Verkehr
3.8.2023
Von vorOrt.news

Starnberger Tunnel stoppt Tutzinger Sanierung

Bahn: Folgen haben sich erst im Laufe der Detailplanungen herauskristallisiert

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Seit 17. Juli ist die Tutzinger Hauptstraße gesperrt. Am 21. August soll sie wieder befahrbar sein - allerdings nur für zwei Wochen. © L.G.

Das ist eine interkommunale Zusammenarbeit der besonderen Art: Eine Starnberger Baustelle der Deutschen Bahn stoppt die Tutzinger Kanalsanierung. Es geht um den Neubau der Bahnbrücke beim künftigen Nordportal des Starnberger Tunnels. Diese Maßnahme erfordert eine Unterbrechung der dort verlaufenden Gleisverbindung. Weil die Bahn nicht fahren kann, wird es Schienenersatzverkehr geben – und zwar nicht wenig: Allein für den Ersatzverkehr der Werdenfelsbahn werden zwischen Pasing und Tutzing täglich 29 Busse aller Gefäßgrößen und drei Radltransporter (Klein-LKW) im Einsatz sein, wie die Bahn heute auf Anfrage von vorOrt.news mitgeteilt hat. Je Fahrt ergebe das bis zu fünf Busse.

Für diesen Schienenersatzverkehr wird die Tutzinger Kirchenstraße, über die die Umleitungsstrecke läuft, als nicht leistungsfähig genug betrachtet. Deshalb soll nun die Kanalsanierung im Zentrum unterbrochen und die Hauptstraße für zwei Wochen, vom 21. August bis zum 4. September, wieder befahrbar gemacht werden – für den normalen Verkehr und auch für den Schienenersatzverkehr. Eine Asphaltierung ist jedoch hierfür nach Angaben des zuständigen Abwasserverbands Starnberger See nicht möglich. Deshalb soll ein Provisorium mittels Asphaltfräsgut eingebaut werden. Dies verbessere die Oberflächenqualität, so der Verband, und sei haltbarer gegenüber Niederschlagswasser als eine ungebundene Schicht aus Kies.

Höhere Kosten muss der Abwasserverband tragen

Das alles dürfte die Kosten der Baustelle erhöhen. Dafür aufkommen muss der Abwasserverband. Wie sich das alles letztlich für die Bevölkerung in den Wassergebühren auswirkt, das wird sich wohl erst langfristig zeigen. Über die Konsequenzen der Starnberger Bahn-Arbeiten für die Tutzinger Baustelle und die „ungeplante“ Unterbrechung hat sich der Verband überrascht geäußert: Die Auswirkungen der Bahn-Arbeiten in Starnberg seien in den Abstimmungen im Frühjahr über die Baumaßname in Starnberg nicht signalisiert worden. Dazu um Stellungnahme gebeten, hat die Bahn heute auf Nachfrage erklärt: „Dass Tutzing vom Ersatzverkehr mit betroffen ist, hat sich erst im Laufe der Detailplanungen herauskristallisiert.“

Vom 21. August bis zum 4. September werden nach Angaben der Bahn zwischen München-Hauptbahnhof und Starnberg keine Regionalzüge der Werdenfelsbahn verkehren. Zwischen Pasing und Tutzing seien Ersatzbusse ohne Zwischenhalt im Einsatz, tagsüber alle 30 Minuten, sonst alle 60 Minuten. Platzbedingt könnten die Ersatzbusse für die Werdenfelsbahn nicht in Starnberg halten, der Umstieg zwischen Zug und Ersatzbussen erfolge daher in Tutzing.

Über alle Details zu Bauarbeiten und Fahrplanänderungen will die Bahn nach eigenen Angaben rechtzeitig vor Beginn der jeweiligen Beeinträchtigungen informieren, und zwar hier>: https://bauinfos.deutschebahn.com/bayern sowie unter www.s-bahn-muenchen.de/baustellen

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