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Neue Wohnanlage in Bahnhofsnähe

Veränderungssperre läuft aus - nun bleibt für die Gemeinde nur noch ein Kompromiss

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Nicht sehr ansehnlich sind die alten Gemäuer neben den Gleisen zurzeit © L.G.

Ältere Tutzinger erinnern sich noch an ein Öllager auf diesem Gebiet. Direkt neben Bahngleisen, an der Heinrich-Vogl-Straße, erstreckt sich ein Grundstück, auf dem sich heruntergekommene alte Baracken und Schuppen befinden. Seit längerer Zeit gibt es für dieses Areal verschiedene Überlegungen. Der Bauunternehmer Matthias Hörmann hat sich dort schon vor Jahren gemeinsam mit einem Partner für eine betreute Wohnanlage und ein Mehrfamilienhaus eingesetzt. Die Gemeinde aber wollte eine gewerbliche Nutzung, am besten einen Handwerkerhof auf diesem Gelände erreichen.

Eine Einigung wurde in den vergangenen Jahren nicht erzielt. Die Gemeinde erließ eine so genannte Veränderungssperre, und es ging nichts voran. So eine Regelung kann bauliche Veränderungen aber nur für zwei, mit Verlängerung maximal drei Jahre blockieren. Diese Frist endet demnächst.

Die Folge schilderte Bürgermeisterin Marlene Greinwald im Gemeinderat: Möglich ist dann eine Bebauung nach Paragraf 34 des Baugesetzbuchs. Das bedeutet, sie richtet sich nach der Umgebungsbebauung und kann nicht anderweitig gesteuert werden.

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Die Baracken und Schuppen säumen einen Teil der Bahngleise und die Heinrich-Vogl-Straße © L.G.
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So ist eines der alten Bauwerke "verschönt" worden © L.G.

Dr. Toni Aigner (Freie Wähler) sprach es deutlich aus: „Wir schieben es schon jahrelang hinaus.“ Nun aber ist es passiert: Die Gemeinde muss sich „mit den Gegebenheiten abfinden“, gestand die Bürgermeisterin. Sie sprach von einem Kompomiss. Er besteht in einem Bebauungsplan für dieses Gebiet, mit dem die Gemeinde versucht, auf die Gestaltung der vorgesehenen drei Gebäude einen gewissen Einfluss zu nehmen. Helfen soll dabei ein so genannter Rahmenplan für das gesamte Bahnhofsareal, der in der selben Gemeinderatssitzung beschlossen worden ist.

Als Kritik an der Größe der nun geplanten Gebäude laut wurde, sagte Bürgermeisterin Greinwald, der Kompromiss sei die einzige Möglichkeit, „Schlimmeres zu verhindern“. In der Sitzung bezeichnete der von der stadtplanerisch für die Gemeinde tätige Architekt Martin Büscher die betreute Wohnanlage nun doch als sinnvoll. Von einem Handwerkerhof oder einer anderen gewerblichen Nutzung war nicht mehr die Rede.

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Quelle Titelbild: L.G.
ID: 1028
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