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Wundersame Geldvermehrung in Tutzing? Diesen Eindruck könnte man haben, wenn man die Entwicklung im Ortszentrum verfolgt: Für einen zweistelligen Millionenbetrag ist das Grundstück des früheren Tengelmann- und Edeka-Markts sowie des benachbarten Geschäfts „Kohlen-Müller“ am Wochenende zum „Globalverkauf“ angeboten worden. Die früheren Eigentümer haben für dieses Areal zweifellos erheblich weniger bekommen.
Doch mit dem Tutzinger Durchblick erkennt man, dass vorschnelle Schlussfolgerungen fehl am Platz sind. Zum Verkauf angeboten wird nicht das Grundstück, sondern ein Komplettpaket: das Areal samt fertigem Neubau. Der hätte in der vorgesehenen Größenordnung schon bisher einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet. Zurzeit kommen auch noch massive aktuelle Steigerungen der Bau- und Herstellkosten dazu, die vielen Bauherren den Schlaf rauben. Wenn sich schließlich beim Verkauf auch noch ein Gewinn ergeben soll, dann sind das zwar immer noch Summen, von denen viele in Tutzing nur träumen können. Aber die meisten von ihnen werden zugeben, dass sie selbst solche enormen Risiken, wie sie mit solchen Projekten stets verbunden sind, nie und nimmer eingehen würden.
Auf die Zustimmung folgen Detaildiskussionen
Dass ein „Globalverkauf“ des gesamten Grundstücks samt der Neubebauung überhaupt in Betracht gezogen wird, ist überraschend. Eigentlich hatten die derzeitigen Eigentümer etwas ganz Anderes vor: Sie wollten die 22 vorgesehenen Wohnungen einzeln verkaufen, nicht alles zusammen im Komplettpaket. Aber sie stehen unter Druck: Ihre Bank verlangt eine relativ hohe Vorverkaufsquote. Für die Vermarktung sind ganz konkrete Grundrisse festgelegt.
Ob die tatsächlich realisierbar sind, ist aber offenbar nicht mehr ganz sicher. Denn nachdem der Gemeinderat dem Konzept im Januar generell zugestimmt hatte, scheint es nun doch zu Diskussionen über Details gekommen zu sein. Die Eigentümer versichern, sie hätten die Vorgaben „akribisch“ eingehalten. Was genau hinter den neuen Problemen steckt, darüber wird es vielleicht heute Abend in der Gemeinderatssitzung konkrete Angaben geben.
Seehof, Andechser Hof, Minigolfplatz, Hallenbad: lauter Leerstände
Der Fall zeigt aber wieder einmal: Neue Nutzungen für aufgegebene Aktivitäten zu finden, ist schwer. Die Häufung solcher Probleme in Tutzing fällt auf. Seehof, Andechser Hof, Minigolfplatz, Hallenbad: lauter Leerstände. Kommt nun etwa auch der Ex-Tengelmann dazu?
Jeder dieser Fälle hat seine ganz eigenen Aspekte. Es gibt viele gut gemeinte Bemühungen um Lösungen, aber immer wieder auch viel Wenn und Aber. Die Folge ist leider oft die selbe: Es geht nichts voran. Häufig schien es schon wegweisende Konzepte zu geben, aber dann kamen doch wieder Bedenken auf. Gelegentlich dürften da auch sehr persönliche Aspekte eine Rolle spielen.
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