Gemeindeleben
21.1.2023
Von Michael Wilson

Sicherheit muss garantiert sein!

KOMMENTAR: Die Zeit läuft. Unser Einsatz auch.Der Autor gehört zu den Initiatoren der Petition "Wohncontaineranlage nicht in das Naherholungsgebiet Tutzing"

Was bisher geschah:

Kommentare geben die Meinung ihrer Verfasser wieder, nicht die der Redaktion.

Was bisher geschah:

Die Petition war erfolgreicher als erwartet. Gemeinderatssitzung wurde abgebrochen – die Abstimmung um 14 Tage verschoben.

Was gerade passiert:

Wichtig ist natürlich, eine angemessene Standort-Alternative für die Container-Wohnanlage zu finden. Zwei Hauptargumente unserer Petition sind der Sicherheitsaspekt und der Erhalt des Naherholungsgebiets.

1. Die Sicherheit betrifft auch und gerade die Tabaluga-Kinder- und Jugendhilfe – mit der Zusage, dass ausschließlich Familien kommen, sollen die Bedenken ausgeräumt werden. Es steht aber zu befürchten, dass diese Entscheidung nicht vom Landratsamt Starnberg getroffen werden kann. Die Aussage der VertreterInnen des Landratsamts: “Es öffnet sich ein Fenster, dann rollt der Bus an“, unterstreicht nur die Hilflosigkeit der Gemeinden in dieser Situation. Unter diesen Umständen kann wohl kaum von einer gezielten Auswahl und einer geordneten Zuteilung der Flüchtlinge ausgegangen werden. Erhält Tutzing eine schriftliche Garantie, dass über Jahre ausschließlich junge Familien mit kleinen Kindern ankommen? Was, wenn diese nicht eingehalten wird? Wir legen unsere Sicherheitsbedenken nur unter der Bedingung einer schriftlichen Garantie ab – und fordern außerdem, dass, sollte diese Garantie verletzt werden, die Aufnahme von Geflüchteten verweigert werden kann.

Die Aussagen von Frau Sabine Neumann in der Gemeinderatssitzung am 17.01.2023: „Ein Sicherheitsdienst ist aktuell nicht vorgesehen“ und „Im Landkreis Starnberg ist noch niemand abgestochen worden“ (Quellenangabe: Starnberger Merkur vom 19.01.2023, Seite 37) lassen zudem an der Ernsthaftigkeit der Politik bei diesem doch brisanten Thema zweifeln.

Wir haben es also mit einer komplexen Thematik zu tun, für die es keine einfache, auch keine ideale Lösung gibt.
Deshalb ist es wichtig, jenseits von Partikularinteressen, Emotionen und gefühlten Wahrheiten einmal Für und Wider der beiden im Moment zur Debatte stehenden Standorte sachlich gegenüber zu stellen, insbesondere im Lichte der Lösbarkeit der jeweils vorliegenden Probleme.
Hierzu wurden die beiden Standorte Minigolfplatz und Rot-Kreuz-Alm einem objektiven Vergleich unterzogen:

Minigolfplatz.JPG
Faktencheck Minigolfplatz
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BRK-Alm.JPG
Faktencheck BRK-Alm
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Gegenüberstellungsmatrix Minigolfplatz BRK-Alm

Insbesondere aus der Gegenüberstellungsmatrix wird schnell klar, dass die strukturellen Probleme des Minigolfplatzes fast durchweg immanent und nicht lösbar sind, während diese an der BRK-Alm entweder gar nicht bestehen, oder aber relativ geringem Aufwand zu beheben sind. Und diesen sollte man doch, gerade angesichts der Notwendigkeit einer langfristig tauglichen Lösung, allemal treiben.

Verspielt nicht den Minigolfplatz!

2. Das Naherholungsgebiet ist ein unverzichtbares Areal für unser Gemeindeleben. Aus diesem Grund sollte der Minigolfplatz doch besser wiederaufgebaut und in Betrieb genommen werden, statt das Gelände über viele Jahre hinweg für Wohncontainer bereitzustellen. Damit steigern wir die Attraktivität Tutzings und bieten auch den Flüchtlingen eine willkommene Abwechslung in ihrem Alltag – Sport und Spiel sind bekanntermaßen unterstützende Faktoren für eine funktionierende Integration. Zu diesem Thema fand auch die Aktion: „Rettet den Minigolfplatz!“ statt, über deren Ausgang uns leider keine Informationen vorliegen, da die Unterschriftenlisten direkt im Rathaus abgegeben wurden. Schade, denn der Minigolfplatz war seit Jahrzehnten ein beliebter Anlaufpunkt für groß und klein.
Es gibt den Einwand von Frau Bürgermeisterin Greinwald, es müsse ein neuer Bebauungsplan erstellt werden – ist dies denn auch der Fall, wenn der Minigolfplatz lediglich in seiner Urform wiederaufgebaut wird? Also die bestehenden Bahnen erneuert, der Kiosk restauriert und die Bepflanzung wieder in Form gebracht werden? Das wäre unser Wunsch und unser erklärtes Ziel. Die Kosten dürften sich dann im unteren bis mittleren fünfstelligen Bereich bewegen – und für diesen Fall haben sich schon Unterstützer gemeldet, die bereit wären, das Anliegen Minigolfplatz finanziell mitzutragen.
Nachdem der Platz bereits am untersten Minimum der geforderten qm für Flüchtlingsunterkünfte liegt, ist auch ein weiterer Ausbau – der mit großer Sicherheit nötig sein wird – nicht einfach möglich.

Was wir uns für die Zukunft wünschen:
Lassen Sie uns gemeinsam den Minigolfplatz neu aufleben – damit schaffen wir eine beliebte Anlaufstelle für alle in Tutzing lebenden Menschen, die Nachbargemeinden, die Besucher und nicht zuletzt natürlich auch für die Flüchtlinge. Damit unser schöner Ort noch ein bisschen schöner wird! Packen wir’s an. Wir schaffen das!

Hier geht's zur Petition:
https://www.openpetition.de/petition/online/wohncontaineranlage-nicht-in-das-naherholungsgebiet-tutzing

ID: 5521
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Fledermäuse im Baumhaus ?
Ich schätze die Tutzinger VorOrt News eigentlich sehr aber leider wird zuletzt sehr subjektiv und überwiegend im eigenen Interesse eines Autors berichtet. Schade, dass die VorOrt News mittlerweile sehr stark dazu verwendet werden, um Stimmung für eine bestimmte Meinung zu machen. Mehr Objektivität wäre m.E. angebracht.
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