Verkehr
8.5.2022
Von vorOrt.news

Neuer Bus auf Zuruf

Nach Monatshausen, Diemendorf und Kampberg auf Bestellung - RVO will weitere Linien

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Die roten Busse des RVO wird man in Tutzing künftig vielleicht häufiger sehen © L.G.

Das Busunternehmen RVO scheint neuerdings interessiert an einer Ausweitung seiner Aktivitäten in Tutzing zu sein. Das ist überraschend. Wenn Erweiterungen des öffentlichen Personennahverkehrs zur Debatte standen, war bisher eigentlich immer nur der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) im Gespräch. Über dessen Ausdehnung auf südliche Regionen wie beispielsweise den Landkreis Weilheim-Schongau gibt es schon lange Pläne, deren Realisierung aber auf sich warten lässt. Der große Bedarf an weiteren Busverbindungen – gerade in kleinere Orte – tritt aber immer deutlicher zu Tage.

RVO versucht erkennbar, in diese Lücke zu springen. Jedenfalls würde der Regionalverkehr Oberbayern - so der volle Name - neben seinen bisherigen Strecken, besonders in den Raum Weilheim, offenkundig gern weitere Buslinien in und um Tutzing anbieten. Bürgermeisterin Marlene Greinwald und Wirtschaftsreferent Dr. Wolfgang Behrens-Ramberg von der Tutzinger Liste waren selbst erstaunt, als sie das in einem Gespräch mit einem RVO-Vertreter erfahren haben. Die neue Entwicklung gefällt ihnen offenkundig recht gut - nach dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft. Oder wie es Behrens-Ramberg formuliert: „Hauptsache, wir kriegen unsere Ortsteile angebunden – ob der Bus blau oder rot ist, das ist ja egal.“

Ein erstes neues RVO-Angebot ist bereits die „Wochenendlinie“ 9614, samstags, sonntags und an Feiertagen stündlich von Tutzing nach Bernried. Stündlich Bus von Tutzing nach Bernried Ein weiteres Angebot wird wahrscheinlich schon bald dazukommen. Das soll aber kein Bus mit einem ganz normalen Fahrplan sein, sondern ein Bus, der quasi auf Bestellung kommt – neudeutsch „on demand“.

Einfach melden - schon kommt der Bus

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Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald und ihr Bernrieder Amtskollege Dr. Georg Malterer freuen sich sichtlich über neue RVO-Angebote wie die "Wochenendlinie" 9614 © Gemeinde Bernried

Für Tutzing ist so etwas neu, aber in anderen Regionen ist es schon sehr viel mehr verbreitet. Pilotstrecke soll die Route vom Tutzinger Bahnhof nach Monatshausen, Diemendorf, Kampberg und zurück sein.

Für Fahrgäste heißt es dann: Einfach melden – der Bus kommt – sozusagen auf Zuruf. Dafür kann man eine Smartphone-App oder das Telefon benutzen. Die Kundenwünsche werden zusammengefasst, so dass die Buslinie nach den Anforderungen mehrerer Fahrgäste kombiniert werden kann. Ebenso per App oder Telefon wird den Kunden der Ort mitgeteilt, an dem sie abgeholt werden, die Zeit und der Fahrpreis.

Richtige Haltestellen wird es wahrscheinlich nicht geben. Wo der Bus anhält, das ergibt sich durch die Anfragen. Damit sind gewissermaßen überall Haltepunkte möglich – je nach Wunsch der Fahrgäste. Unterwegs sein soll der Bus nur bei Bedarf. Wahrscheinlich werden Kleinbusse oder sogar Autos eingesetzt werden.

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