Am Montag, 18. November 2024 durfte Schwester Josefa Knab ihren 103. Geburtstag im Kloster begehen. Für Armin Heil, den Geschäftsführer der Ambulanten Krankenpflege Tutzing, war es eine große FREUDE, sie bei guter körperlicher und geistiger Gesundheit anzutreffen.
1952 hat Schwester Josefa die Leitung der Ambulanten Krankenpflege Tutzing e.V. übernommen. Für die Menschen und den Verein war sie 35 Jahre lang unermüdlich im Einsatz. Armin Heil überbrachte ihr im Namen der Vorstandschaft und der Mitarbeiterschaft die herzlichsten Glückwünsche.
"Wir sind gemeinsam stolz auf unsere Schwester Josefa und auf das was sie alles geleistet hat und sagen DANKE", so Armin Heil.
Es wirkt wie eine Fügung: Die zierliche, bescheidene, aber auch sehr durchsetzungsfähige Josefa Knab wurde an dem Tag geboren, an dem die Ambulante Krankenpflege gegründet wurde - am 18. November 1921. Aufgewachsen ist sie mit zwölf Geschwistern auf einem Bauernhof im württembergischen Bechingen. Sie selbst sagte einmal, weil sie so klein war, war sie nicht geeignet, auf dem Bauernhof mitarbeiten zu können - deshalb durfte sie den Beruf der Krankenschwester erlernen. ""Geh ins Kloster, da lernst du etwas", empfahl ihr ihre Mutter, die unter den Folgen eines Beinbruchs litt. Die Erfahrung mit den gesundheitlichen Problemen der Mutter hat wohl eine Rolle dabei gespielt, dass sie eine Krankenpflegeschule in Ravensburg besuchte: Sie wollte helfen können. Anschließend fragte sie im Tutzinger Kloster an und erhielt eine Zusage. 1946 kam sie in Tutzing an.
Sie schuf das ideale mitmenschliche Klima für die wunderbare Versorgung alter und kranker Menschen
Unter einfachsten Bedingungen trat sie 1952 mit größtem Engagement in Tutzing an. Da die Arbeit in der Ambulanten Krankenpflege in den ersten Jahrzehnten vielen Schwestern zur Vorbereitung für ihren Missionseinsatz in den Ländern der Welt diente, waren solche Tätigkeiten in Tutzing meist kurz. Das sollte sich ändern. Schwester Josefa Knab gefiel das weltweite Engagement der Missions-Benediktinerinnen zwar. Gern wäre sie zum Beispiel auf den Philippinen tätig gewesen. Doch schon bald, wohl aufgrund ihrer Ausbildung, ging sie in die Ambulante Krankenpflege.
Sie war die Erste, die diesen Dienst für eine lange Zeit ausüben sollte. Der Verein konnte damals nur sehr langsam den Anschluss an die allgemeine medizinische Entwicklung finden. Die ersten sieben Jahre ihres Einsatzes in der weitläufigen Gemeinde Tutzing musste sie die Wege zu den Kranken mit dem Fahrrad unternehmen, weitere fünf Jahre mit einem Moped, bevor ein Tutzinger Bürger eine BMW-Isetta stiftete. Aufgrund weiterer Stiftungen und staatlicher Zuschüsse konnte sie die letzten Jahre ihres Dienstes einen VW-Käfer und einen Golf nutzen.
Fünfunddreißig Jahre trug Schwester Josefa die Hauptlast dieser karitativen Vereinigung auf ihren Schultern. Wie der Verein ist sie 103 Jahre alt und lebt, geistig rege, bei ihren Mitschwestern. Sie habe „das ideale mitmenschliche Klima geschaffen für die wunderbare Versorgung alter und kranker Menschen, auf die Tutzing so stolz sein darf", so beschrieb sie der frühere Tutzinger Bürgermeister Dr. Alfred Leclaire einmal. Für viele Menschen dieser Gemeinde war und ist sie „der Engel von Tutzing“.
(Quellen: Chronik der Ambulanten Krankenpflege Tutzing e.V. / Eine ganz besondere Frau
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