
Am heutigen Donnerstag um 16 Uhr wird Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald mit den Gemeinderatsmitgliedern die Brücke in der Kirchenstraße für den Verkehr freigeben. "Ein großer Dank gilt den ausführenden Baufirmen sowie den Bürgerinnen und Bürgern, besonders den Anliegern und Geschäftstreibenden für Ihre große Geduld", Die Brücke über den Martelsgraben wird voraussichtlich morgen, am Freitag, fertiggestellt sein und im Laufe des Tages wieder für den Verkehr freigegeben.
Die Hintergründe für das erhöhte Profil der Brücke erläutert die Gemeinde in einer Mitteilung so: " Entgegen den ursprünglichen Planungen des Staatlichen Bauamts, der Gemeinde und des Abwasserverbands muss während der Erneuerung der Hauptstraße im Bauabschnitt Ortsmitte die Hauptstraße komplett gesperrt werden. Die hier zu erneuernden Schächte für das Abwasser liegen tiefer als ursprünglich angenommen. Die für den Neubau oder die Sanierung erforderlichen Sperrungen sind zu tief und damit auch zu breit, um daneben noch - wie vom Staatlichen Bauamt ursprünglich beabsichtigt - abwechselnden Einbahnverkehr abzuwickeln. Daher muss der Verkehr während der Baumaßnahmen über die Bahnhofsstraße, Kirchenstraße und Oskar-Schüler-Straße um die Baustelle herum geführt werden."
Für die Brücke lagen aus der Vergangenheit keinerlei Planungsunterlagen vor
Die Belastbarkeit der Brücke musste, wie die Gemeinde weiter erläutert, so erhöht werden, dass sie in der Lage ist, allen über die Staatsstraße durch Tutzing fließenden Verkehr abzuwickeln. Dass von den ursprünglichen Planungen abgewichen werden musste und die Belastbarkeit der Brücke für eine Umfahrung der Baustelle erhöht werden musste, sei erst im Laufe der Arbeiten im Bauabschnitt Nord erkannt worden. Neben der Ertüchtigung der Brücke, für die aus der Vergangenheit leider keinerlei Planungsunterlagen vorgelagen hätten, habe auch deren kompletter Abriss und Neubau zur Debatte gestanden. Dafür wäre allerdings laut Gemeinde ein "wasserrechtliches Genehmigungsverfahren" erforderlich gewesen, das erfahrungsgemäß mehrere Jahre dauere und die Sanierung des Bauabschnittes "Ortsmitte" um Jahre verzögert hätte: "Daher hat sich der Gemeinderat dafür entschieden, die bestehende Brücke statisch untersuchen und ertüchtigen zu lassen."
Wie die Gemeinde weiter ausführt, hat sich im Laufe dieser Arbeiten erausgestellt, dass sich die statischen Anforderungen an die Brücke leider nur mit einem erhöhten Profil der Brücke umsetzen ließen. Ein Zurück zur Alternative "Abriss und Neubau" sei nicht sinnvoll erschienen - aus finanziellen Gründen, aber vor allem auch wegen den damit zwingend verbundenen, vermutlich jahrelangen Verzögerungen bei der Erneuerung der Ortsdurchfahrt.

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Kommentare
Also von Richtung Gemeinde kommend kann man auf Höhe Ziegler keinen PKW bei der Kreuzung am Krankenhaus mehr sehen !
Obwohl ich mit einem Kastenwagen mit erhöhter Sitzposition unterwegs war.
Den Gehweg muss ich mir noch fußläufig zum Gemüte führen. Dabei wurden sämtliche Register der Baukunst gezogen um einigermaßen die Regeln der Gesetzgebung einzuhalten.
Berg Heil !
Als ich das mit den "mehreren" Jahren wasserrechtlichen Verfahrens für den Austausch einer bereits bestehenden Brücke las, war ich irritiert. Stichwort: Überbordende Bürokratie. Daher vielen Dank, Herr Wöllisch!
ein Kommentar dazu sei erlaubt:
- ein wasserrechtliches Genehmigungsverfahren für den Bachlauf wäre beim Neubau der Brücke sicher notwendig geworden. Allerdings habe ich selbst schon einige solcher Verfahren durchgeführt, und kann die Bearbeitungszeit von "mehreren " Jahren wirklich nicht bestätigen. Wenn der Fließquerschnitt des Baches nicht verändert wird, ist das eher eine Formsache.
- dass der gesamte Schwerlastverker während der Bauzeit durch die Kirchenstraße geleitet wird, ist wirklich nicht nachvollziehbar, da hätte es in den Verhandlungen mit dem Straßenbauamt sicher eine andere Lösung geben müssen - es gibt doch die B2 für den Schwerlast-LKW.
Naja .. die Hügelbrücke ist jetzt fast fertig, wenigstens wurde versucht, die Beeinträchtigung durch die seitlichen Rampen möglichst gering zu halten.