Von vorOrt.news

Bauverdichtung beschäftigt Traubinger

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Tempo 30 im ganzen Ort: Dafür plädiert Bernd Pfitzner (2.v.li.). Rechts neben ihm (mit Blatt) Peter Zapletal. © L.G.

Wer sich als Kommunalpolitiker in seinem Ort umsieht und sich mit den Menschen unterhält, kann eine Menge erfahren. Das kann man zurzeit bei Spaziergängen beobachten, die der Bürgermeisterkandidat Bernd Pfitzner von den Grünen unternimmt. Heute war er in Traubing unterwegs. Einige interessierte Bürger begleiteten ihn. Unter ihnen war Peter Zapletal, der früher in der selbstständigen Gemeinde Traubing SPD-Gemeinderat war. Er hatte sogar für etliche Brennpunkte im Ort Informationen vorbereitet.

So sorgen in Traubing Bauverdichtungen und Genehmigungen für höhere Bauten für Diskussionen, die nach Meinung von Einheimischen im Widerspruch zu früheren Bauvorgaben - nämlich Erdgeschoss mit ausgebautem Dachgeschoss - stehen.

Plädoyer für größere Tempo-30-Zone statt "Fleckerlteppich" der Geschwindigkeiten

Auch mehr Geschwindigkeitsbegrenzungen in den nicht selten recht engen Straßen wünscht sich manch einer. Vor vielen Jahren sei dies vom Tutzinger Gemeinderat mit der Stimme des Bürgermeisters abgelehnt und Tempo 50 durchgesetzt worden, erzählten die Einheimischen. Pfitzner plädiert für Traubing ebenso wie fürs gesamte Tutzinger Ortszentrum für eine Tempo-30-Zone, um vom „Fleckerlteppich“ lauter unterschiedlicher Tempo-Regelungen wegzukommen.

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Rückhaltebecken wird als einzig wirksamer Schutz gegen Hochwassser betrachtet

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Hier bildet sich bei Hochwasser immer wieder mal ein See: Traubinger Wohngebiet, gesehen von der Römerstraße aus © L.'G.

Ein wichtiges Thema ist in Traubing nach wie vor der Hochwasserschutz. Als einzig wirksamer Schutz wurde ein Rückhaltebecken beim Aubühel und im Wald bezeichnet. Dabei verwies Zapletal darauf, dass Starnberg seinen Stadtteil Percha 2004 per Damm mit Maximaldurchlauf vom Hochwasser befreit habe. Ein - immer wieder geforderter – Selbstschutz der Anlieger wurde wegen des Grundwassers als unmöglich bezeichnet.

Deutlich wurden auch erhebliche Sorgen der Traubinger wegen der bevor stehenden Schließung der VR-Bank-Filiale und der gleichzeitigen Entfernung des letzten Traubinger Geldautomaten. Es wurden Forderungen laut, den Automaten wie bisher im Vorraum des - bisherigen - Bankgebäudes zu belassen. Überhaupt beobachten die Traubinger die Entleerung der Geschäftswelt mit Bedenken. „Vor 50 Jahren hatten wir noch sieben Läden in Traubing“, sagte Zapletal, „jetzt gibt es nur noch einen.“

Windschutz durch Vorpflanzungen statt weiterer Baumfällungen gefordert

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Häuser unter Bäumen: War der Bebauungsplan falsch? © L.G.

Station gemacht wurde auch am Kirchlehel. Für die von einigen Anwohnern heftig kritisierten Baumfällungen oberhalb der vor Jahren im Einheimischenmodell errichteten Häuser machte Zapletal, der selbst Architekt ist, einen falschen Bebauungsplan verantwortlich. Wegen des Baumwurfs hätten die Häuser seiner Meinung nach anders errichtet werden müssen. Er schlug Windschutz durch Vorpflanzungen am Westrand statt weiterer Baumfällungen vor.

Das Themenspektrum spannte sich weiter über Verkehrsentlastungen der Abbiegespur von der Bundesstraße 2 sowie im Ort bis zum Busverkehr. Wegen einer Umleitung des Busses müssten die Traubinger über Tutzing nach Starnberg fahren, was kaum genutzt werde. Hoffnungen liegen auf der angekündigten neuen Linie Tutzing-Feldafing mit der Möglichkeit für die Traubinger, zur S-Bahn und zum Einkaufen zu gelangen.

Quelle Titelbild: L.G.
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Kommentare

Danke! Sehr informativ! Herr Pfitzner macht das super gut. Eine Bitte aber an die Redaktion: Könnt Ihr das im letzten Absatz angeschnittene Bus-Thema näher erläutern? Wieso liegen Hoffnungen in Traubing auf einer neuen Linie, die von der Luswiese über den Bahnhof Tutzing zum Bahnhof Feldafing führt?
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