Gemeindeleben
30.8.2021
Von vorOrt.news

1411 Unterschriften bei Albers-Petition

Appell gegen Nutzung des Garatshausener Ufergrundstücks durch die Technische Universität

"Rettet die Hans-Albers-Villa als Erinnerungs- und Begegnungsort": So lautet der Appell einer Online-Petition. Gestartet hat sie der Verein „Respect & Remember e.V.“. Er wendet sich auf diese Weise gegen eine Nutzung des Albers-Grundstücks in Garatshausen durch die Technische Universität München (TUM), für deren Vorhaben es in der bayerischen Staatsregierung offenbar viel Zustimmung gibt. Bei der Online-Petition werden mittlerweile 1411 Unterschriften registriert. http://chng.it/687xQt9Mwc

Der Verein will die Hans-Albers-Villa mit ihrem Areal am Ufer des Starnberger Sees zu einem öffentlich zugänglichen Begegnungsort und einem deutsch-jüdischen Erinnerungsort machen. Dagegen soll die Technische Universität das Albers-Grundstück als Standort für ihre „Junge Akademie“ und wohl auch als Erholungsgelände erhalten. Der Haushaltsausschuss des bayerischen Landtags hat dem TUM-Konzept bereits zugestimmt. Unter Kennern der bayerischen Regierung gilt eine Entscheidung für die Technische Universität als sicher. Heftiges Tauziehen um die Albers-Villa Der Verein „Respect & Remember e.V.“ will aber nicht aufgeben, wie die Online-Petition belegt.

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Der Schauspieler Hans Albers und sein Haus in Garatshausen, dessen Nutzung zurzeit heftig umstritten ist © Kulturverein Garatshausen
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Erklärung zur Online-Petition von deren Organisatoren:

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Zum Albers-Grundstück gehört auch dieses Bootshaus © privat

Hier eine von Befürwortern der Online-Petition verbreitete Erklärung:

Die Hans-Albers-Villa in Garatshausen soll ein öffentlich zugänglicher Begegnungsort und ein deutsch-jüdischer Erinnerungsort werden, für jeden zugänglich, so wie es sich Hansi Burg gewünscht hatte, als sie 1971 das Anwesen an den Freistaat Bayern verkauft hatte. Der Verein Respect & Remember e.V. hat ein maßgeschneidertes Konzept für dieses Anwesen im Landtag eingereicht. Der Verein Respect & Remember Europe e.V. hat den Denkmalschutzantrag erfolgreich gestellt damit wurde die Hans-Albers-Villa, das Bootshaus und den Park unter Denkmalschutz gestellt.

Respect & Rermember Europe e.V. plante dort für die Öffentlichkeit ein anspruchsvolles Angebot an Bildung, Kunst, Kultur und Freizeit sowie ein kleines Café. Es gibt viele passende Kooperationen mit Respect & Remember e.V. für die Hans-Albers-Villa, darunter auch die HFF-Hochschule für Film und Fernsehen. Nun hat kürzlich der Finanzausschuss des Landtags zugunsten der TU München (TUM) abgestimmt und sich damit entschieden.

Wenn Sie auch das Konzept von Respect & Remember e.V. unterstützen wollen, dann unterschreiben Sie diese Petition - damit dieser Ort nicht wieder und weiter für die Öffentlichkeit geschlossen wird, wie bereits die letzten fünfzig Jahre.

Das Nutzungskonzept für Elite-Studenten der Jungen Akademie der TUM und ihre Dozenten hat keinen Bezug in dem Geist dieses authentischen Ortes, wo die Liebesgeschichte von Hans Albers und Hansi Burg gelebt wurde. Dieses Konzept kann an jedem beliebigen Ort umgesetzt werden, dazu hat die TUM bereits genügend Liegenschaften. Die Hans-Albers-Villa ist für die Bedürfnisse der TUM zu klein.

Auch Politiker machen Fehler, aus Fehlern kann man lernen und es besser machen. Respect & Remember Europe e.V. würde dieses Anwesen gesellschaftlich relevant nützen, im Bestand renovieren, pflegen, nachhaltig, transparent verwalten und finanzieren. Es ist wichtig, diesem wunderbaren Konzept von Respect & Remember Europe e.V. eine Chance zu geben, das wäre sicherlich im Sinne von Hansi Burg und Hans Albers. Deswegen informieren Sie sich und unterstützen Sie uns bitte mit Ihrer Unterschrift:.

http://chng.it/687xQt9Mwc

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Kommentare

Ich habe die Petition, die dafür wirbt aus der ehemaligen Hans Albers Villa einen öffentlich zugänglichen Erinnerungs- und Begegnungsort zu machen, ebenfalls unterstützt.
Ich hoffe allerdings, dieser zukünftige Erinnerungs- und Begegnungsort wird von Respect & Remember Europe e.V. nicht zu elitär konzipiert.
Erinnern und - insbesondere - begegnen von Mensch zu Mensch kann man sich nicht nur bei Kunst & Kultur; sondern beispielsweise auch beim entspannten Natur genießen & beim profanen baden. (Hans Albers & Hansi Burg nutzten den See in all' den Jahren gewiss auch zum Schwimmen?)
Ich hoffe dies Alles wird miteinander, nebeneinander und durcheinander ermöglicht werden.
Das müssen Sie jetzt doch nochmal genauer erklären, liebe Frau Reiher. "Erinnerungskultur", das ist ja nicht irgendein Begriff. Wikipedia sagt dazu "Eine besondere Bedeutung kommt im deutschsprachigen Raum der Erinnerungskultur an den Holocaust zu wegen seines Umfangs, seiner Einzigartigkeit und seiner ethischen Dimension." Nun wird hier über die Immobilie gesprochen, die einem Schauspieler gehörte, der seinerzeit nicht allzu viel von den Nazis hielt. Nicht zuletzt lebte er, trotz ihm von den Mächtigen anderes geraten worden war, in dieser Villa mit seiner jüdischstämmigen Frau zusammen. Wenn Sie hier, wo es eigentlich um die Verbindlichkeit von testamentarischen Verfügungen geht, einen solchen Zwischenruf posten, hat das zumindest ein Geschmäckle. Lassen Sie den werten Leser doch bitte wissen, was sie genau gemeint haben. Sonst könnten Sie, mit der Ablehnung einer für Deutsche unumgänglichen Erinnerungskultur einer rechten Ecke zugeordnet werden, in der Sie sich selber womöglich gar nicht sehen. Und die hier kein Forum finden sollte und hoffentlich auch nie finden wird.
Was gibt es denn bitte - auch und gerade in diesem Zusammenhang - an Erinnerungskultur auszusetzen?
Liebe Frau Reiher,
Sie sind doch Albers-Zeitgenosse wie ich und wettern man solle mit der Erinnerungskultur aufhören?
Ein so berühmter Schauspieler der noch dazu unserer Nachbargemeinde mit seiner Villa die Ehre gab und übrigens auch Stammbesucher im KurTheater war verdient höchsten Erinerrungs-Respekt ! Wen würden Sie denn als nächsten Prominenten aus Ihrer "Erinnerungskultur " streichen ?
Michael Teubig, KurTheater Tutzing
Hört endlich auf mit Erinnerungskultur!
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