Gemeindeleben
23.7.2019
Von vorOrt.news

Mobilfunk vom Waldfriedhof

Endlich bessere Aussichten für Kunden der Deutschen Telekom: Der neue Mast steht

Waldfriedhof1.jpg
Der neue mobile Mast steht direkt neben dem Waldfriedhof

Direkt neben dem Tutzinger Waldfriedhof steht er seit ein paar Tagen: ein mobiler Mast. Er soll endlich wieder für einigermaßen gute Mobilfunkverbindungen der Deutschen Telekom sorgen. Damit soll ein Problem gelöst werden, das viele Tutzinger seit Anfang Juni nervt.

Die Deutsche Telekom war damals zusammen mit der Firma Deutsche Funkturm mit dem Plan eines Mobilfunk-Standorts an der Kirchenstraße gescheitert. Der sollte eigentlich eine Antenne ersetzen, die auf dem ehemaligen Gelände vom Boehringer-Mannheim und Roche stand, aber verschwinden musste, weil dort eines der alten Gebäude abgebrochen wird.

Die Deutsche Funkturm hatte auf einem Grundstück der Deutschen Telekom einfach mit dem Bau eines mehr als 30 Meter hohen Masten begonnen, ohne dafür eine Genehmigung einzuholen. Da hatte das Landratsamt Starnberg sofort einen Riegel vorgeschoben und einen Baustopp verhängt.

Seitdem haben die Juristen darüber gestritten, wer recht hat. Aber die tasächlich Leidtragenden waren die Mobilfunk-Kunden der Deutschen Telekom. Die haben zwar mit diesem Unternehmen Verträge, doch mobil telefonieren können sie seit Wochen nicht. Man hatte den Eindruck, dass das der Deutschen Telekom mehr oder weniger egal war.

Tutzinger Geschäftsleute haben seit Wochen dicke Schwierigkeiten

Die Betreiber eines Paketshops an der Tutzinger Hauptstraße zum Beispiel haben seit Anfang Juni dicke Schwierigkeiten, weil sie die Dokumente für die Sendungen scannen müssen und dafür Mobilfunk benötigen. Shopbetreiberin Bettina Müller ist auf den Rat eines Technikers hin täglich irgendwo hin gefahren, wo sie endlich „Netz“ hatte, dann ist sie mit dem eingeloggten Handy wieder zurück nach Tutzing gefahren, und so hat es geklappt.

Mu-ller.jpg
Der Paketshop erfordert seit Wochen Umwege
Anzeige
Finale-Option-druckbereit112.jpg

Auch Geschäftsleute wie der Café-Betreiber Ümüt Erin sind seit Wochen mobil nicht erreichbar. Am Tutzinger Bleicherpark dagegen sei der Empfang gut, sagt Erin, der auch für den Kiosk im Gymnasium zuständig ist. Das hängt damit zusammen, dass Funkwellen von der Bernrieder oder anderen Antennen an bestimmten Stellen auch im Ortszentrum zwischen den Häusern hindurch finden. Aber die Stärke der Signale nimmt mit jedem Meter Entfernung ab. Ob und wie sie ankommen, hängt von verschiedenen Bedingungen ab, so der Luftfeuchtigkeit oder der Windrichtung.

Erin.jpg
Café-Betreiber Erin sucht oft vergeblich das Mobilfunknetz

Deutsche Telekom schwach: Anderer Mobilfunkbetreiber schafft schneller Ersatz

Bahnhof1.jpg
Ein anderer Mobilfunkanbieter hat das Problem sofort gelöst - mit diesem Mobilfunkmasten am Tutzinger Bahnhof © Fotos: L.G.

Nun könnte alles besser werden. Der mobile Mast steht am Waldfriedhof. Mit dem D1-Netz der Deutschen Telekom könnte es also bald wieder klappen – vielleicht schon Mitte dieser Woche, wie es vorige Woche im Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats angekündigt wurde.

Ein anderer Mobilfunkanbieter hat übrigens sehr viel schneller für Ersatz gesorgt als die Deutsche Telekom. Auch er hatte seine Antenne auf dem ehemaligen Roche-Gelände, auch er musste dort mit ihr weichen.

Aber er hat einen so genannten Bahnfunkmasten genutzt, der direkt am Tutzinger Bahnhof steht. Auf dem sind oben drei „Flächenantennen“ drauf, die nach Osten, Norden und Westen gerichtet sind. Der Standort am Bahnhof gilt in Hinblick auf die Ausbreitung der Funkwellen als optimal. Und die Kunden dieses Unternehmens haben von einem Ausfall praktisch nichts gemerkt.

ID: 2059
Über den Autor

vorOrt.news

Kommentar hinzufügen

Anmelden , um einen Kommentar zu hinterlassen.
Feedback / Fehler melden