Verkehr
4.1.2025
Von vorOrt.news

Bahn fällt Bäume

Ab Dienstag „Vegetationsarbeiten“ entlang der Strecke Tutzing-Kochel, unter anderem bei Unterzeismering

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Die Deutsche Bahn setzt bei der Vegetationspflege entlang ihrer Strecken nach eigenen Angaben zunehmend auch auf Spezialtechnik. Als ein ganz besonderes Exemplar seiner Art wird ein 12-Tonnen-Schreitbagger genannt. Er komme immer dann zum Zuge, wenn klassische Forstfahrzeuge längst ausgestiegen seien - besonders an steilen Hängen oder auf unwegsamem Gelände. © Deutsche Bahn https://www.deutschebahn.com/de/presse/suche_Medienpakete/medienpaket_vegetationsmanagement-6854346?contentId=1204722

Die Deutsche Bahn führt vom kommenden Dienstag, dem 7. Januar an Vegetationsarbeiten entlang der Strecke Tutzing - Kochel durch. Um die Verkehrssicherheit auf und neben den Gleisen zu gewährleisten, werden nach einer Mitteilung der Bahn Sträucher zurückgeschnitten und Bäume gefällt. „Die Vegetationsarbeiten sorgen für notwendige Schutzabstände und fördern eine gesunde Entwicklung der Vegetation“, so die Bahn.

Rückschnittarbeiten kündigt die Bahn für Januar und Februar bei Unterzeismering, zwischen Bernried, Iffeldorf und Seeshaupt sowie zwischen Kochel und Benediktbeuren an. Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte sei Arbeitslärm nicht vollends zu vermeiden. Die Bahn bittet die davon betroffene Bevölkerung dafür um Verständnis.

In einem „Gesamtkonzept Vegetationsmanagement“ ist nach Angaben der Bahn festgelegt, wie Bäume und Pflanzen entfernt oder zurückgeschnitten werden. Falls dies nicht geschehe, könnte der Zugverkehr behindert werden, da die Vegetation beispielsweise Signale verdecke, die Entwässerung des Gleisbereichs behindere oder zu Strom-Überschlägen an den Oberleitungen führe.

Seit Anfang 2018 gibt es bei der Bahn nach ihren Angaben zusätzlich einen so genannten „Aktionsplan Vegetation“, um den teilweise massiven Einschränkungen durch Stürme und Unwetter stärker entgegenzuwirken. Dabei verweist die Bahn auf eine Untersuchung „Klimawandel – Auswirkungen auf die Deutsche Bahn AG“ des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung (PIK). Danach kommen Wetterlagen, die früher als extrem und selten galten, heute häufiger vor, ab der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts könnten sie zur neuen „Normalität“ gehören.

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Bäume und Pflanzen neben den Bahngleisen - hier in Tutzing - müssen regelmäßig bearbeitet werden, wenn der Zugverkehr nicht behindert werden soll © L.G.
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Witterungsextreme wie Stürme, Starkregen und lange heiße Sommer werden nach der Untersuchung in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die Bahn werde von den Folgen des Klimawandels so stark betroffen sein wie wohl kein anderes großes Unternehmen in Deutschland. Als Ziel des Aktionsplans Vegetation bezeichnet es die Bahn, die Schienen und Gleisanlagen sturmsicherer zu machen. Dadurch würden Baumstürze bei Sturm oder Starkregen und damit verbundene Streckenausfälle reduziert.

Beim Rückschnitt von Vegetation entlang der Bahngleise müssen die gesetzlichen Vorgaben aus der Lärmverordnung sowie der Umwelt- und Naturschutz beachtet werden. Es besteht ein allgemeines Schnittverbot in den Monaten März bis September. Hauptgrund dafür ist die Brut- und Setzzeit von Vögeln und Säugetieren. Die Vegetationsarbeiten sind nach Angaben der Bahn mit den zuständigen Unteren Naturschutzbehörden abgestimmt.

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