Freizeit
4.1.2020
Von vorOrt.news

Station im "Tutzinger Hof" bei Kilometer 38

Der Regen ändert nichts dran: Heute wandern mehr als 300 Menschen um den Starnberger See

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In Tutzing ist eine von drei Stationen beim "Dreikönigsmarsch" © L.G.

Manni Kager wirkt selbst überrascht von diesem Erfolg. 2018 hat der Augsburger eine Trainingswanderung rund um den Starnberger See organisiert. 35 Personen haben damals teilgenommen. Die Resonanz war so gut, dass Kager daraus im Jahr darauf ein offizielles Wander-Event machte. Der „Dreikönigsmarsch“ war geboren. 2019 waren es schon 100 Teilnehmer - trotz Eis und Schneesturm. Und immer mehr Interessenten meldeten sich. Heute, am Samstag, ist früh am Morgen in Starnberg die dritte derartige Wanderung rund um den See gestartet, trotz Regen. Und in diesem Jahr hat Kager eine Genehmigung für 333 Starter beantragt. Die Tickets sind kostenlos, wer mag, darf anschließend eine freiwillige Spende leisten. Kager spricht von einem „Non-Profit-Event“. Wer sich sputet, kann vielleicht noch mitmachen. Wenige Restkarten seien noch erhältlich, teilte Kager kurz vor dem Jahreswechsel mit.

Vor Jahrzehnten lockte ein Marsch tausende Menschen an den Starnberger See

Ältere Menschen in der hiesigen Region werden sich eine ähnliche Veranstaltung erinnern, die vor Jahrzehnten alljährlich wahre Massen angelockt hat: den Frühjahrsmarsch der Abendzeitung und des Autoclubs ADAC um den Starnberger See. Damals waren es jedes Mal tausende Teilnehmer, die fürs Mitwandern je eine Mark bezahlen mussten.

Auch beim Mammutmarsch rund um Tutzing waren schon einige Teilnehmer dabei

Das ist lange her. Doch Kager, nach eigener Darstellung leidenschaftlicher Langstreckenwanderer und passionierter Berggeher, erkennt - im wahrsten Sinn des Wortes - eine neue Bewegung: Langstreckenwandern werde immer populärer. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben nach seinen Worten bereits mehrere Langstreckenwanderungen hinter sich. So haben nicht wenige von ihnen 100 Kilometer in 24 Stunden bei Großmärschen wie dem so genannten „Megamarsch“ von München nach Mittenwald oder dem Mammutmarsch rund um Tutzing bezwungen.

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Echte Wanderer trotzen auch Eis und Schneesturm: Teilnehmer des Dreikönigsmarschs 2019 in Starnberg © Udo Krier

In Tutzing sind 38 der 50 Kilometer geschafft

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Nix E-Bike: Aufladen dürfen sich die Wanderer im "Tutzinger Hof" nur mit Getränken und Snacks © L.G.

Dieser Tage war Kager im Gasthaus „Tutzinger Hof“ in Tutzing, denn dort wird sich am 4. Januar eine von drei Stationen auf dem Weg um den See befinden. Da können sich die Teilnehmer mit Getränken und kleinen Snacks erfrischen. Mit den Tutzinger Wirtsleuten Petra Gsinn und Rolf Läkamp hat Kager die Einzelheiten besprochen. Die anderen beiden Stationen werden in Ammerland bei Kilometer 13 und in Seeshaupt bei Kilometer 26 beim Campingplatz sein. In Tutzing werden die Wanderer bereits 38 Kilometer hinter sich haben. Erwartet werden sie d0rt zwischen 14.30 Uhr und 16.45 Uhr.

Start ist am 4. Januar 2020 in Starnberg an der Schiffsanlegestelle direkt beim Bahnhof um 8.15 Uhr. Innerhalb von zwölf Stunden sollen die Wanderer die 50 Kilometer lange Distanz rund um den Starnberger See zu Fuß bewältigen - also bis spätestens 20.15 Uhr. Wenn das Ziel erreicht ist, klingt der Abend bei einem gemeinsamen Essen in Starnberg aus - auch dort, nomen est omen, im Wirtshaus "Tutzinger Hof“. Wer mindestens 26 Kilometer und damit etwas mehr als die Hälfte der Seeumrandung schafft, erhält eine Teilnehmerurkunde. Diese Marke ist also in Seeshaupt.

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Station in Tutzing nach 38 Kilometern: Der Tutzinger Hof ist vorbereitet © L.G.

Bewegung und Gemeinsamkeit wichtiger als Schnelligkeit

Zahlreiche freiwillige Helfer wirken mit, so unter anderem an den Verpflegungsstationen. Diverse Sponsoren stellen ihre Produkte für die Teilnehmer kostenlos zur Verfügung, so die Andechser Molkerei, Sebamed, YFood, Gefro, Biolectra und die Erdinger Brauerei. „Weitere Unterstützer sind aber willkommen“, sagt Kager, „denn ohne sie wäre ein Event in dieser Größenordnung schwer umsetzbar.“ Sanitäter vom Starnberger Kreisverband des Roten Kreuzes überwachen die Strecke. Wenn sich Wanderer unterwegs verletzen oder Blasen behandelt werden müssen, sind sie zur Stelle.

Kager hält es für weniger wichtig, die schnellsten und aktivsten Wanderer zu ermitteln. Viel wichtiger sei es, sich gemeinsam zu bewegen, persönliche Grenzen zu überwinden und miteianander mit anderen einen schönen sportlichen Tag zu erleben. Nicht nur körperliche Fitness, sondern auch mentale Stärke sei nötig, um eine Langstreckenwanderung zu bewältigen.

Restkarten gibt es unter https://www.eventbrite.de/e/dreikonigsmarsch-04012020-starnberger-see-tickets-73879645007?aff=ebdssbdestsearch

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Dieser Weg um den See ist schon eine Herausforderung. Ich habe damals am Frühjahrsmarsch der Münchner Abendzeitung teilgenommen. Die erste Hälfte von Starnberg bis Seeshaupt war kein Problem. Damals wohnte ich direkt beim Lidl am See bei der Frau von Alten, der Weg nach Starnberg führte also direkt am Haus vorbei - die Strecke bis Starnberg war dann der Horror, bei Eis und Schnee, aber trotzdem ein unvergessenes Ereignis.
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