
Auf die begonnene Fortsetzung der Straßensanierung blicken einige Tutzinger Geschäftsleute mit sehr gemischten Gefühlen. Ihre Sorgen haben sie am Montag bei der Straßenbegehung mit Bürgermeister Ludwig Horn recht deutlich zum Ausdruck gebracht.
Mehrere Gewerbetreibende sprachen in Zusammenhang mit den Folgen der seit sechs Jahren andauernden Straßensanierung für ihre Geschäfte sogar von „Katastrophe“. Uli Pötzl, der Inhaber des Biomarkts an der Hallbergerallee, klagte: „Wir waren teils tagsüber nicht erreichbar.“
Kritik an Beschilderung: "Niemand weiß genau, wie weit man wirklich fahren kann"
Als großes Problem bezeichnete Pötzl die Beschilderung bei der Ortseinfahrt. Da stehe zwar, dass die Strecke bis zur Baustelle frei sei: "Aber niemand weiß genau, wie weit man wirklich fahren kann." Er regte an, dies auf den Schildern zu konkretisieren – also beispielsweise „Frei bis Hallbergerallee“ oder „Frei bis Traubinger Straße“. Von oben in die – normalerweise von unten nach oben als Einbahnstraße ausgewiesene – Hallbergerallee hinein zu fahren, trauten sich viele nicht. „Wir haben fast alle Bernrieder Kunden verloren“, berichtete Pötzl nüchtern. Schon im Jahr zuvor seien auch keine Pöckinger mehr erschienen. „Das dauert ein halbes Jahr, bis die wieder kommen“, befürchtete er.

Behörden und Gewerbetreibende mit unterschiedlichen Interessen:
Die Straßenbauer haben versucht, Autofahrer mit Schildern von Tutzing fern zu halten

Die Geschäftsleute haben eigene Schilder dagegen gesetzt

„Die Verlautbarungen vom Straßenbauamt stimmen nicht"
Martin Held, der Inhaber der Buchhandlung Held, kritisierte: „Die Verlautbarungen vom Straßenbauamt stimmen nicht.“ So hätte nach diesen Ankündigungen beispielsweise eine Straßenseite während der Bauarbeiten offen bleiben sollen: „Aber das wurde nicht gemacht.“ Von Bürgermeister Horn wollte Held wissen: „War das im Vorfeld schon so angedacht?“ Man habe im Verlauf der Arbeiten Änderungen vorgenommen, sagte Horn dazu.

Die versprochene rechtzeitige Information hat nicht immer funktioniert
Ob man es denn rechtzeitig erfahren werde, wenn vor ihren Läden gearbeitet werde, fragte Metzgermeister Oliver Lutz - oder werde plötzlich morgens ein Bagger da stehen und alles aufreißen? Die Firmen seien angehalten, die betroffenen Anlieger und Geschäftsleute gut zu informieren, sagte Horn: „Das wird gebetsmühlenartig in jeder Besprechung betont.“ Dass das in der Vergangenheit nicht immer zu aller Zufriedenheit geklappt und „beim einen oder anderen Subunternehmer nicht funktioniert“ hat, bestätigte er allerdings auch.
Kommentar hinzufügen
Kommentare