Eine Liste von Verbesserungsvorschlägen für die Verkehrssituation im Ortsteil Unterzeismering hat die Tutzinger Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen erarbeitet. Einheimische hatten schon lange Verbesserungen angemahnt. Mit einigen von ihnen hatten sich Gemeinderäte der Grünen Ende Juni getroffen. Anfang September hat die Fraktion der Grünen ihre Anfrage an die Gemeindeverwaltung gerichtet.
Im Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats wurde dieses Thema nun behandelt. Die einzelnen Vorschläge, die zum Teil auch das südliche Ortsende von Tutzing - an der Seestraße - betreffen, sollen nun mit den zuständigen Fachbehörden geprüft und im Arbeitskreis Mobilität des Gemeinderats abgewogen werden. Wenn das geschehen ist, soll es zur weiteren Klärung eventuell eine Begehung von Unterzeismering durch die Verantwortlichen geben.
Radschutzstreifen, Quertungshilfen, Fußgängerampel, Bürgersteig, Bushaltestelle
Diese Maßnahmen haben die Grünen vorgeschlagen:
Verlängerung des Radschutzstreifens ab Verla/Würmseehalle bis Unterzeismering (südliches Ortsende / Abzweig Höhenrieder Weg Richtung Karpfenwinkel)
Ertüchtigung des Fußwegs östlich der Bernrieder Straße zwischen Unterzeismering und Ortsgrenze Tutzing
Entschärfung der Situation für Fahrradfahrende an der Ecke Bernrieder Straße / Seestraße (Unterführung zu Würmseestadion)
Querungshilfe (Verkehrsinsel) am nördlichen Ortseingang (zwischen Erlenstraße und Ortseingang)
Fußgängerampel nördlich Erlenstraße
Verkehrsinsel am südliche Ortseingang zum Abbremsen des einfahrenden Verkehrs
Bürgersteig auf der westlichen Seite der Bernrieder Straße ab Fußgängerampel nordwärts
Möglichkeit der Verlegung der (Schulbus-)Haltestelle auf die Westseite der Bernrieder Straße
Verlängerung des Radschutzstreifens außerhalb der Ortschaften offenbar problematisch
Über die einzelnen Vorschläge gab es in der Ausschusssitzung erste Diskussionen, doch näher mit den Details befassen werden sich nun die Behörden und die Mitglieder des Gemeinderats-Arbeitskreises Mobilität.
Eine Verlängerung des Radschutzstreifens werde nicht möglich sein, weil außerhalb von Ortsbereichen keine Radschutzstreifen zugelassen würden, gab Claus Piesch (Freie Wähler) zu bedenken, der dem Arbeitskreis angehört. Aus diesem Grund befinde sich zwischen Unterzeismering und Tutzing ein Fußweg. Auch die Grundstücksfrage müsse geklärt werden, sagte Bürgermeisterin Marlene Greinwald. Zudem handele es sich um eine Staatsstraße: „Die Ertüchtigung des Radwegs wird ein großes Projekt.“
Die Einmündung der Seestraße in die Bernrieder Straße müsse ohnehin überarbeitet werden, sagte die Bürgermeisterin. Dieser Bereich sei „nicht Fußgänger- und Radfahrer-freundlich“. Für eine Änderung gebe es bereits Planungen des Verkehrsingenieurs Benjamin Neudert.
Für eine Querungshilfe auf der Staatsstraße sei eine bestimmte Breite erforderlich, sagte Greinwald. Rechts und links müsse ausreichend Platz sein. Dies werde man besprechen müssen. Die Gemeinde werde dies auch sicher selbst bezahlen müssen.
Können die Schulkinder durch den Ort geleitet werden?
Zum gewünschten Bürgersteig westlich der Bernrieder Straße verwies die Rathauschefin darauf, dass sich der dortige Grasstreifen auf Staatsgrund befinde. „Ob man das ertüchtigen darf?“, fragte sie. In der Diskussion wurde vorgeschlagen, dass man die Schulkinder durch den Ort – Oberanger und Unteranger – leiten könne, um sie von der Straße weg zu führen. „Wir werden nicht alle paar Meter Querungshilfen einrichten können“, sagte die Bürgermeisterin.
Zur Bushaltestelle verwies Bürgermeisterin Greinwald auf eine neue Buslinie bis Unterzeismering von Dezember dieses Jahres an. Der Bus soll nach ihren Angaben beim Maibaum halten und in einem Rundkurs wieder auf die Bernrieder Straße fahren, weil er nicht rückwärts rangieren darf. Diese Haltestelle dürfte bei den Überlegungen zu den künftigen Schulwegen eine Rolle spielen.
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