommunalwahlen langfristig wieder zu reduzieren.
Nur kann die Wählerschaft realistischerweise dann noch keine erfolgreichen Endergebnisse auf der ganzen Linie erwarten. Wohl aber einen erkennbaren Aufbruch in die versprochene Richtung.
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Die Stoßrichtung "Gewerbe halten und Gewerbe anwerben" sowie Transparenz und Kommunikation zur "Chefsache" erklären zu wollen, ist für Tutzing das Gebot der Stunde.

Zu der klaren Aussage von Peter Lanio, dass die Bedeutung des Bürgermeisters "existenziell für eine Gemeinde“ für eine Gemeinde sei:
Das Bürgermeisteramt ist das einzige berufsmäßige Amt, welches in unserer Gemeinde zur Wahl steht - zugleich ist es das höchste Amt. Der Bürgermeister muss im Spannungsfeld zwischen Verwaltung und Gemeinderat zum Wohle der Gemeinde wirken. Es ist maßgeblich sein engagierter Gestaltungswille, der über Wohl und Wehe der Gemeinde entscheidet. Der Bürgermeister treibt die Dinge voran - oder aber lässt sie unverändert oder gar einschlafen. Betrachtet man die abnehmende Wahlbeteiligung (gerade bei reinen Bürgermeisterwahlen!), scheint das vielen Bürgern nicht klar zu sein. Aus Sicht einer Gemeinde ist also gerade die Bürgermeisterwahl von größter Bedeutung. Daher ist im November auf eine hohe ( im Vergleich zu Vorjahren gar höhere) Wahlbeteiligung zu hoffen.

Und ein Wunsch: Der Tutzinger Jugendbeirat hat sich sehr für das Walrecht ab 16 eingesetzt. Ich fände es klasse, wenn er diesen "drive" nutzen würde und sich jetzt dafür einsetzt, dass es im November gerade unter den Tutzinger Jugendlichen zu einer hohen Wahlbeteiligung bei den lokalen Bürgermeisterwahlen käme.
Einfach genial, längst überfällig und ganz dringend nötig!
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