Tutzing steht im Blickfeld etlicher anderer Regionen: Wie für die bevorstehende Sanierung der Hauptstraße die Finanzierung der Arbeiten im Untergrund geregelt wird, das könnte Pilotcharakter für ähnliche Maßnahmen in etlichen Kommunen haben.
Aufwendige Arbeiten sind vorgesehen. So müssen die Niederschlagswasserkanäle komplett erneuert werden, weiter soll es eine neue Trinkwasserleitung und neue Energienetze geben sowie Leerrohre für die Glasfaser-Verkabelung. Über lange Zeit war strittig, mit welchen Anteilen sich der Staat und der Abwasserverband Starnberger See an der Finanzierung der Tutzinger Maßnahmen zu beteiligen haben. Nun scheint es eine Einigung zu geben: Ein Vertrag zwischen der Gemeinde, dem Staatlichem Bauamt und dem Abwasserverband ist nach einem Bericht des „Starnberger Merkur“ dieser Tage unterschrieben worden.
Die genauen Ergebnisse für die Finanzierungsanteile sind bisher öffentlich nicht bekannt geworden. Aber nach einer Versammlung des Abwasserverbands hat die „Süddeutsche Zeitung“ dessen Geschäftsführer Norbert Impelmann so zitiert: „Monetär haben wir jetzt das gewünschte Ergebnis erreicht.“
Diese Formulierung lässt aufhorchen. Bisher übliche Pauschalzahlungen durch den Staat hatten dem Abwasserverband nämlich nicht ausgereicht. Er forderte eine staatliche Kostenbeteiligung nach dem tatsächlichen Aufwand. Dagegen wiederum hatten sich die staatlichen Stellen energisch gewehrt. Tutzinger Kanäle müssen erneuert werden Sollte es nun tatsächlich zu einer höheren staatlichen Beteiligung kommen, dann wäre dies ein Signal, das Betreiber in anderen Regionen wohl nur zu gern zur Kenntnis nehmen dürften. Auch beim Abwasserverband Starnberger See selbst dürfte die Tutzinger Lösung in finanzieller Hinsicht ein Vorbild für andere Kommunen in seinem Gebiet sein. Allein für den Tutzinger Niederschlagswasserkanal erwartet er Kosten von bis zu drei Millionen Euro.
Am kommenden Dienstag, dem 19. Mai, steht die Sanierung der Tutzinger Ortsdurchfahrt auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung (Roncallihaus, Beginn 19 Uhr). Dort soll es einen Sachstandsbericht geben.
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Klaus Taube