Wirtschaft
17.2.2021
Von vorOrt.news

Gelände der Baumschule Handel verkauft

Für das Areal bei Traubing reichen die Überlegungen von einem Gartenbaubetrieb bis zu einem Wertstoffhof

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Die Baumschule Handel hat ihr Tutzinger Gelände 2018 stillgelegt © L.G.

Die „Baumschule Handel“ war einst einer der größten Gartenbaubetriebe des Landkreises Starnberg. Die Tutzinger Filiale eines schwäbischen Unternehmens, an der Straße von Garatshausen nach Traubing ansässig, wurde vor drei Jahren geschlossen. Mittlerweile ist das etwa neun Hektar große Areal verkauft worden, wie die Gemeindeverwaltung kürzlich bei einer Sitzung des Bauausschusses auf Nachfrage von Thomas Parstorfer (CSU) bestätigt hat. Neuer Eigentümer ist Gerhard Hermann, der auch Chef der Wolfratshauser Firma Aktiv Service ist. Er kann sich für das Gelände der ehemaligen Baumschule unterschiedliche Nutzungen vorstellen, wie er sagt. Dabei spannt sich der Bogen von einem Garten- und Landschaftsbetrieb über eine Baumschule bis zu einem Wertstoffhof.

Bereits seit 1954 hat die Familie Handel die Baumschule in Tutzing betrieben. Steffi Keppler, die die Stammfirma in Metzingen in dritter Familiengeneration führt, hatte die Schließung der Tutzinger Filiale mit der Entfernung von 250 Kilometern und Schwierigkeiten bei der Personalsuche begründet. Angesichts eines „dramatischen Fachkräftemangels“ seien Mitarbeiter bei den hohen Mieten und Wohnungspreisen im Landkreis Starnberg kaum zu finden. Der neue Eigentümer Gerhard Hermann stammt aus einer Gärtnerei, wie er erzählt. Die Tutzinger Baumschule Handel kennt er schon lange. Er habe dort in seiner Kindheit Pflanzen geholt, erzählt er. Die nächste Siedlung ist fast einem Kilometer entfernt. Ein Makler hatte das „privilegierte Areal“ in einer "hügeligen Bilderbuchlandschaft am Westufer des Starnberger Sees" 2018 für 1,75 Millionen Euro angeboten.

Bürgermeisterin Greinwald sieht keinen akuten Bedarf für Verlegung des Wertstoffhofs

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Neben der Straße von Garatshausen nach Traubing ist die frühere Baumschule (im Hintergrund) nur zu erahnen © L.G.

Eine Verlegung des Tutzinger Wertstoffhofs, der sich an der Oskar-Schüler-Straße befindet, auf das Gelände zwischen Garatshausen und Traubing hielte Hermann für eine gute Lösung. In der zentralen Tutzinger Lage sei es für so eine Anlage recht eng, meint er. Erste Gespräche über solche Überlegungen hat er nach eigenen Angaben schon mit der Gemeinde geführt.

Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald sieht aktuell keinen akuten Bedarf für eine Verlegung des Wertstoffhofs, wie sie auf Nachfrage sagte. In Hinblick auf das ehemalige Gelände der Baumschule gebe es zudem etliche zu klärende Aspekte. So befinde sich dieses Areal im Landschaftsschutzgebiet und baurechtlich im Außenbereich, und zulässig seien dort nur privilegierte Nutzungen.

Auf solche Auflagen verweist auch das für die Abfallentsorgung im Landkreis Starnberg zuständige Kommunalunternehmen Awista, das den Tutzinger Wertstoffhof betreibt. Grundsätzlich bestehe bestehe aber Gesprächsbereitschaft, sagt Awista-Sprecher Sebastian Roth. Man sei für neue Ideen offen und an Optimierungen der Anlagen immer interessiert.

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