Verkehr
24.9.2024
Von vorOrt.news

„Kinder kommen nicht sicher über die Straße“

Dicke Verkehrssorgen in Unterzeismering im Mittelpunkt der Ortsteilbürgerversammlung

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Schlechte Sicht und kein Gehweg auf einer Straßenseite in Unterzeismering: "Da sieht man nichts, wenn man über die Straße gehen will"

Beträchtliche Verkehrssorgen standen am Montag bei der Ortsteilbürgerversammlung in Unterzeismering im Vordergrund. Bei der Veranstaltung, die im Bauhof stattfand, brachten Einheimische deutlich ihre Bedenken wegen der teils schlechten Sichtverhältnisse und streckenweise fehlender Gehwege an der Bernrieder Straße zum Ausdruck. „Gegenüber der Firma Bautrockner macht die Straße einen Knick“, sagte eine Besucherin, „da sieht man nichts, wenn man über die Straße gehen will.“ Sie selbst wisse oft gar nicht, wie sie hinüber auf die andere Straßenseite gelangen könne.

Die Kinder kämen in diesem Bereich nicht sicher über die Straße, warnte ein Besucher: „Sie steigen am Bauerngirgl aus dem Schulbus aus - wir gehen ihnen entgegen und holen sie ab, weil man in Richtung Tutzing nichts sieht.“ Schon seit Jahren habe man über diese Probleme immer wieder mit dem Staatlichen Bauamt und der Gemeinde gesprochen, doch die Risiken bestünden weiter.

Südlicher Ortseingang:„Die Leute kommen mit 120 oder mehr vom Berg“

Warnungen gab es auch wegen der Geschwindigkeiten vieler Autos. Das gilt für ganz Unterzeismering und besonders auffallend auch für den südlichen Ortseingang. Die von Bernried in Richtung Unterzeismering fahrenden Autos seien oft mit relativ hohem Tempo unterwegs, berichteten Einwohner.

„Die Leute kommen mit 120 oder mehr vom Berg“, sagte ein Bürger. Viele verlangsamten trotz der Tempobegrenzungsschilder nicht oder kaum, wenn sie sich dem Ort näherten: „Sie lassen es langsam auslaufen.“ Beim Schild „70“ hätten zahlreiche Autos noch Tempo 100 drauf, auch im Ort überschritten viele Tempo 50 deutlich. „Wenn da ein Radler kreuzt, kann so ein Autofahrer nicht bremsen“, sagte ein Besucher der Versammlung.

Bürgermeister Ludwig Horn will es nun im Bereich von Unterzeismering zunächst mit verdeckten Geschwindigkeitsmessungen versuchen. Weitere Schritte – etwa mit „Blitzern“ – werde man dann im Verkehrsausschuss des Gemeinderats besprechen.

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Kurz vor dem südlichen Ortseingang von Unterzeismering: "Da haben zahlreiche Autos noch Tempo 100 drauf" © L.G.

Radschutzstreifen und Querungshilfe offenbar nicht ausgeschlossen

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Bürgermeister Ludwig Horn (stehend) berichtete überblicksartig über wichtige Tutzinger Themen, bevor intensiv darüber diskutiert wurde, was den Unterzeismeringern auf den Nägeln brennt. Im Mittelpunkt stand dabei der Verkehr. © L.G.

Vorsichtige Hoffnungen machte Horn in Hinblick auf einen Radschutzstreifen, der von den Behörden in diesem Bereich bisher eher kritisch gesehen wurde. In dieser Hinsicht habe sich das Blatt mittlerweile ein wenig gewendet, sagte der Bürgermeister. „Wir sind mit dem Staatlichen Bauamt in recht gutem Austausch“, fügte er hinzu. Das Bauamt prüfe zurzeit in Zusammenarbeit mit der Gemeinde einen einseitigen Radschutzstreifen.

Nach sich ziehen könne dies auch eine Querungshilfe in Richtung Bernried. Das hänge davon ab, was für ein Wegeführungskonzept erarbeitet werde. „Dass es gar nicht möglich ist, kann ich nicht bestätigen“, sagte der Bürgermeister. Zuvor hatte ein Bürger kritisch angemerkt, die kommunalen Verantwortlichen in der Nachbargemeinde Bernried setzten ihre Verkehrswünsche erfolgreicher durch als die Tutzinger („Die haben alles durchgekriegt, was sie wollten").

Auch eine Querungshilfe in Richtung Tutzing sei generell möglich, sagte Horn, wenn e sich um öffentliche Verkehrsbereiche handele. Das bedeutet, dass nicht nur auf einer, sondern auf beiden Straßenseiten Gehwege sein müssen. Da dies in Teilen von Unterzeismering nur auf einer Straßenseite der Fall ist, müsste dem Gemeinderat die Anlegung eines Gehwegs auch auf der anderen Straßenseite vorgeschlagen werden, wie Horn sagte. Nach Auskunft des Staatlichen Bauamts müsse dies die Gemeinde selbst bezahlen. Hoffnungen auf eine gewisse Großzügigkeit des Staatlichen Bauamts scheinen aber nicht ganz unrealistisch zu sein. Alle solche Planungen müssten auch immer mit der Radwegeführung in Verbindung stehen. Horn schränkte allerdings ein, dass das alles eine ganze Weile dauern kann, weil die Maßnahmen nicht nur in Unterzeismering, sondern an der gesamten Strecke geprüft würden.

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Kommentare

Steter Tropfen höhlt hoffentlich irgendwann den Stein... bzw. das staatliche Bauamt. Seit über einem Jahr bringen wir das immer wieder vor den Ausschuss im Rathaus. Gut, dass diese sehr dringliche Thema für Unterzeismering wieder angesprochen worden ist.

„Abenteuerliche“ Sichtverhältnisse in Unterzeismering
Verkehr in Unterzeismering wird überprüft
Keine Rückmeldung vom Landratsamt
Das ist nicht nur in Unterzeismering der Fall.
Auch in Tutzing geht es so zu.
Die Kreuzung Heinrich-Vogel Straße Richtung Beringerweg ist für die Kinder eine Herausforderung. Zwar nicht zugeparkt, dafür brettern die Autofahrer ohne Rücksicht über die Kreuzung mit ordentlich Geschwindigkeit.
Keine Rücksichtnahme auf die Schulkinder die da lang laufen müssen.
In der Greinwaldstraße parken die Autos teilweise in den Pausenhof Eingang für die Kinder.
Die Traubinger Straße ist in in der Früh für die Kinder unübersichtlich und gefährlich. Da auch dort direkt vor der Türe geparkt werden muss.
LKW Fahrer mit ihren Anhänger blockieren die Fußwege so das man auf die eh schon strak befahre Straße gehen muss.
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