
Gestern am Nachmittag war es soweit: Die Kirchenstraße wurde wieder geöffnet. Die Fertigstellung Mitte Juli war dringend nötig, denn mit ihr steht und fällt der für kommenden Montag terminierte Sanierungsbeginn im Ortszentrum, weil die Kirchenstraße Teil der Umleitungsstrecke ist.
Nach der langen Sanierung der Brücke über dem Martelsgraben ließ es sich Bürgermeisterin Marlene Greinwald nicht nehmen, dies quasi in einem offiziellen Akt vorzunehmen. Auch mehrere Gemeinderäte kamen eigens dazu: Caroline Krug (ÖDP), der dritte Bürgermeister Dr. Franz Matheis (UWG Traubing), Ludwig Horn (CSU) und Stefan Feldhütter (Freie Wähler). Ein rotes Band, das durchschnitten werden konnte, gab es nicht, aber die Sperre wurde fotogerecht langsam aufgemacht.
Das erste Auto auf der nun entstandenen Erhöhung war eines der Gemeinde. Kurz darauf folgten weitere Fahrzeuge. „Darf ich schon wieder durchfahren?`“ fragte eine Dame Ludwig Horn. „Gut, dass du einen Allrad hast“, witzelte der Bürgermeisterkandidat. Das Wort „Hügel“ wurde eher vermieden. Die Erhöhung sei „wirklich unauffällig“, sagte Bürgermeisterin Greinwald. „Nach dem, was darüber geschrieben worden ist, müsste man meinen, es ist der Mount Everest“, fügte sie schmunzelnd hinzu.


Die neue Brücke trägt die gesamte Statik
Die an den Rändern noch erkennbare alte Brücke ist jetzt lastfrei, die neue Brücke trägt die gesamte Statik. Wasserrechtlich sei es wegen der Anforderungen der DIN-Norm HQ 1000 nicht möglich gewesen, die große Tonne, durch die der Bach fließt, zu verkleinern, erläuterte Boris Wolff, der für dieses Projekt die Bauleitung bei der Tiefbaufirma Strobl hat und die wesentlichen Arbeiten zusammen mit Daniel Grunwald, dem Leiter des Liegenschaftsamts bei der Gemeinde Tutzing, erledigt hat.
Mauern bei den Nachbarn
Durchaus deutliche Veränderungen gibt es für die beiden Nachbarn an dieser Stelle. Neben der Gaststätte Film-Taverne und zur Bar Flimmi’s führt der Weg nun von der Rampe weg hinab, davor steht eine Mauer. Die Fläche neben der Gaststätte ist ebenerdig - ausreichender Platz für die Bestuhlung im Außenbereich galt als wichtig. Auf der anderen Seite, beim Hotel Möwe, ist eine Mauer vor dem Grundstück entstanden.
Rampen der Gehwege nur auf der Ostseite barrierefrei
Die Straße hat ein Gefälle von 4 Prozent nach Norden und von 5 Prozent nach Süden – dort konnte die Rampe wegen Einfahrten nicht länger und damit weniger steil errichtet werden. Auch zu den Gehwegen führen Rampen hinauf und hinunter. Deren Gefälle ist unterschiedlich: auf der Ostseite 4 Prozent nach Norden und 5,5 Prozent nach Süden, auf der Westseite nach Norden etwas mehr als 6 Prozent. Nach einer Norm DIN 18040 gilt ein Gefälle nur bei einer Steigung von nicht mehr als 6 Prozent als barrierefrei, damit Rollstuhlfahrer keine Probleme haben. Das trifft auf den westlichen Nordteil der Rampe nicht zu, aber auf die Rampen auf der Ostseite der Straße. Eigentlich sollte zur Film-Taverne hin eine Treppe gebaut werden, doch das hat sich als nicht realisierbar erwiesen.
Kommentar hinzufügen
Kommentare
Auf der Straße selbst scheint der Buckel kein Problem zu sein, vorausgesetzt man mäßigt das Tempo.
So gesehen wirkt es wie eine bauliche Tempobeschränkung; soweit OK.
Früher oder später wird sich allerdings gewiss jemand finden (nicht der/die Hellste unter uns), um aus "Jux" oder in bedröhnter Stimmung auszuprobieren, ob sich der Buckel nicht auch als Sprungrampe eignet?
Wie und mit welchen Nebengeräuschen ein 40T-Auflieger über den Buckel kommt, werden wir vielleicht auch bald beobachten können.
Wird schon passen.