Gemeindeleben
30.1.2023
Von Michael Wilson

Standorte Wohncontainer-Anlage in Tutzing

Zahlen. Daten. Fakten. Ein kurzer Überblick.Der Autor gehört zu den Initiatoren der Petition "Wohncontaineranlage nicht in das Naherholungsgebiet Tutzing"

Es gibt inzwischen einige Vorschläge zu einem Standort für die geplante Wohncontaineranlage in Tutzing. Hier sehen Sie alle bisher bekannten Möglichkeiten auf einen Blick. Basis der Gegenüberstellung sind die vom Landratsamt Starnberg (Regierung Oberbayern?) geforderten Voraussetzungen und die vorhandenen Gegebenheiten. Hier ist das Ergebnis:

1. Wiese Evangelische Kirche – zu klein und Absage der Kirche
2. Lindlwiese – Gemeindeplatz zur Integration
3. Siedlung Schönmoos – laut dem Verband Wohnen aufgrund mangelnder Ausstattung keine Option
4. Areal Klosterschwestern – noch keine Entscheidung von Seiten des Klosters
5. Andechser Hof – als Notlösung vom Besitzer angeboten – es besteht ein Baustopp, der aufgehoben werden müsste
6. Ehemaliger Minigolfplatz – Sicherheitsbedenken, sehr begrenztes Areal – nicht erweiterbar
7. Wiese BRK-Alm – hier steht vermutlich das baurechtliche Thema Außen- und Innenbereich im Raum. Die Wiese neben der BRK-Alm liegt im Außenbereich Tutzings. Dort gilt für die Errichtung mobiler Unterkünfte eine Befristung von drei Jahren. Es sind allerdings Ausnahmen möglich, wie der geplante Standort der Wohncontaineranlage in Wörthsee zeigt der ebenfalls im Außenbereich liegt. Zudem könnte der Bebauungsplan für das BRK-Gelände durchaus erweitert werden. Der Flächennutzungsplan sieht diese Option bereits seit 1996 vor. Eine Befristung würde mit dieser Maßnahme entfallen.

Anmerkung: Eine diesbezüglich gestellte Anfrage an das Landratsamt Starnberg blieb bis heute leider unbeantwortet. (Per Mail an Landrat Herrn Stephan Frey und Herrn Dr.-Ing. Christian Kühnel, Geschäftsbereichsleitung Technik)

Die einzelnen Standort-Vorschläge

Wiese-ev.-Kirche.JPG
Wiese evangelische Kirche
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Lindlwiese.JPG
Lindlwiese
Sch-nmoos.JPG
Siedlung Schönmoos
Klosterschwestern.JPG
Areal Klosterschwestern
Andechser-Hof.JPG
Andechser Hof
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ehemaliger Minigolfplatz
BRK-Alm.JPG
Wiese BRK-Alm

Wiese BRK-Alm weiterhin präferiert.

Hinsichtlich der vorgetragenen Argumente und aller vorliegenden Daten und Fakten, präferieren wir weiterhin die BRK-Alm - diese ist für den geplanten Zweck der deutlich geeignetere Standort. Für die seitens des LRA Starnberg und der Bürgermeisterin geäußerten Bedenken bezüglich der BRK-Alm (3 Jahre Befristung, kein Fußgängerstreifen, keine Beleuchtung und Bushaltestelle "viel zu weit weg") gibt es gangbare und wenig kostenintesive Lösungen, welche im Folgenden präsentiert werden.

Thematik-Au-enbereich.JPG
Thematik Außenbereich - Warum in Wörthsee aber nicht bei der BRK-Alm möglich?
Bebauungsplan-Fl-chennutzungsplan.JPG
Bebauungsplan und Flächennutzungsplan BRK-Gelände - Wiese BRK-Alm neu konkretisieren?
Fu-g-ngerstreifen.JPG
Thematik "Fußgängerstreifen"
Lichtsituation.JPG
"Thematik Beleuchtung"
Bus-Tutzinger-Runde.JPG
Thematik "Bus zur BRK-Alm"

Link zur Petition "Wohncontaineranlage nicht in das Naherholungsgebiet Tutzing"

https://www.openpetition.de/petition/online/wohncontaineranlage-nicht-in-das-naherholungsgebiet-tutzing

ID: 5537
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Kommentare

Es folgt ein Versuch, diese wertvolle Debatte für die Sondersitzung des Gemeinderats am Dienstag strukturiert zusammenzufassen.
Vorab: Es wurde nicht diskutiert "ob" die Flüchtlinge aufzunehmen sind, sondern rein konstruktiv "wie und wo". Dabei sind drei Themen aufgekommen:

1. Sicherheitsbedenken
Es bestehen unter den Bürgern Sicherheitsbedenken - damit ist offen umzugehen, denn jeder von uns kann zum Gewalttäter werden. Das ist nunmal auch in uns Menschen angelegt. Bei traumatisierten Menschen, die zudem sozial nicht integriert liegt das Risiko naturgemäß höher, dass die "Blockmechanismen" nicht greifen.
2. Integration
Es besteht Sorge, dass nicht ausreichend und rechtzeitig Integrationsmaßnahmen vorgesehen sind. Informationen darüber, welche Maßnahmen zur Integration konkret ab wann vorgesehen sind und ob die Gemeinde finanziell einen Beitrag dazu leisten muss, wären daher wünschenswert. Z.B. konkret.: Wann und wo finden Deutschkurse statt. Denn miteinander sprechen zu können, ist der wichtigste Schritt zur Integration.
3. Standort der Containeranlage
Es besteht seit drei Jahren der Bürgerwunsch, den Minigolfplatz als Begegnungs- und Freizeitort wieder zu eröffnen. Hat die Gemeinde einen alternativen Standort gefunden? Hat die Gemeinde beim Bund und dem Land nach freien Immobilien in der Gemeinde bzw. im Landkreis nachgefragt? Muss es tatsächlich eine Containeranlage sein und können nicht leerstehende Häuser genutzt werden? Die Wahl des Standortes ist detailliert zu begründen.

Was habe ich vergessen?

(Bearbeitet)
Ich halte es in dieser Frage nicht für zielführend, für Tutzing jetzt auch noch das Albers-Anwesen zu nennen.
Liebe Lucie, so sehr ich Dich (und Frau Knittl) beim Engagement bzgl. dem Albers-Anwesen unterstütze; als Standort für eine Tutzinger Flüchtlingsunterkunft kann das gar nicht in Frage kommen; da muss jede Gemeinde die Standorte auf eigenen Fluren finden bzw. bereitstellen.
Das macht auch Sinn, sonst würden gewiss zumindest einige Kommunen nur Standorte in ihren Nachbargemeinden vorschlagen. ;-))
Den Königsteiner Schlüssel und alles was sich daraus für die Bundesländer, die Landkreise & Kommunen ergibt, wird man wegen Feldafing & Tutzing nicht neu erfinden; und jetzt auf die Schnelle erst recht nicht.
(Bearbeitet)
Die letzte Wortmeldung von Frau Baumann zeigt sehr schön einen weiteren, und zwar den moralischen Schwachpunkt dieser Debatte auf. Sie spielt in unschöner Weise mit dem Prinzip der Verantwortungsumkehr. Verantwortungsumkehr ist, wenn Hilflosen eine Verantwortung zugeschoben wird, die sie bedingt durch ihre Situation nicht übernehmen können; umgekehrt wird die eigene Verantwortung geleugnet oder ausgeblendet. Kurz am Beispiel der Flüchtlingsunterkünfte erläutert: Frau Baumann kritisiert, indem sie im Prinzip die Perspektive der Integreationsbeauftragten übernimmt, am Boden kochende und Waschmaschinen-inkompetente Geflüchtete. So, als wäre kulturell geprägtes Verhalten unverständlich, unverzeihlich und destruktiv. Das ist es aber nicht, weil man mit Waschmaschinen aufgewachsen sein muss, um sie schätzen und bedienen zu können. Und wer in seinem Herkunftsland am Boden kocht, vollzieht das aus Gewohnheit womöglich zu Beginn auch hier. Wenn uns das stören sollte, weil die Nutzung von Waschmaschinen und integrierten Kochplatten in unserer Gesellschaft als grundlegende Kulturtechnik gilt, liegt es in unserer Verantwortung, diese Fähigkeiten zu vermitteln. Das heißt dann, wir müssen als Gesellschaft Wege zur Wahrnehmung dieser Verantwortung finden, wir müssen also kreativ sein, die erforderlichen Finanzmittel aufbringen und allerlei Mühen auf uns nehmen. Definitiv zu kurz greift es jedenfalls, die Container ans andere Ortsende zu verschieben, von den Eingetroffenen selbständig vollzogene Integration zu erwarten und den ganzen Rest in die Hände von Ehrenamtlichen zu legen.
(Bearbeitet)
Sehr geehrte Frau Baumann, sehr geehrte Frau Mieth,

ich weiss nicht genau, warum Sie in dieser Diskussion ins Persönliche gehen, aber ich antworte Ihnen dennoch gerne:

Ich sehe nicht, dass ich es für verwerflich erklärt hätte, wenn Sie oder Andere Ihre Rechte wahrnehmen. Sie dürfen mir natürlich gerne das Gegenteil belegen. Allerdings habe durchaus auch ich das Recht, darauf hinzuweisen, dass aus meiner Sicht die Durchsetzung von Privatinteressen im Rahmen der Petition nicht von der Hand zu weisen ist. Lesen Sie nur mal die Kommentare von Herrn Wilden, der das ja auch gar nicht bestreitet. Und auch das ist natürlich das gute Recht der Anlieger.

Ebenso wahr ist aber auch, dass an jedem der potenziellen Standorte solche Privatinteressen gegeben sind und daher bei einer Umplanung auch dort mit Protesten zu rechnen ist.

Ebenfalls nicht von der Hand zu weisen ist, dass der Minigolfplatz jetzt seit Jahren leersteht und zuvor noch mehr Jahre in keinem guten Zustand war. Bürgerschaftliches Engagement zur Änderung dieses Zustands habe ich in all den Jahren nicht wahrgenommen. Daher finde ich es - sagen wir es mal neutral - bemerkenswert, dass jetzt der "Erhalt" des Minigolfplatzes eines der Hauptargumente sein soll. Und selbst wenn dies für einige Personen der Fall sein mag, sprechen die Kommentare zu der Petition eine ganz andere Sprache. Vielleicht haben Sie sich diese ja noch nicht zu Gemüte geführt - dort verlangen die Kommentatoren mehrheitlich Schutz ihrer Frauen und Töchter vor den 130 anscheinend grundsätzlich übergriffigen Männern aus unzivilisierten Ländern (Zuspitzung durch den Verfasser). Den Verfasser:innen solcher Kommentare spreche ich im gegebenen Zusammenhang den Willen zu einem bürgerschaftlichen Engagement ab. Schade, dass es noch nicht einmal insoweit einen Kosens gibt.

Was Ihre Aussagen zu Geflüchteten betrifft, Frau Baumann, so entsprechen diese nicht meinen Erfahrungen. Und wenn Sie sich so gut in diesem Thema auskennen würden, wüssten Sie, dass das von Ihnen insinuierte wirtschaftliche Interesse meinerseits an einer Unterbringung auf dem Minigolfplatz (wieso dort - müsste ich nicht für das Seehof-Grundstück sein?) nicht vorhanden ist. Allerdings deuten Ihre Ausführungen schon in eine bestimmte Richtung - bestätigt durch Herrn "Gunther Müller", der ja auf dieser Website schon durch geistreiche Kommentare zu Geflüchteten aufgefallen ist.

Schließlich: Sie hätten meinen Kommentaren längst (auch wörtlich) entnehmen können, dass ich dafür bin, in Tutzing die objektiv geeignetste Stelle auszuwählen. Das kann der Minigolfplatz sein, muss aber nicht. Das gilt nach wie vor.
Liebe Frau Baumann,
mich interessiert sehr, was Herr Dornow - und alle anderen Kommentatoren- meinen. Denn nur durch die freie Meinungsäußerung erhalten wir Demokratie. Auch erweitere ich durch andere Meinungen meinen Blickwinkel. Ich bedauere daher sehr, wenn Andersmeinungen durch persönliche Angriffe “niedergebügelt” und nicht durch sachliche Gegenmeinungen ergänzt bzw. widerlegt werden. Die vorOrt.news bieten uns Tutzingern eine Platform zum Bürgeraustausch. Hier haben wir ein Thema, wo sich endlich mehr Bürger mal aus der Reserve trauen und öffentlich ihre Meinung sagen. Ich habe mit großem Interesse Ihre Meunung gelesen, vielen Dank Ihnen dafür! Mich hat jedoch ihr Ton und die persönlichen Wertungen sehr irritiert (insbesondere die Stelle “Leuten wie Ihnen”). Wir müssen wieder lernen öffentlich zu debatieren, ohne andere persönlich anzugreifen. Wir müssen schlichtweg wieder lernen, Andersmeinungen zu ertragen oder besser: sie vielmehr als Chance zu sehen.
(Bearbeitet)
Sehr geehrte Frau Baumann,

vielen Dank für Ihre ehrlichen und wahren Worte.
Den gleichen Standpunkt vertrete ich auch.

Viele Grüße
Herr Dornow, was Sie da erkennen mögen, oder nicht, ist eher von untergeordnetem Interesse. Und, nein - es handelt sich auch nicht nur um Anwohner der Seestraße und Mitglieder des Segelclubs, wie Sie das hier mal ganz nonchalant unterstellen. Ihre Interpretationen und Mutmaßungen, die Sie in jedem Ihrer Kommentare zu dem Thema verbreiten, sind schon fast abenteuerlich zu nennen. Sie als Anwalt sollten doch wissen, dass Menschen Rechte haben - und wenn sie diese wahrnehmen, ist das weder verwerflich, noch steht es Leuten wie Ihnen zu, eine Motivation herbeizuphantasieren und diese zu bewerten.

Zählt zu Ihren Fachgebieten nicht das Migrationsrecht - und hier speziell Asylrecht, Aufenthalts- und Ausländerrecht? Da könnte man, wäre man böswillig, auch ein gewisses „Interesse“ vermuten.

Und weil Sie die Aussage der Integrationsbeauftragten lieber gerügt als widerlegt sehen möchten: Aus den Erfahrungen in einem Münchner Erstaufnahmelager kann ich diese Aussagen nicht nur bestätigen, ich muss sagen, dass sie sogar noch sehr zurückhaltend formuliert sind. Die Realität präsentiert sich meist leider deutlich schlimmer - es geht da nicht nur um die Bedienung von Spülmaschinen, oder um Kochstellen auf Fußböden. Und ich bin mir sicher, Sie wissen das auch. Falls nicht, empfehle ich Ihnen, einfach mal eine Zeit lang in solch einer Einrichtung auszuhelfen.

Die ersten Schritte zur Akzeptanz sind übrigens Transparenz und Ehrlichkeit. Dinge, die in der Flüchtlingsdebatte von Anfang an weitestgehend unterbunden wurden. Jeder hat da so seine Erfahrungen gemacht, die sollte man auch keinem absprechen, wenn man sie nicht faktisch widerlegen kann. Das nur als Tipp. Schönen Sonntag Ihnen.

@FrauMieth Ich stimme Ihnen zu und hoffe, der Minigolfplatz wird wieder zu einem solchen Treffpunkt in Tutzing.
Sehr geehrter Herr Dornow,

richtig, es gibt nur wenige Anlieger. Dass von Frau Knittl angesprochene bürgerliche Engagement bezieht sich aber auf die Hunderte von Unterschriften der Petition und die Tatsache, dass auf diesem Forum die Wortmeldungen eine bislang unerreichte Anzahl erreicht haben. Ich habe Verständis für das bürgerliche Engagement zum Erhalt eines Minigolfplatzes. Stellt dieser doch einen echten Ort der Begegnung und damit Gelegenheit zur Integration dar. Hinweise auf die Rathauswiese in diesem Zusammenhang sind dagegen politisches Geschwurbel und daher ärgerlich. Worin ich Frau Knittl zustimme ist, dass aber bei anderen noch wichtigeren Themen eher Stille in der Tutzinger Bürgerschaft herrscht. So herrscht z.B. zum Einsatz des Bürgervereins Tutzinger Liste e.V. für die strategische Zielsetzung Tutzings und die strukturelle Lösung seiner Probleme “Schweigen im Walde” - ja, auch die Unterbringung von Flüchtlingen und deren Integration hätte man vorausschauend im Gemeinderat behandeln müssen. Die von Bürgern erarbeiteten Vorschläge zur Schaffung eines vitalen Ortskerns, von Begegnungs- und Fußgängerzonen und eines "Bahnhofscult" - zum Zwecke der Integration von Jung und Alt, von Einheimischen und Zugereisten -, die Beschränkung des Verkehrs durch Tutzing als aktiven Beitrag zum Klimaschutz - anstatt mit Solaranlagen "nur" einen Beitrag zur Energiewende zu leisten-, die Schaffung eines neuen Gewerbegebietes - zur strukturellen Lösung von Tutzings Finanzproblemen und ein neues Schulzentrums - u.a. zur Schaffung sicherer Schulwege- bleiben von den Tutzingern seit Monaten leider unkommentiert. Und dabei handelt es sich nicht weniger als um Tutzings Zukunft!

Betreffend der Vergabe des Albers-Anwesens stimme ich Ihnen völlig zu. Freiwillig gibt der Freistaat das Anwesen sicher nicht her - außer an die "Spezln" von der TUM. Daher finde ich es schade, dass Amtsbürgermeister und Gemeinderäte sich hier nicht erheben. Ich vermisse hier den Druck nach oben.
(Bearbeitet)
Hallo Frau Mieth,
da möchte ich Ihnen in allen Punkten zustimmen. Außerdem hat sich Herr Dornow sich in einem anderen Beitrag gegen die pauschale Verurteilung und Meinungsmache ausgesprochen . Er selbst macht es leider auch nicht anders und reduziert das Anliegen der Tutzinger auf Anwohner und Segler. Was Segler dagegen haben sollten, erschließt sich mir auch nicht. Offensichtlich kennt er die Menschen in Tutzing nicht. Für viele Tutzinger ist der Minigolfplatz seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil für das Freizeitangebot in Tutzing. Viele hatten die Hoffnung, dass er wiederbelebt wird. Dass dieser nun endgültig einem häßlichen Containerdorf weichen soll , verstehen sie nicht. Vielleicht kann das Herr Dornow auch mal zu Kenntnis nehmen.
(Bearbeitet)
Lieber Herr Dornow,

auch wenn Sie es sich nicht vorstellen können, ich bin Tutzingerin und wohne nicht in der Seestraße, habe aber die Petition unterschrieben. Mir geht es um den Erhalt des Minigolfs. Ich möchte dort mit meiner Familie wieder Zeit verbringen und finde es sehr schade, wenn er nicht mehr betrieben werden kann, während andere brachliegende oder ungenutzte Flächen da sind.


Und ganz allgemein in die Runde.

Weil es auch immer wieder darum geht, was den Flüchtlingen zugemutet werden kann, nur als Beispiel unsere Situation in Diemendorf. Unsere "Bushaltestelle" befindet sich an der Straße nach Haunshofen und ist ein Schild am Straßenrand. Wenn ein Bulldog kommt geht man lieber einen Schritt zurück in den Graben. Der Weg dorthin ist komplett unbeleuchtet, führt über die Bahngleise an der viel befahrenen Straße zwischen Tutzing und Weilheim entlang und ist großteils ohne Gehsteig, aber der Bus fährt ja zum Glück auch nur ein paarmal am Tag.
Unter anderem sind deshalb viele Argumente, was die Zumutbarkeit mancher Standorte angeht, für mich nicht nachvollziehbar.
(Bearbeitet)
Sehr geehrte Frau Knittel,
immenses bürgerliches Engagement vermag ich hier ehrlich gesagt kaum zu erkennen. Darunter würde ich verstehen, dass sich eine größere Gruppe gemeinschaftlich für Verbesserungen im Sinne der Allgemeinheit einsetzt. Die Verhinderung des Standorts Minigolfplatz streben aber einige wenige Tutzinger:innen an, nämlich Personen, die dort wohnen oder Mitglieder wohl insbesondere des Segelclubs sind. Diese Personen wollen, so sehe ich das jedenfalls, eine Verbesserung bzw. die Verhinderung einer von ihnen empfundenen Verschlechterung für sich, nicht für die Gemeinschaft. Die Verantwortlichen des Tabaluga-Heims nehme ich da übrigens ausdrücklich aus. So bald die Container am Minigolfplatz erfolgreich verhindert und die Geflüchteten woanders (wo dann zuverlässig mit einem neuen spontanen Ausbruch "bürgerlichen Engagements" gerechnet werden darf) untergebracht sind, wird dieses Engagement mit ziemlicher Sicherheit schlagartig erlöschen.
Was das Albers-Grundstück betrifft - die bayerische Staatsregierung leistet sich eine Integrationsauftragte, die vor weniger als einem Jahr, von der Regierung immer noch ungerügt, schriftlich geäußert hat, Geflüchteten aus anderen Ländern als der Ukraine müsse man erklären, dass man nicht am Boden kochen darf und wie eine Waschmaschine funktioniere. Mir fällt es schwer, zu glauben, dass die dieser Regierung zuzuordnenden Entscheider:innen solchen Geflüchteten ausgerechnet dieses Grundstück überlassen würden.
... ja, das würde man sich wirklich wünschen, liebe Frau Knittl. Und man würde sich auch wünschen, dass sich das gedankliche Engament und die Diskussion nicht an der Ortsfrage erschöpfen. Die Schwierigkeiten setzen ja tatsächlich erst ein, nachdem die Container aufgestellt und bezogen wurden. Dann beginnt die große Herausforderung, die Integration der Neubürger in unsere Gesellschaft zu organisieren. Was einer enormen gesellschaftlichen Anstrengung bedarf: 1. Die deutsche Sprache muss bis zu einem guten Niveau erlernt werden, 2. was nur über gesellschaftliche Teilhabe gelingt (Kurse alleine genügen nicht), 3. und es braucht eine schnelle Integration in die Arbeitsmärkte. Ob das gelungen ist, wird sich frühestens in 10 Jahren zeigen. Womit klar ist, dass die Folgen unseres heutigen Handelns (oder Nicht-Handelns) sich maßgeblich im Leben unserer Kinder zeigen werden. Was einem dieser Tage irgendwie bekannt vorkommt, nicht wahr?
Das Albers-Grundstück wäre doch ideal. Es ist schon im Besitz des Freistaates. Auch wenn es zur Kommune Feldafing gehört, könnte man aufgrund der Nähe zu Tutzing eine Kooperation mit Feldafing eingehen. Hans Albers und seine Lebensgefährtin waren bekanntlich sozial eingestellte Menschen. Man kann sich vorstellen, dass die beiden ehemaligen Bewohner vor allem Hilfsbedürftige favorisieren würden für die Nutzung ihres ehemaligen Anwesens.
Es ist schon erstaunlich, was es für ein immenses bürgerliches Engagement zum Thema „Wohncontaineranlage nicht im Naherholungsgebiet“ aktuell aufkommt. Man würde sich wünschen, dass bei anderen Themen zum Allgemeinwohl dieselbe Anteilnahme und Aktivität stattfinden würde.
Mal aus einer anderen Perspektive:
Warum fordern Kommunen wie Tutzing, die eh’ schon unter enormem (Siedlungs-, Finanz-, Personal- und auch Klima-) Druck stehen, den Freistaat nicht auf, zunächst die in seinem Besitz befindlichen leerstehenden Häuser (bzw. ungenutzten Grundstücke) zur Verfügung zu stellen? Der Freistaat Bayern verfügt doch über eine immense Anzahl an leerstehenden Häusern bzw. Grundstücken! Z.b. allein in München:

https://bayernspd-landtag.de/workspace/media/static/brunn-1489-b-anl-1-6294a5f7e4985.pdf

Warum schließen sich Amtsbürgermeister und Gemeinderäte der Gemeinden Feldafing und Tutzing also nicht einfach zusammen und geben den Druck nach oben zurück? Denn in unserem Gebiet gehört zB das als “Albers-Anwesen” bekannte rd. 12.600 qm große (erschlossene) Seegrundstück zu den ungenutzen Grundstücken des Freistaats . Es soll zwar der Technischen Universität München zur Nutzung von rd 50 Studierenden überlassen werden - die Unangemessenheit dieses Staatsbedarfs (in einfacher Sprache: “Sauerei”) wurde doch durch die Petition “Albers für alle” aufgedeckt. Die aktuelle Diskussion in Feldafing und Tutzing zu den Containeranlagen, wäre der geeignete Zeitpunkt für den Freistaat seine Fehlentscheidung zu korrigieren - und so den unnötig gemachten Druck von den beiden Gemeinden zu nehmen.

Tabellen und Grafiken sollen dem Beitrag einen scheinobjektiven Anstrich geben. Wegen der Überlänge des Beitrags ist wohl die Hoffnung auch nicht ganz unberechtigt, dass die argumentativen Schwächen nur wenigen auffallen. Die Rubrik Fakten strotzt jedenfalls vor Meinungen und subjektiven Einschätzungen. .
Das Grundstück an der Seestrasse ist grösser als der Minigolfplatz. Lässt er sich nicht integrieren ?
Gemeindeplatz für Integration sagt doch schon alles aus !
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