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Blick auf den Seehof der Zukunft

Die neue Konzeption für ein Hotel deutet auf einen geplanten beträchtlichen Wandel in Ufernähe hin

Tutzing ganz neu: Diesen Anblick könnte ein Ballonfahrer eines Tages haben, wenn die soeben im Gemeinderat vorgestellte Plankonzeption für die Bebauung des Seehof-Grundstücks realisiert werden sollte. Stadtplaner Prof. Florian Burgstaller hat am Dienstag im Gemeinderat diese Skizze gezeigt, die uns die Gemeinde Tutzing freundlicherweise für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat.

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Planskizze des neuen Seehofs © Prof. Florian Burgstaller

Eine kleine Gastronomie direkt am Ufer

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Schon zur Zeit des alten Seehof-Hotels gab es am Ufer ein Café © Sammlung Gernot Abendt

Die Illustration verdeutlicht die Bemühungen um eine großzügige öffentliche Nutzung des in diesem Bereich zur Verfügung stehenden Geländes und auch um eine freie Blickachse von der Hauptstraße aus zum See. Die vier für eine Hotelanlage vorgesehenen Baukörper treten aus diesem Blickwinkel optisch fast in den Hintergrund, obwohl sie zusammen nach den Angaben der Planer mit rund 5200 Quadratmetern eine ähnlich große Geschossfläche haben sollen wie das alte Seehof-Hotel, das im Westen des Grundstücks stand, aber von der Hauptstraße aus keinen Blick auf den See zuließ.

Die neuen Gebäude sollen, wie die Planer erläutert haben, so weit wie möglich nach Norden, auf dem Bild also nach rechts gerückt werden, damit zwischen ihnen und dem Schloss (links) eine ansprechende Fläche entstehen kann. Am Ufer soll wieder, wie früher zur Zeit des alten Seehof-Hotels, eine kleine Gastronomie entstehen, die sich die Planer in Form von Bootshütten vorstellen. An ihr vorbei setzt sich der Weg vom Dampfersteg aus, der heute an der Seeuferstraße endet, auf dem neuen Entwurf als Fußgängerpromenade fort.

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Die Promenade soll über das derzeit abgesperrte Grundstück verlaufen

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Das Schloss ist ein wichtiger Teil des ufernahen Bereichs von Tutzing © L.G.

Die Promenade führt - wegen der leichten Hanglage mit ein paar Stufen - an der gesamten vorgesehenen Hotelanlage vorbei, mündet etwas weiter oben in die Schlossstraße und endet zwischen dem Kurhaus und der Eisdiele an der Hauptstraße. Damit soll sie über das derzeit abgesperrte Seehof-Grundstück verlaufen, das damit in diesem Bereich - ebenso wie im östlichen Teil, um die Mariensäule herum - einer öffentlichen Nutzung zugeführt werden soll.

Im Gebäude neben der Mariensäule soll eventuell ein für die Allgemeinheit zugängliches Restaurant entstehen, in den Erdgeschossen der weiteren Gebäude wird es vielleicht Läden geben, möglicherweise auch ein Bistro.

Auf der Skizze zu erkennen sind unterhalb des Schlosses der „Biersteg“ und die einzige öffentliche Bootslände am Westufer des Starnberger Sees. Sie soll erhalten bleiben, wie im Gemeinderat versichert wurde.

Autos verschwunden

Nicht zu sehen sind auf der Planskizze Autos. Eine Reduzierung des Verkehrs in Tutzings Ufernähe wird tatsächlich oft als wünschenswert bezeichnet. Auf der Illustration sind die Fahrzeuge komplett aus diesem Bereich verschwunden. Wenn das Realität würde, wäre es wirklich ein bemerkenswerter Wandel. Neben dem Schloss, das einen wichtigen Teil im ufernahen Bereich von Tutzing darstellt, versteckt sich unter den auf dem Bild zu sehenden Bäumen der Parkplatz der Evangelischen Akademie, und an der Bootslände herrscht an warmen Tagen nicht selten reger Verkehr. Das neue Hotel soll zudem eine Tiefgarage bekommen, auch mehr und mehr Reisebusse werden erwartet, so nicht zuletzt wegen der veränderten Schifffahrtsrouten, die Tutzing zum neuen Knotenpunkt gemacht haben.

Unser Ballonfahrer wird vielleicht eines Tages nicht alles ganz genau so sehen wie auf dieser Skizze. Aber zweifellos regt sie ein wenig zum Träumen von Tutzings Zukunft an.

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Kommentare

Wenn man bedenkt, dass es vor kurzem noch hieß, Wohneigentum sei die einzig realistische Perspektive für das Seehofgrundstück, dann ist diese Entwicklung mehr als begrüßenswert.
Und wenn man sich dann noch vorstellt, dass man auf dem zur Schlossstraße offenen Raum, der nach vorausgegangenen Plänen jedes Mal zugebaut war, im Schatten eines Baumes auf einer Bank sitzt und den Kleinen zuschaut, wie sie begeistert in einem, über den Platz geführten Arm des Bareislgrabens spielen, dann könnte man wirklich ins Träumen geraten.
Vielleicht noch eine Schachanlage und einen Bouleplatz?
(Bearbeitet)
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