Es war eine Veranstaltung mit ganz eigener Atmosphäre: Zum „Werkstattgespräch“ bei Auto-Lanio mit Gewerbetreibenden hat der Tutzinger CSU-Bürgermeisterkandidat Ludwig Horn am Donnerstag eingeladen. Bei schönem Wetter fand das Treffen im Freien statt. Vor der Werkstatt waren Biertische und -bänke aufgestellt, immer mehr Menschen fanden sich ein. Während es dunkel wurde, beteiligten sich etliche der mehr als 30 Personen an einer angeregten Diskussion, die sich vor allem um die lokale Wirtschaft in Tutzing drehte. In der Folge wird in den Kommentaren auf vorOrt.news eine weit darüber hinaus reichende Diskussion geführt, wenn auch überwiegend zwischen einigen Personen (siehe unten). Ein Kommentator wünscht sich einen "Brückenbauer" oder eine "Brückenbauerin" an der Tutzinger Gemeindespitze.
„Kommunikation ist mir ein großes Anliegen“, betonte Horn bei seiner Veranstaltung gleich zu Beginn. Gerade auch zwischen der Gemeinde und dem Gewerbe sei Kommunikation sehr wichtig. Die Gewerbetreibenden bräuchten in der Gemeinde „eine ansprechbare Person“. Miteinander zu reden sie die Grundvoraussetzung für Vieles. „Ohne Gewerbe können wir gar nichts bewegen“, sagte Horn: „Alle Wünsche und Ziele können wir nur verwirklichen, wenn wir Mehreinnahmen durch Gewerbesteuer haben.“ In seiner Rede setzte er zwei Schwerpunkt: Gewerbe halten und Gewerbe anwerben.
„Gewerbe halten“
„Es braucht ein klares Bekenntnis zu unseren Betrieben – eine klare Partnerschaft zwischen Bürgermeister und Gewerbetreibenden“, sagte Horn. Auch wenn man nie alle zu 100 Prozent zufriedenstellen könne, müsse man gegenseitig das „unerschütterliche Gefühl“ haben, dass der beste Kompromiss im Ausgleich aller Interessen gefunden werde, dass jeder den anderen brauche und sich auf ihn verlassen könne. „Dieses Signal, diesen Stil möchte ich als Bürgermeister prägen und nach außen tragen“, versicherte Horn.
Dabei machte er konkrete Vorschläge, die er dem Gemeinderat unterbreiten möchte:
- „Wir müssen mit neuen Gewerbeflächen vorankommen und dieses Thema entschieden angehen.“
- Parktickets in Freizeitgebieten als Rabatt-Schein für die Ortsmitte. Als Vorbild führte er das „Ruhpoldinger Konzept“ an. Dort erhalte man bei Vorlage eines Parktickets im lokalen Einzelhandel und in der Gastronomie Rabatt. https://www.ruhpolding-rathaus.de/wanderparkplaetze
- Jahresparkausweis (kostenpflichtig): „Es erleichtert, wenn man nicht immer zum Automaten rennen muss“, sagte Horn.
- Förderung der Tutzinger Work-Life-Balance („arbeiten & leben im Ort“): „Den Mehrwert von Tutzing, das schöne Leben in dieser Gegend – diese Vorteile muss man nach außen tragen“, sagte Horn. Vom Münchner Hauptbahnhof aus sei man schneller in Tutzing als im Garchinger Forschungszentrum: „Das sind Werte, die wir bewusst machen sollten: wunderbare Natur und wunderbare Arbeitgeber.“ Er selbst habe einer Dame eine Tätigkeit in Kampberg empfohlen. Dort habe man sie gern angestellt, sie erhalte das gleiche Gehalt und habe eine ähnliche Arbeit wie bei einem anderen Unternehmen in München, spare aber täglich zwei Stunden Fahrzeit.
- Förderung von Zusammenschlüssen und Bildung von Netzwerken (Bereicherung, Skaleneffekte bei Kosten wie beispielsweise Werbung)
- Aktionstage (Straßenfest, Themenwoche oder -tage)
- Alle Aufträge, die in Tutzing vergeben werden können, müssten in Tutzing vergeben werden. „Nicht alles muss immer europaweit ausgeschrieben werden“, sagte Horn.
- Handwerk attraktiv: Für einen Handwerkerhof gebe es Potenziale in einigen Bereichen.
Das Thema Tourismus dürfe man nicht ausblenden, mahnte Horn: „Hier möchte ich den bestehenden Tourismus lenken.“ In der Saison könne er sich gut vorstellen, ein Augenmerk auf Familien mit Kindern zu legen. Mit einer entsprechenden Außendarstellung könne man die „Kundengruppe“ ansprechen. Nachfolgende Angebots-Erweiterungen – als Beispiel nannte er „Natur-Murmelbahnen“, finanziert durch „Bettensteuer“ – erweiterten auch das Angebot für die Tutzinger Familien: „So möchte ich eine Win-Win-Situation schaffen.“
Außerhalb der Saison kann sich Horn gut eine Ausrichtung auf „Kulturtourismus“ vorstellen. Potenziale sehe er mit den bestehenden Angeboten in und um Tutzing, den Veranstaltungen der Brahmstage und der Musikfreunde sowie den beiden Akademien, die auch mit dem Tutzinger Kultur- und Tourismusangebot verzahnt seien.
„Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass bereits jetzt Geschäftsleute gerne unseren Ort besuchen“, ergänzte Horn: „Das ist immer eine gute Auslastung für das Gastgewerbe.“
"Gewerbe anwerben"
Mit dem Hinweis auf Gewerbe-Anwerbung leitete Horn nach eigenen Worten „eine komplette Kehrtwende“ ein. „Ich bedauere ganz deutlich, wie wir diese Potenziale nicht nutzen“, sagte er: „Es passiert zu wenig - das geht auf Kosten der Zukunft, das geht auf Kosten der jungen Generationen.“ Er wurde noch deutlicher: „Da bleibe ich hartnäckig - ich verstehe nicht, warum wir hier träge sind, bei dieser Finanzlage.“ Und weiter: „Es ist doch Wahnsinn, wenn man eine Schule zu sanieren hat, nicht weiß, wie man das finanzieren soll und dafür die Kustermannvilla als Pfand einsetzen muss.“ Ähnlich sei es beim bevorstehenden Neubau eines Feuerwehrhauses.
Seit er im Gemeinderat sei, sage man ihm: Ein Gewerbegebiet? Das hätte man schon vor 20 Jahren machen müssen, das geht nicht mehr. Er fragte: „Was werde ich in 20 Jahren sagen? Das Gleiche? Nein – das möchte ich nicht.“ Irgendwann müsse man anfangen: „Das will ich anpacken und in die Hand nehmen.“ Er wisse, das sei nicht einfach, und er selbst werde die Früchte dieser Maßnahmen nicht ernten. „Darum geht es mir nicht“, sagte er, „es geht mir um die Zukunft unserer Gemeinde – es geht mir darum, dass wir in Zukunft unsere Aufgaben aus den laufenden und zu erwartenden Einnahmen finanzieren können und nicht immer das letzte Tafelsilber verschleudern müssen.“ Dazu müsse der Bürgermeister diese Rolle übernehmen: „Als Repräsentant und Bindeglied zum Gemeinderat muss er aktiv werden.“
Horn brachte auch konkrete Beispiele für denkbare Ansiedlungen: Software-Unternehmen als „Startups“ anwerben, vergünstigte Mieten etwa mit Hilfe der Wirtschaftsförderung von Landkreis, Land und Bund – „und auch durch uns“, fügte er hinzu. Die Kustermannvilla beispielsweise als Gründerzentrum, da könne es viel Umsatz auf kleiner Fläche geben – „kein Industriegebiet, kein Hochofen, keine Schwerindustrie“. „Vielleicht haben wir Glück und eine Firma geht durch die Decke“, fügte er hinzu: „So können wir hier expandieren und eine Sogwirkung entfalten – wie in Silicon Valley.“
In dieser Gegend gebe es eine einzigartige Landschaft, beste Lage und Mentalität, auch ein paar leer stehende Büroflächen stünden noch zur Verfügung. Mittelständische Unternehmen seien immer wieder auf der Suche nach einer neuen Heimat. „Hier muss man offen sein und suchen und anwerben“, sagte Horn: „Von allein kommen diese Unternehmen nicht.“ Tutzing sei ein interessanter Ort, wenn man Investoren suche.
Dabei sollte man seiner Meinung nach nicht auf eine – oder auf „jede“ – Branche setzen, sondern überlegen: „Welche Cluster haben wir in Tutzing, was häuft sich an?“ So etwas habe es schon im Mittelalter gegeben: die Zünfte. Beispielhaft verwies er auf Orte, die für bestimmte Manufakturen bekannt sind, etwa Glas oder Messer. Zukunftsträchtig in Tutzing könnten, wie er glaubt, die Zweige Gesundheit, Software und Kreativwirtschaft – vor allem Musik – sein.
Diskussion: Fragen nach den Zuständigkeiten
Wer für die angemahnte Kommunikation zuständig sein solle, wollte ein Besucher wissen: „Der Bürgermeister? Oder gibt es demnächst im Rathaus jemand, der das professionell machen soll?“ Der Bürgermeister sei das Bindeglied, sagte Horn. Vielleicht könne man es etwas professioneller gestalten, eventuell in der Rathaus-Verwaltung, mit Unterstützung der Starnberger Wirtschaftsfördergesellschaft gwt oder mit externer Hilfe. Da müsse man sehen, ob es sich für eine Kommune rentiere. Am Anfang werde man es selbst machen müssen. „In der Organisation des Rathauses finde ich niemanden, der für Wirtschaft zuständig ist“, hakte der Fragesteller nach. Horn gab ihm recht: „Man muss es priorisieren – für mich hat das hohe Priorität.“ Aber wenn man sich nicht dafür entscheide, dann werde es nie aufgebaut werden.
Wie in jedem Unternehmen müsse es vom „Kopf“ ausgehen, sagte ein Besucher: „Der Bürgermeister muss die Dinge anregen.“ Ein anderer Besucher beklagte viele „Defizite und Lücken“ in Tutzing. So sei es in bald 40 Jahren nicht gelungen, ein Hotel auf dem Seehof-Grundstück zu errichten: „Da kann der Bürgermeister wirklich viel bewirken.“ Ein Hotel könne für den Ort große Auswirkungen haben: „Nur die Natur allein nutzt nichts.“ Man müsse anpacken, dann könne man Vieles in Schwung bringen.
Lob für Horns Ankündigung eines nochmaligen Antritts zur Wahl 2026
Besonders erfreut äußerte sich ein anderer Besucher über den von Horn angekündigten nochmaligen Antritt zur Bürgermeisterwahl im Jahr 2026. Da werde er sich bereits nach wenig mehr als zwei Jahren an seinen Taten messen lassen. „Für mich ist das der Ausschlag gebende Punkt“, sagte der Mann. Horn bedankte sich, vertiefte dieses Thema aber nicht weiter. Er behandele es eher beiläufig, bemerkte er. Ludwig Horn ist Bürgermeisterkandidat
Hoher Altersdurchschnitt in Tutzing: "Wichtiges Thema Wohnen"
„Tutzing scheint mir zu vergreisen“, sagte ein anderer Besucher: „Wo ist die Jugend?“ Ihm fehle in Tutzing die Lebendigkeit des Nachwuchses: „Wo ist ein Jugendzentrum, wo gibt es Möglichkeiten, sich jugendgemäß zu entwickeln?“ Tutzing sei die älteste Gemeinde Bayerns – die Gemeinde mit dem höchsten Altersdurchschnitt, sagte auch Peter Lanio. Als Beweis führte er an, dass es in Tutzing den größten Ortsverband der Senioren-Union gebe.
Horn verwies demgegenüber darauf, dass während der Corona-Pandemie viele junge Familien nach Tutzing gezogen seien. Es gebe in Tutzing eine starke Vereinskultur mit attraktiven Angeboten für Jugendliche, die JM habe zahlreiche Mitglieder und verfüge über einen Jugendraum. Ein wichtiges Thema sei aber das Wohnen. Mit einem leeren Geldbeutel könne eine Gemeinde jedoch auch in dieser Hinsicht wenig bewegen. Vielleicht könne man mit der kommunalen Planungshoheit etwas weiter kommen. Als denkbare Möglichkeit erwähnte er auch ein Vermieterportal, das beispielsweise Tutzinger Immobilieneigentümer nutzen könnten, wenn sie etwas vermieten wollen. Auch ein neues Einheimischenmodell sollte man nach seiner Ansicht prüfen, wenn auch entsprechende Versuche zuletzt fehlgeschlagen seien. Für ein Einheimischenmodell habe es vor Jahren mehr als 100 Bewerber gegeben, sagte dazu der FDP-Gemeinderat Georg Schuster. Man hätte für so ein Modell Freiflächen ausweisen können, habe er immer wieder gefordert. „Da gehört ein neuer Wind ‘nei“, folgerte er.
Gewerbegebiet auf der Fläche der ehemaligen Traubinger Kiesgrube: "Da kann man sicher was machen"
Zur Sprache kam an diesem Abend auch die Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender (ATG). Sie bündele Erfahrungen, sagte Jochen Twiehaus, der Inhaber eines Ingenieur- und Architekturbüros. In diesem Kreis gebe es Unternehmer mit vielen Ideen: „Aber den Weg zum Rathaus zu finden, ist schwer – der ist unendlich lang.“ Es sei hart und viel Arbeit, bis man eine Idee so weit bringe, dass über sie im Gemeinderat diskutiert werde. „Auf diesem Weg vertrocknen viele“, sagte Twiehaus, „diese Distanz muss abgebaut werden, das könnte sehr viel dichter sein, auch gegenseitig könnte man viel bewegen.“ Wichtig seien Netzwerke und ehrlicher Dialog, sagte Horn dazu. Gerade das Bahnhofsviertel, in dem Twiehaus und das IT-Unternehmen Lobster ansässig sind, komme aber mittlerweile mehr in Schwung, meinte er: „Da entsteht etwas.“
Ein Besucher warf kritisch ein: „Die Atmosphäre des grundsätzlichen Nein-Sagens und der Bräsigkeit geht mir in Tutzing auf den Wecker.“ Als Beispiel führte er den 35-jährigen Leerstand des Seehof-Grundstücks an. Es sei doch klar, dass jeder, dem dieses Grundstück gehöre, damit Geld verdienen wolle. Die Gemeinde habe kein Geld, wie die Verpfändung der Kustermannvilla für die Sanierung der Mittelschule belege. „Ich als alter Tutzinger würde es hassen, wenn die Kustermannvilla über den Jordan gehen würde“, fügte er an. In Hinblick auf ein denkbares Gewerbegebiet erwähnte er die ehemalige Kiesgrube der Firma Groll bei Traubing an der B2. Ein großer Teil dieser Kiesgrube sei „seit zig Jahren“ verfüllt: „Da könnte man sicher was machen.“ Das sah auch ein anderer Besucher so: Für Projekte wie ein Gewerbegebiet auf der Fläche der ehemaligen Kiesgrube müsse die Gemeinde „in großem Rahmen investieren“.
"Bedeutung des Bürgermeisters existenziell für eine Gemeinde“
Die Bedeutung des Bürgermeisters bezeichnete Peter Lanio als "existenziell für eine Gemeinde“. Alle Initiativen hätten in den vergangenen 30 Jahren nichts ergeben, kritisierte er. So sei ein neues Projekt auf dem Seehof versäumt worden. Bei solchen Themen müsse der Bürgermeister als Erster im Rathaus vorangehen. In Feldafing sei das geschehen. Dort sei im Ortsteil Wieling ein Gewerbegebiet an der B2 entstanden, in das einer der besten Gewerbesteuerzahler von Tutzing umgezogen sei. „Ade Tutzing“, folgerte Lanio. Seiner Meinung nach wäre es kein Problem gewesen, „in einem Zug auch ein Gewerbegebiet für Tutzing rauszuschlagen“. Das funktioniere aber nur,.„wenn der Bürgermeister den Leuten sagt: Wir werden das machen.“ Seit mehr als einem Jahr stehe eine „Riesenhalle“ neben dem Unternehmen Verla-Pharm in Tutzing leer. „Warum geht die Bürgermeisterin nicht hin und sagt: Kann man da eine Firma ansiedeln?“, fragte Lanio: „Da muss man die Initiative ergreifen.“ Bernhard Pfeufer führte die Nachbargemeinde Bernried an. Deren früherer Bürgermeister Walter Eberl sei ein „Macher“ gewesen: „Er hat aus Bernried was gemacht, da muss man den Hut ziehen – da passiert was.“ Der Bürgermeister sei der Chef, seine Rolle sei „unheimlich wichtig“: „Dann ziehen die anderen auch mit.“ Da gehöre ein junger, dynamischer Mann her: „Und das sind Sie“, rief er Horn zu. Ein Besucher berichtete daraufhin: „Wer im Tutzinger Rathaus seinen Pass verlängern will, braucht immer noch einen Termin – wenn man im Weilheimer Rathaus etwas braucht, ruft jemand von innen: Kommen Sie rein!“ In Tutzing müsse man sich „vor Ehrfurcht verbeugen“, wenn man im Rathaus etwas wolle, sagte ein anderer Besucher.
SoBon: „Wie wäre es, wenn sich die Gemeinde mit 30 Prozent zufrieden geben würde?“
Ein Besucher regte an, früher gefasste Beschlüsse auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen. Als Beispiel nannte er die so genannte „Sozialgerechte Bodennutzung“ (SoBon), nach der Grundeigentümer im Fall neu geschaffenen Baurechts einen Teil der Immobilie zum Zweck günstiger Vermietung an die Gemeinde abgeben müssen. Tutzing verlange in solchen Fällen 50 Prozent, doch die Erfolge seien gering. „Wie wäre es, wenn sich die Gemeinde mit 30 Prozent zufrieden geben würde?“, fragte er. Hilfreich sein könne bei solchen und anderen Themen eine Wiedervorlage nach einem Jahr: Hat es etwas gebracht oder nicht?
Zur SoBon gab FDP-Gemeinderat Georg Schuster zu bedenken, dass bei Umwandlungen von landwirtschaftlichem Grund zu privaten Bauzwecken viel Geld an den Staat fließe: „Was bleibt da noch übrig?“ Horn sagte, das Thema Wohnungsbau sei wegen des umfangreichen Landschaftsschutzes in der hiesigen Gegend generell schwer durchzusetzen. In Berg habe man aus diesem Grund selbst für ein Projekt des sozialen Wohnungsbaus lange gerungen. Wenn man aber nicht aufgebe und immer wieder dranbleibe, dann sei es zu schaffen, sagte er aufgrund seiner Erfahrungen im Starnberger Kreistag.
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Comments
Was die Gruß-und Höflichkeit im digitalen Raum angeht ist anders als wenn man sich persönlich trifft. Da ist Kürze üblich. Gerade wenn man Beiträge nicht am PC sondern Smartphone tippt versucht man das kurz und effektiv zu machen. Ich denke da sollte die persönliche Anrede ausreichen und ist keine Mißachtung des anderen. Aber natürlich wünsche ich Ihnen gerne einen Guten Tag.
Und wenn ich bei dieser Gelegenheit auch eine Bitte äußern dürfte. So ganz ohne Absätze sind Ihre Beiträge etwas mühsam zu lesen.
dass "gefischt" wird. Zwei nicht-ortsansässsige Vertreter der AFD aus Herrsching und Seeshaupt haben es hier versucht. Deshalb können wir es uns als Demokraten in Bayern meines Erachtens nicht leisten, uns am Klimadialog spalten zu lassen. Exemplarisch die Diskussion hier. Ich habe diese etwas betreten zur Kenntnis genommen und mit meinem Kommentar versucht für diese Positionen eine Brücke zu bauen. Ich bin tatsächlich überzeugt, dass ein konstruktiver Dialog entstehen würde, wenn Sie alle miteinander im analogen Diskurs zusammen träten. Das gilt stellvertretend für viele andere Diskutierende in anderen Foren. Im digitalen Raum verschwindet so vieles der non-verbalen Kommunikation. Die Stimmung erhitzte sich schon beim Mitlesen. Das ist schade. Denn engagiert im Interesse des Ortes - nicht nur im Eigeninteresse - zu diskutieren, ist doch wichtig und gut. Käm man bei solch einem Diskurs, ohne Parteiflaggen und persönliche Reiberei, zu einem Konsens, was es braucht, um sich hier miteinander dauerhaft wohl zu fühlen, dann würde genau dies Tutzing zukunftsfähig und stärker machen. Wie bereits geäußert, vielleicht ist so ein Konsens utopisch. Aber vielleicht auch nicht, wenn Brücken existieren.
„ Man sagt sich eine Partei mit solchen Leuten kann man eigentlich nicht wählen.“ Ich würde das Wort „eigentlich“ streichen.
Details der SZ Ankündigung hier: https://sz-erleben.sueddeutsche.de/sz-veranstaltungen/tutzing-vom-fischerdorf-zur-schlafstadt.
Zu guter Letzt würde mich dennoch interessieren, wie sie meine Fragen unten beantworten.
Ich finde die Unterhaltung der verschiedenen Herren bezüglich Klimawandel und CO2 Ausstoß interessant und mit Niveau vorgetragen.
Ich denke, dass es schon immer Klimawandel gegeben hat und ob die Menschheit dazu wesentlich Einfluss hat ist fraglich.
Wichtig ist, auf Veränderungen im Leben zu reagieren und das tägliche Verhalten (Transportmittel optimieren, Transportwege verkürzen, Rohstoffrecycling vorantreiben, und die von Menschen beeinflusste Vegetation auf die Erwärmung und den Unwettern anpassen.
Es gibt auch die Möglichkeit, dass unser Sonnensystem bei der Fahrt durchs Weltall in staubigen und sauberen Kosmos durchquert und die Sonnenstrahlen mit unterschiedlicher Intensität die Erde erreichen.
Das wollen wir aber offiziell nicht betrachten, da wir darauf keinen Einfluss haben und mit dieser Aussage die Menschen nur verunsichern würden .
Lieber Herr Vahsen und lieber Herr Wagner, lassen Sie mich doch bitte wissen, zu welcher der im folgenden genannten Fragen Sie NEIN sagen würden:
1. Gibt es den Klimawandel?
2. Ist er menschengemacht?
3. Sind wir an das Völkerrecht und das Europarecht gebunden?
4. Ist es generell klug, Unheil abzuwenden?
5. Ist es vernünftig, sich auf eine absehbare Zukunft und auf große Gefahren vorzubereiten?
Am 13.Oktober ab 19:00 Uhr diskutieren der Redaktionsleiter der SZ Starnberg und die zuständige Tutzing-Journalistin mit den Kandidaten Marlene Greinwald (FW) und Ludwig Horn (CSU) im Roncallihaus.
Zum Kommentar über das vermeindlich fehlende Thema Umwelt & Klimaschutz: Ich bin sehr zuversichtig, dass uns sowohl Frau Greinwald als auch Herr Horn gerade zu diesen Themen ihre Sichtweisen und auch Handlungsabsichten noch darlegen werden.
Ich bleibe dabei zu diesen Themen zuversichtig, auch wenn Bündnis 90/Die Grünen keinen BM-Kandidaten aufgestellt haben. Ich bin den Pionieren von Greenpeace und den “Grünen” für ihren gesellschaftlichen Beitrag dankbar, uns die Bedeutung von Klimaschutz und Umwelt nahe gebracht zu haben. Nicht zuletzt Dank dieses Einsatzes, sind diese Themen heute zum Glück aber zentraler Bestandteíl jedweden politischen Handelns geworden. Ich freue mich auf die Diskussion:-)
Ps: Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich! Details der SZ Ankündigung hier: https://sz-erleben.sueddeutsche.de/sz-veranstaltungen/tutzing-vom-fischerdorf-zur-schlafstadt
Erststimme : Grüne 25,68% - CSU 21,18% - SPD 11,83% - FDP 11,83% - Tieschutzpartei 9,11 % - Freie Wähler 5,33
Zweitstimmen etwa ähnlich.
Und gewählt haben 850. Also haben davon über 600 die Grünen nicht gewählt.
Das vom Menschen in die Atmosphäre gebrachte CO2 verweilt mehrere 100.000 Jahre dort. Deshalb ist völlig egal, ob es vor 200 Jahren oder dieses Jahr eingebracht wurde. Wenn wir nun die Verantwortlichkeit für den heute beobachteten, CO2-bedingten Temperaturanstieg klären wollen, zählen die historischen Emissionen. Also das aufsummierte CO2, das ein Land seit der Industrialisierung in die Atmosphäre entlassen hat. Und da steht unser kleines Land an sechster Stelle der größten CO2-Verursacher. Gar nicht so schlecht, oder? Obwohl in Deutschland im globalen Maßstab betrachtet kaum Menschen leben. Wir nehmen uns also ganz schön was raus mit unserem Lebensstil.
Wenn Sie das anschaulicher brauchen, schauen Sie sich dieses schöne "Filmchen" an. Ziehen Sie einfach den Schieberegler von links nach rechts:
https://www.carbonbrief.org/interactive-map-historical-emissions-around-the-world/
Ein weiterer Denkfehler, dem Sie aufsitzen, geht auf den Umstand zurück, dass die Statistiken nach dem Produzentenprinzip erfasst werden und nicht nach dem Konsumentenprinzip. Die CO2-Emissionen Ihres in China gefertigten Notebooks, Handys, Ihres Wasserkochers und all Ihrer anderen in China hergestellten Haushaltsgegenstände werden China zugeschrieben. Sie belasten das chinesische Budget, trotzdem das CO2 eigentlich auf die Bestellungen von Herrn Wagner und Herrn Vahsen in Tutzing zurückgeht.
Deutschlands CO2-Bilanz fiele, wenn man zum Beispiel das Jahr 2018 nach dem Konsumentenprinzip betrachtet, um rund 14 Prozent höher aus als nach dem Produzentenprinzip. Bereinigt man die Statistik um den Ausstoß für Produkte, die ins Ausland gehen, sinkt die chinesische CO2-Bilanz um erstaunliche zehn Prozent. Womit der Abstand zwischen dem nach Köpfen sehr kleinen Land Deutschland und dem an Menschen großen Land China gar nicht mehr so groß wäre.
Wenn Sie in der übernächsten Diskussion wieder mal Ihr China-Nicht-Argument einwerfen, werde ich Sie an die Starnberger Schüler (siehe unten) erinnern, die sich als mehrheitliche GRÜNEN-Wähler mit diesen eigentlich doch gar nicht so schweren Zusammenhängen deutlich leichter zu tun scheinen als Sie. Und vielleicht gehen der Bürgermeisterkandidat und die Tutzinger Wirtschaft ja doch nochmal in sich und überlegen, ob ihre Unternehmungen wirklich zukunftsfest sind. Denn eines ist sicher: 2024 wird ebenso wie 2023 wieder das heißeste Jahr seit X oder sogar seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen werden. Und dasselbe gilt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch für 2025 und 2026. Wie man in dieser Affenhitze noch Geschäfte machen kann, das sollte uns heute interessieren und nicht erst, wenn es für einen Strategiewechsel zu spät ist.
Anteil CO2 Ausstoß Deutschland 1,82 %
Anteil CO2 Ausstoß Tutzinger Gewerbetreibende 0,000000000000000000000000000000000000001% (geschätzt)
Frage: wo kann man mehr fürs Klima erreichen?
Jetzt können Sie doch Ihr Fugticket buchen oder? Halt Stopp! Sie würden wahrscheinlich eher rudern, segeln oder mit dem Fahrrad fahren.
Denn, wer es in der an klimawandelbedingten Naturkatastrophen so überreichen Gegenwart des Jahres 2023 noch schafft, die Tatsache der naturwissenschaftlich und faktisch unwiderlegbaren Klimakatastrophe zu leugnen oder zu ignorieren, ist bockig auf dem Niveau von Drei- bis höchstens Fünfjährigen. Werden dann auch noch von 70 Prozent der Bürger Parteien gewählt, die zum Zweck des Machterhalts und Machtgewinns diese Realität ausblenden, dann erscheint mir das mit "nicht geistig auf der Höhe" recht gut beschrieben zu sein.
Wenn nun hiesige Unternehmen so tun, als wäre diese Katastrophe auf Dauer so nett und umschiffe unser schönes Dorf bis in alle Zukunft, so dass man weiterwirtschaften kann wie eh und ja ... Tja, meine Herren, wie soll man dann das in Worte fassen?
Und China hätte den Nachteil, dass er seine Meinung dort nur einmal äußern dürfte. Hier hat er dagegen Gelegenheit uns immer wieder mit seinen Kommentaren zu erfreuen.
Weil Kinder und Jugendliche sich in der Regel sozial erwünscht verhalten, stürzen sie sich in Bayern wie die Lemminge hinter ihren Eltern in den programmatischen Abgrund des "Weiter so!" Und man muss sich diesen Klippensturz wirklich auf der Zunge zergehen lassen: 70 Prozent der erwachsenen Bayern äußern, am kommenden Sonntag rechtskonservative Parteien wählen zu wollen. Parteien also, die den Klimawandel entweder ignorieren oder sogar rundweg leugnen. -- Dass wenigstens die Schüler des Starnberger Landkreises und aus München geistig auf der Höhe sind, ist immerhin ein kleiner Trost.
Scheint dass sich nur Starnberger mehr Grüne leisten können.
CSU: 26,12%, AfD: 14,91%, SPD: 13,74%, Bündnis 90/Die Grünen: 13,29%, Freie Wähler: 9,07%, FDP: 5,86%, Die Linke: 4,24%, Tierschutzpartei: 3,89%, Bayernpartei: 2,14%, Die Partei: 1,69%, ÖDP: 1,66%, die Basis: 1,56%, Volt: 0,98%, V-Partei: 0,46%, Humanisten: 0,4%
Das nur am Rande. Ansonsten kann man dem Herrn Horn nur die Daumen drücken dass er Gelegenheit bekommt seine Pläne umzusetzen.
Die gerade veröffentlichten Wahlergebnisse der jüngsten U18-Wahl haben bayernweit beispielsweise keine signifikanten Unterschiede zu aktuellen Kräfteverhältnissen gemäß Ü18-Wahlen erkennen lassen: Die AfD käme auch in ein U18 Parlament und die Grünen wären längst nicht die stärkste Fraktion, sondern - wie so oft in Bayern - die CSU.
Offenbar geben sich bei diesem Thema die einen illusorischen Hoffnungen hin, und andere befürchten zu Unrecht umstürzlerische Ergebnisse? Die jungen Menschen scheinen im Grunde sehr ähnlich wie die alten zu wählen; bzw. wir "Alten" wählen nicht weniger zukunftsorientiert als die Jugend. ;-)
Und wenn sich die politischen Machtverhältnisse kaum unterscheiden, würden auch die politischen Entscheidungen kaum anders getroffen werden.
(Weiter will ich hier dieses Thema gar nicht vertiefen, da es nicht wirklich zum ursprünglichen Artikel passt.)
Nur kann die Wählerschaft realistischerweise dann noch keine erfolgreichen Endergebnisse auf der ganzen Linie erwarten. Wohl aber einen erkennbaren Aufbruch in die versprochene Richtung.
Zu der klaren Aussage von Peter Lanio, dass die Bedeutung des Bürgermeisters "existenziell für eine Gemeinde“ für eine Gemeinde sei:
Das Bürgermeisteramt ist das einzige berufsmäßige Amt, welches in unserer Gemeinde zur Wahl steht - zugleich ist es das höchste Amt. Der Bürgermeister muss im Spannungsfeld zwischen Verwaltung und Gemeinderat zum Wohle der Gemeinde wirken. Es ist maßgeblich sein engagierter Gestaltungswille, der über Wohl und Wehe der Gemeinde entscheidet. Der Bürgermeister treibt die Dinge voran - oder aber lässt sie unverändert oder gar einschlafen. Betrachtet man die abnehmende Wahlbeteiligung (gerade bei reinen Bürgermeisterwahlen!), scheint das vielen Bürgern nicht klar zu sein. Aus Sicht einer Gemeinde ist also gerade die Bürgermeisterwahl von größter Bedeutung. Daher ist im November auf eine hohe ( im Vergleich zu Vorjahren gar höhere) Wahlbeteiligung zu hoffen.
Und ein Wunsch: Der Tutzinger Jugendbeirat hat sich sehr für das Walrecht ab 16 eingesetzt. Ich fände es klasse, wenn er diesen "drive" nutzen würde und sich jetzt dafür einsetzt, dass es im November gerade unter den Tutzinger Jugendlichen zu einer hohen Wahlbeteiligung bei den lokalen Bürgermeisterwahlen käme.