Verkehr
13.6.2024
Von vorOrt.news

„Wir müssen das Beste daraus machen“

Ideen in der Tutzinger Geschäftswelt für den Umgang mit der heute beginnenden Straßensanierung

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Heute geht es los: Die Sanierung der Hauptstraße im Tutzinger Zentrum beginnt. Der erste Bauabschnitt ist die Strecke vom Gymnasium bis zur Hallberger Allee. Dort wird es voraussichtlich für sechs Wochen eine Vollsperrung geben. Die Arbeiten werden dann Zug um Zug in Richtung Norden fortgesetzt werden. Dabei wird es auch immer wieder an verschiedenen Stellen Vollsperrungen der Hauptstraße geben. Der Autoverkehr wird über die Bahnhofstraße, die Kirchenstraße und die Oskar-Schüler-Straße umgeleitet. Auch Anlieger, Betriebe und Geschäfte in der Hauptstraße sollen aber erreichbar sein, wie die Verantwortlichen versichern. In der Tutzinger Geschäftswelt wird unterdessen über Ideen diskutiert, wie mit den Folgen der Straßenbauarbeiten am besten umzugehen ist.

Tutzinger Wirtschafts-Treffen am 27. Juni: "Wie kommen wir gemeinsam gut durch die letzte Bauphase?“

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Baustellen-Ambiente: Auch neben Straßenarbeiten lässt sich Atmosphäre schaffen, wie Tutzinger Geschäftsleute schon bewiesen haben © L.G.

Die Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender (ATG) will ihr nächstes „Tutzinger Wirtschafts-Treffen für Unternehmer und Selbstständige“ am Donnerstag, dem 27. Juni 2024 um 18.30 Uhr in den Räumen der Münchner Bank ganz diesem Thema widmen. Titel: „Miteinander füreinander – Wie kommen wir gemeinsam gut durch die letzte Bauphase?“. Ursprünglich war ein anderes Thema vorgesehen, aber es gab bei Referenten eine Terminkollision, und die Straßensanierung ist natürlich brandaktuell. Das Treffen soll auch besonders dem Austausch von Ideen dienen, wie Geschäftsleute mit dem Straßenbau umgehen und vielleicht sogar das Beste daraus machen können.

Sie habe schon von interessanten Ansätzen gehört, erzählt die ATG-Vorsitzende Linda Schmieder. Manche haben ihre Instagram-Accounts mit Informationen und Angeboten befüllt, andere haben ihre Online-Shops ausgeweitet, einige haben eine Baustellenparty organisiert. Direkt neben den Baggern sah man viele Menschen auf der Terrasse der Eisdiele gemütlich ihr Eis essen, und gegenüber spielten andere Tischtennis auf einer Platte, die das Sportgeschäft mitten auf der Straße aufgestellt hatte.

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Mitten drin in der Baustelle oder neben ihr: Betroffene Tutzinger Geschäfte und Gastronomiebetriebe © L.G.

ATG lässt eigene Hinweisschilder anfertigen - auf Kosten des Staatlichen Bauamts

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Am Gymnasium signalisiert eine Informationstafel die dort beginnende Sanierung der Tutzinger Ortsdurchfahrt © L.G.

Für die Verantwortlichen der ATG ist die nun beginnende Sanierung der Tutzinger Ortsdurchfahrt ein zentrales Thema. Mehrere intensive Gespräche über die bevorstehenden Baumaßnahmen und die Folgen besonders für die Geschäftsleute haben sie in den vergangenen Tagen und Wochen mit den zuständigen Personen beim Staatlichen Bauamt Weilheim und bei der Gemeinde Tutzing geführt. Mit ihnen gebe es eine „gute und durchgängige Kommunikation“, sagt Linda Schmieder. Es sei wichtig, daraus zu lernen, was in der vergangenen Periode falsch gelaufen sein und nicht gegeneinander zu arbeiten. Von der Parkplatz-Situation bis zu den Beschilderungen, bei denen auch auf die rechtliche Seite geachtet werden müsse, sei über viele wichtige Aspekte gesprochen worden, sagt der zweite Vorsitzende der ATG, Werner Roan.

Die ATG lässt gerade eigene Schilder mit Informationen über die Umleitungen und die Erreichbarkeiten der Geschäfte herstellen, deren Kosten nach Angaben von Roan das Staatliche Bauamt übernimmt. Zwei jeweils 1,50 mal 2 Meter Schilder sollen an den Zufahrtstraßen nach Tutzing, an beiden Enden der Baustelle, aufgestellt werden. Drei Schilder sind flexibel für die jeweiligen Baufelder vorgesehen. Am Kreisverkehr im Süden steht bereits eine digitale Anzeige, die auf die Bauarbeiten, aber auch auf die Erreichbarkeit der Geschäfte im Tutzinger Zentrum hinweist.

Für Aufsehen gesorgt hat allerdings auch diesmal wieder eine an die Autofahrer gerichtete Aufforderung des Staatlichen Bauamts, Tutzing „großräumig“ zu umfahren, also zu meiden, wenn sie nur durch Tutzing hindurch fahren wollten. Denn gerade „Durchfahrende“, die mal kurz anhalten, in Läden bummeln oder ein Lokal besuchen, sorgen in nicht wenigen Geschäften für einen wichtigen Anteil der Umsätze, wie Betriebsinhaber immer wieder berichten. Explizit habe das Staatliche Bauamt mit der Bitte ums großräumige Umfahren von Tutzing aber der Schwerlastverkehr gemeint, sagt Linda Schmieder. Roan hat die Formulierung beim Staatlichen Bauamt angesprochen, wie er sagt. Nach seinen Angaben soll es noch einmal eine weitere Veröffentlichung mit einem veränderten Text geben.

Baufirma Kutter will Probleme schnellstmöglich aus dem Weg schaffen

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Wo kann man während der Straßensperrung parken? An der Traubinger Straße weist ein kleines Schild auf den Parkplatz hin. Die dort befindlichen Hinweise auf Geschäfte, die noch aus der früheren Bauperiode stammen, sollen entfernt werden. Dafür soll es neue Schilder geben. © L.G.

Die Firma Kutter, die wie beim ersten Bauabschnitt im Süden der Hauptstraße für die Arbeiten zuständig ist, will mit den Anliegern gut zusammenarbeiten, wie sie gegenüber vorOrt.news versichert hat. „Sollten Probleme bei Anliegern entstehen, wenden Sie sich bitte immer direkt an den Polier vor Ort oder an die Gemeinde“, empfiehlt Projektleiter Daniel Rogg. Meistens könnten die Probleme schnellstmöglich aus dem Weg geschafft werden.Das Kutter-Team freut sich auf Tutzing Roan gibt sich überzeugt: „Es wird eine sehr gute Kommunikation geben.“

In der Tutzinger Geschäftswelt sind die Erwartungen unterschiedlich. In manchen Läden und Betrieben sehen die Verantwortlichen den Arbeiten mit gemischten Gefühlen entgegen, weil schwer einzuschätzen ist, was die Straßenbauarbeiten und die mit ihnen verbundenen Sperrungen für das Einkaufsverhalten und die Kundenzahlen bedeuten werden. Linda Schmieder sagt aber, sie habe aktuell nichts von Befürchtungen gehört: „Ich könnte nicht sagen, wo es gerade knirscht.“ Es gebe auch Geschäftsleute, die sagten, sie hätten bei den bisherigen Arbeiten keine Einbußen gehabt. Man dürfe auch nicht alles auf die Straßensanierung schieben. So habe es ja auch Corona gegeben.

Wie auch immer: Die Straßensanierung stellt Tutzing von morgen an vor ganz neue Herausforderungen. „Das ist die Ist-Situation, wir können es nicht ändern“, sagt Roan, „wir müssen das Beste daraus machen.“

Informationen des Staatlichen Bauamts Weilheim zur Sanierung der Tutzinger Ortsdurchfahrt:
https://www.stbawm.bayern.de/service/medien/pressemitteilungen/2024/68/index.html

ID: 6887
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Die Umleitung in südwestlicher Richtung führt in vielen Fällen auch zwangsweise über die Hallberger Allee, was in etlichen Kommentaren leider nicht erwähnt wird.
(Bearbeitet)
Die Hallberger Allee ist auf der Hauptstraße von Norden aus zu erreichen.
Wie ist die Hallberger Allee erreichbar?
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